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Goldaktien könnten die Schätzungen der Wall Street übertreffen

Gold
Foto: Kinross

In aller Stille konnte Gold sich zu einem der Gewinner 2017 entwickeln. Obwohl das glänzende gelbe Metall um 3 % tiefer steht als vor einem Jahr und um 2 % tiefer als im letzten Monat, ist es um mehr als 130 US-Dollar pro Unze gestiegen. Seit Jahresbeginn sind das 11 % bis zum 27. September.

Drei Gründe

Warum kaufen die Investoren Gold, fragst du dich vielleicht. Ein wichtiger Grund dafür ist der stetige Rückgang des Dollarkurses. In der Regel sinkt der Dollar, wenn die Aussichten für das Wachstum in den USA nicht gut sind oder wie vor kurzem als Folge der Stagnation in Washington. Da der Dollar und Gold tendenziell gegensätzlich laufen, greifen viele Anleger als Reaktion auf den Kaufkraftverlust zu anderen Währungen oder Gold. Gold gilt als endliche Ressource und wird schon seit Jahrhunderten als sicheres Zahlungsmittel verwendet.

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Darüber hinaus hat die Ungewissheit eine große Rolle gespielt, die die Goldpreise nach oben gedrückt hat. Die Republikaner konnten ihre Gesundheitsreform nicht durch den Kongress bekommen und es besteht die Sorge, ob sie auch genügend Stimmen bekommen werden, um die Steuerreform zu verabschieden. Sorgen bereiten auch Nordkorea und die jüngste Eskalation mit den Vereinigten Staaten. Es wird immer ein gewisses Maß an Unsicherheit geben, das die Investoren zum Gold treibt, aber im Moment scheint es mehr als normal davon zu geben.

Die Geldpolitik der Federal Reserve ist ein weiterer Wachstumstreiber für Gold. Im Allgemeinen neigt eine strengere Geldpolitik mit steigenden Zinsen dazu, die Investoren vom Gold wegzuziehen. Ein höherer Leitzins führt nämlich auch zu höheren Zinsen bei zinsträchtigen Vermögenswerten. Da physisches Gold keine Rendite abwirft, führt das dazu, dass einige Investoren ihr Gold verkaufen und stattdessen die sichere Rendite von Anleihen vorziehen. Glücklicherweise ist die FED jedoch bei den Zinserhöhungen vorsichtig vorgegangen. Auch nach vier vierteljährlichen Erhöhungen seit Dezember 2015 liegen die Renditen von zinsträchtigen Vermögenswerten noch immer deutlich unter den historischen Werten. Dies führt zu weiteren Investitionen in Gold.

Goldaktien könnten die Gewinnschätzungen für Q3 übertreffen

Aber physisches Gold sollte nicht die größten Kursgewinne verbuchen. Stattdessen könnten Goldminenaktien höhere Gewinne verbuchen, da die Goldpreise eine entscheidende Rolle bei deren Gewinnmargen spielen.

Während des zweiten Quartals verzeichneten viele der größten Goldproduzenten einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.250 US-Dollar pro Unze. Gold sank auf ein Tief von 1.219 US-Dollar und konnte ein Hoch von 1.293 US-Dollar in Q2 erreichen. Daher ist der Durchschnitt dieser beiden Kurse keine Überraschung. Während des letzten Quartals konnte Gold allerdings noch weiter steigen. Trotz einem Tief von 1.212 US-Dollar pro Unze Anfang Juli konnte das gelbe Metall Anfang September 1.348 US-Dollar pro Unze erreichen. In anderen Worten haben wir es mit einem Anstieg von 10 bis 30 US-Dollar pro Unze beim durchschnittlichen Verkaufspreis der großen Produzenten zu tun.

Wenn wir uns jedoch die Gewinnschätzungen der Wall Street für das dritte Quartal ansehen, dann hat sich bei den meisten nicht viel getan. Werfen wir schnell einen Blick auf die Analysten, die die Gewinnschätzungen für Q3 in den letzten 30 Tagen bei den großen Goldminenunternehmen erhöht haben.

  • Newmont Mining (WKN:853823): 4 von 13 Analysten erhöhten die Gewinnschätzung.
  • Goldcorp (WKN:890493): 3 von 12 Analysten erhöhten die Gewinnschätzung.
  • Barrick Gold (WKN:870450): 2 von 15 Analysten erhöhten die Gewinnschätzung. Einer senkte seine Schätzung.
  • Yamana Gold(WKN:357818): ein Analyst von 8 erhöhte die Gewinnschätzung.

Es ist eigentlich fast überall dasselbe. Die Wall Street hat es nicht geschafft, die Gewinnschätzung zusammen mit den steigenden Goldpreisen in Q3 zu erhöhen. Einige der größten Produzenten könnten daher die Gewinnschätzung deutlich übertreffen.

Es wird noch besser

Die Investoren sollten sich jedoch nicht nur auf die guten Zahlen in Q3 konzentrieren. Stattdessen würde ich vorschlagen, den Cashflow der Goldaktien zu untersuchen, um zu bestimmen, wie viel Gewinnpotenzial hier vorhanden ist. Ich halte den Cashflow für eine bessere Kennzahl als die Gewinne bei den Goldminen, da der Cashflow bestimmt, ob sie die Mittel haben, ihren bestehenden Betrieb auszubauen und neue Minen zu erkunden.

Obwohl es kein konkretes Maß für einen fairen Wert gibt, habe ich in fast 20 Jahren Investieren und als Beobachter der Goldindustrie bemerkt, dass die meisten Goldaktien etwa mit dem zehnfachen des Cashflow pro Aktie fair bewertet sind. Sollte eine Aktie deutlich günstiger bewertet werden, könnte das einen interessanten Einstiegspunkt für langfristig orientierte Investoren bieten.

Vielleicht bietet kein Goldminenunternehmen einen größeren Rabatt als Yamana Gold mit weniger als dem vierfachen des Cashflow pro Aktie. Der Kurs der Yamana-Aktie hat in den vergangenen Quartalen wegen höherer Ausgaben für Entwicklungsprojekte starkes Wachstum verzeichnet. Diese Investitionen werden auch bald Früchte für das Unternehmen tragen. Die Minen Cerro Moro und C1 Santa Luz werden voraussichtlich 2018 in Betrieb genommen. Das Suruca-Entwicklungsprojekt in der Chapada-Mine wird 2019 die Produktion aufnehmen. Das könnte die jährliche Produktion um 35 bis 40 % bis Ende des Jahrzehnts erhöhen. Darüber hinaus könnte es auch die nachhaltigen Gesamtkosten senken.

Mit gerade einmal dem 7,6-fachen des Cashflows pro Aktie scheint auch Goldcorp günstig zu sein. Das Unternehmen ist jetzt schon einer der effizientesten Goldminenunternehmen dank dem Verkauf von Nebenprodukten, die die Produktionskosten für Gold weiter nach unten treiben. Das Management von Goldcorp glaubt, man könnte die nachhaltigen Gesamtkosten bis zum Jahr 2022 um weitere 20 % sinken, während die Produktion um 20 % erhöht werden soll. Allein in diesem Jahr plant Goldcore, 200 Millionen US-Dollar durch Effizienzpotenziale einzusparen. Das Unternehmen könnte das Ziel von 250 Millionen US-Dollar bei den jährlichen Kosteneinsparungen sogar übertreffen.

Ähnlich verhält es sich bei Barrick Gold und Newmont Mining, die beide mit dem 7,2-fachen bzw. 9,1-fachen des CFPS im nächsten Jahr bewertet werden.

Kurz gesagt sieht es nicht nur so aus, als könnten Goldaktien die Erwartungen für Q3 übertreffen, sie scheinen auch ein gutes Potenzial zu bieten, wenn man sich den Cashflow genauer ansieht.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams  auf Englisch verfasst und am 03.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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