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Es gibt ein neues bullisches Argument, um Gold zu kaufen, aber ist es auch stichhaltig?

Gold
Foto: Kinross

Edelmetalle sind zwar nicht bei jedem Investor auf dem Radar, seit Anfang 2016 gehören Gold- und Goldminen-Unternehmen jedoch zu den Top-Performern des Marktes. Seitdem der Goldpreis im Januar 2016 1050 US-Dollar pro Unze erreichte, konnte er auf einen Höchststand von 1350 US-Dollar steigen. Höhere Goldpreise helfen nicht nur den Investoren, die das physische Metall kaufen, sondern sie erhöhen auch oft die Margen für Dutzende von Unternehmen, die das glänzende gelbe Metall abbauen.

Warum Gold seit 2016 steigt

Warum steigt Gold seit dem letzten Jahr so stark? Die offensichtliche Antwort ist, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro auf einem Zweijahrestief steht. Gegenüber anderen globalen Währungen ist er auf ein Einjahrestief gefallen. Gold und Dollar bewegen sich häufig in entgegengesetzte Richtungen, sodass die Investoren bei fallenden Dollarkursen normalerweise in Gold investieren.

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Die Unsicherheit ist auch ein wichtiger Treiber für die Goldpreise. Wenn die amerikanische Wirtschaft gut funktioniert und der wirtschaftliche Ausblick gut ist, dann entwickelt sich Gold in der Regel weniger gut. Aktuell gibt es aber viel Unsicherheit in Washington, da die Gesundheitsreform Probleme bereitet und man sich Sorgen macht, ob die Steuerreform genug Stimmen bekommt, um beschlossen zu werden. Es besteht auch die Sorge, dass die Situation zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten eskaliert. Diese Unsicherheit bringt die Investoren tendenziell dazu, in Gold zu investieren.

Doch auch die Fed hat Schützenhilfe geleistet. Generell ist eine strengere Geldpolitik schlecht für den Goldpreis. Die Zinsen zu erhöhen führt bei zinsträchtigen Vermögenswerten zu höheren Zinsen. Da Gold keine Rendite abwirft, werden die Investoren stattdessen ihr Gold verkaufen und dafür einen Vermögenswert mit einer garantierten Rendite wählen. Die Fed ging dabei aber bisher sehr vorsichtig vor und hielt die Zinsen unter dem historischen Mittelwert. Das gab den Investoren bisher kaum Anreize, um ihr Gold zu verkaufen.

Die neue Goldthese: Peak-Gold

Was wäre, wenn ich dir jetzt sagen würde, dass es an der Wall Street eine neue Bullentheorie für Gold gäbe, die Randall Oliphant, Vorsitzender des World Gold Council, propagiert. Laut Oliphant sollten die Menschen Gold als eine Investition betrachten, da wir uns dem Höchstwert nähern. Mit anderen Worten: Oliphant glaubt, dass die Goldproduktion von nun an geringer sein wird.

In einem Interview mit Bloomberg sprach Oliphant von politischen Risiken und der stabilen Nachfrage aus Indien und China, die den Goldpreis stützen sollten. Seiner Ansicht nach soll der Goldpreis kurzfristig auf bis zu 1401 US-Dollar pro Unze ansteigen und mittelfristig einen Höchststand erreichen. Der Goldpreis erreichte im September 2011 einen Preis von etwas mehr als 1927 US-Dollar pro Unze. Ich gehe davon aus, dass das mittelfristige Kursziel in den nächsten zwei bis fünf Jahren erreicht werden könnte, obwohl das Oliphant nicht näher erläuterte. Die Frage ist, ob diese These überhaupt stichhaltig ist. Ich selbst bin in Bezug auf Gold bullisch eingestellt, und ich glaube es nicht.

Zwei Gründe, warum die These nicht stichhaltig sein könnte

Es gibt zwei Faktoren, die meiner Meinung nach die Goldproduktion in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen könnten. Erstens haben wir das anhaltende Wachstum der Schwellenländer und dieser derzeit noch nicht erschlossenen Märkte. Wir sollten nicht vergessen, dass Gold zwar mit dem Investieren in Verbindung steht, es aber auch praktische Verwendung in Schmuck, Zahntechnik und als elektrischer Leiter in elektronischen Geräten wie etwa Smartphones hat. Es ist daher vernünftig anzunehmen, dass, wenn die Nachfrage nach Gold in Schwellenmärkten in Südostasien, Afrika und dem Nahen Osten steigt, sich die Produktion ebenfalls erhöhen wird, um diese Nachfrage zu stillen.

Der zweite Faktor hat mit dem Preis zu tun. Mit anderen Worten, wenn die Goldpreise weiterhin steigen, können die Goldproduzenten ihre Produktion dann auf demselben Niveau halten? Das wage ich zu bezweifeln. Ein gesunder Anstieg der Goldpreise wird die Produzenten wahrscheinlich dazu ermutigen, die bestehenden Minen weiter auszubauen und mehr in Exploration zu investieren. Das ist genau das, was bereits zwischen 2009 und 2011 passiert ist. Es wird wahrscheinlich wieder passieren, wenn die Preise in Zukunft wieder auf ein derartiges Rekordhoch steigen. Das soll nicht heißen, dass der Goldmarkt mit einem Überangebot überschwemmt wird; es bedeutet eher, dass höhere Goldpreise einen stetigen Anstieg der globalen Produktion begünstigen werden, selbst wenn es gerade politische Risiken gibt.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 28.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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