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Die 3. Bankrott-Erklärung von Trump: Was Investoren jetzt beachten müssen

Eingestürzte Konstruktion vor Bergpanorama
Foto: Ralf Anders

Ob die Regierung der Vereinigten Staaten moralisch bankrott ist, soll jeder selbst für sich entscheiden. In diesem Artikel soll es jedoch um handfeste Umstände gehen, die erhöhte Wachsamkeit für Anleger erfordern. Meiner Meinung nach hat Trump gerade zum dritten Mal für die USA Insolvenz angemeldet und das könnte Folgen haben.

Die drei Bankrotterklärungen

Der erste Punkt betrifft das Gesundheitssystem. Trump hasst die sogenannte Obamacare und versucht so krampfhaft wie erfolglos dasjenige Regelwerk zu ersetzen, das den Amerikanern zum ersten Mal eine universelle Versorgung nach europäischem Vorbild ermöglicht. Er ist überzeugt, dass die USA sich so etwas nicht leisten können. Chroniker ohne größere Eigenmittel fürchten nun wieder im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben.
Pech gehabt, Staat ist pleite.

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Der zweite Punkt betrifft den Klimaschutz. Die gesamte Welt hatte sich in Paris darauf geeinigt, dass Mechanismen etabliert werden müssen, damit klimaschädliche Gase über die kommenden Jahrzehnte reduziert werden. Das war ein großer Kraftakt, sowohl Entwicklungs- und Schwellen-, als auch die reichen Länder unter einen Hut zu bekommen. Aber Trump fühlt sich und die USA ungerecht behandelt und proklamiert, dass der Staat es sich nicht leisten kann, für seine immensen Klimaschulden aufzukommen. Hunderte Millionen Menschen, die in gefährdeten Küstengebieten leben, bangen jetzt noch stärker als zuvor um ihre Lebensgrundlage.
Pech gehabt, Staat ist pleite.

Der dritte Punkt betrifft Puerto Rico. Jetzt, wo das Klima unbarmherzig in der Karibik zugeschlagen hat und der bereits zuvor schwer angeschlagene assoziierte Staat endgültig bankrott ist, wäre Mitmenschlichkeit und Solidarität erforderlich. Aber leider gelang es dem Festland nicht einmal, kurzfristig für Wasser und Strom zu sorgen, etwas, was in jedem einigermaßen funktionierenden Entwicklungsland kein Problem wäre. Die Bürgermeisterin von San Juan ruft verzweifelt über den Kanal: „Wir sterben!“. Aber Trump fragt, warum sie sich so anstellt, und meint, dass die mittellosen Bürger von Puerto Rico erst mal selbst anpacken sollten.
Pech gehabt, Staat ist pleite.

Die Folgen für Investoren

Als ob die drei vorgenannten Punkte nicht schon schlimm genug wären, kommen ja auch noch weitere Aspekte hinzu, wie zum Beispiel die zum Teil besorgniserregende private Verschuldung und die prekäre Lage von einzelnen Staaten. Anleihen von New Jersey und Illinois drohen beispielsweise auf Ramschniveau abgewertet zu werden.

Nun ist es ja so, dass die USA als Ganzes bekanntlich nicht wirklich pleitegehen können und auch die überwiegend gut finanzierten Unternehmen sollten davon nicht unbedingt direkt betroffen sein, soweit sie nicht von öffentlichen Aufträgen abhängig sind. Von daher dürfte es den meisten Konzernen gelingen, ihre Profitabilität auch dann aufrechtzuerhalten, wenn es in Washington drunter und drüber geht. Sie freuen sich vielmehr über die niedrigeren Steuern, die Trump jetzt angekündigt hat.

Ob die zunächst geringeren Einnahmen für die Staatskasse allerdings mittel- bis langfristig durch höheres Wachstum wieder zurückkommen, wird vielfach bezweifelt. Es würde mich daher nicht wundern, wenn nach chinesischen und britischen bald auch amerikanische Staatsanleihen von den Ratingagenturen erneut zurückgestuft würden, sobald sich die Steuerpläne konkretisieren.

Wenn das geschieht, dann frage ich mich, wie lange die großen Gläubiger der USA, wie Japan und China, noch Geduld haben werden. Denn klar ist Folgendes: derjenige, der zuerst im größeren Stil abverkauft, bekommt noch einen besseren Preis und muss daher weniger Abschreibungen hinnehmen. Wenn China seine Bestände halbiert und der US-Dollar in der Folge in den Keller rauscht, dann droht ein Anleihen-Crash, und vor allem das hochverschuldete Japan bekommt massive Probleme.

Gleichzeitig müssen Anleger aus dem Euro- und Schweizer Frankenraum, die US-Aktien im Depot haben, in diesem Fall weitere Währungsverluste hinnehmen, selbst wenn die Kurse nominal weiter steigen sollten.

Was jetzt zu tun ist

Es ist jetzt meiner Ansicht nach nicht der Zeitpunkt, um Panik zu schieben und alle Aktien zu verkaufen. US-Unternehmen mit einer globalen Präsenz sollten in der Lage sein, ohne größeren Schaden durch eine solche mögliche Krise zu navigieren. Trotzdem möchte ich dir nahelegen, Entwicklungen rund um die Staatsfinanzen der USA etwas genauer zu beobachten und dir zu überlegen, wie du entsprechende Risiken in deinem Depot reduzieren kannst.

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