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Die besten US-Übernahmen des 21. Jahrhunderts

Foto: The Motley Fool.

Wirtschaftsstudenten kennen die Risiken von Fusionen und Übernahmen.

Es gibt keine perfekten Zahlen, aber laut Harvard Business Review scheitern zwischen 70 % und 90 % aller Fusionen und Übernahmen. Schon öfters sind große Übernahmen gescheitert. Dazu gehören Time Warner und AOL, die sich erst in einer Fusion im Wert von 165 Milliarden US-Dollar zusammenschlossen und dann während der Internetblase wieder trennten. Dazu gehört auch die Fusion im Wert von 87 Milliarden US-Dollar von Hewlett Packard (WKN:A142VP) mit Compaq, was zu Jahren von schlechter Performance im Bereich PCs geführt hatte.

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Der Weg in die Insolvenz ist gepflastert mit Milliarden Abschreibungen, aber manchmal zahlen sich Übernahmen auch aus. Marktbeobachter überlegen sich immer noch, ob die Übernahme von Whole Foods Market durch Amazon (WKN:906866) gut oder schlecht ist. Diese Nachricht sendete eine Schockwelle durch die Lebensmittelindustrie und die Kurse von Supermarktaktien auf Talfahrt. Die Aktie von Amazon konnte dagegen ein paar Prozentpunkte gewinnen. Nach knapp einem Monat sind schon die ersten Anzeichen ersichtlich, dass die Übernahme funktioniert. Whole Foods konnte 25 % mehr Kunden in den ersten Tagen seit den strategischen Rabatten verbuchen. Amazon verkaufte darüber hinaus einige der Produkte von Whole Foods auf seiner Webseite.

Trotz all dem, was Harvard Business Review vielleicht schreiben mag, kann eine Übernahme auch ein Unternehmen retten oder es um ein Vielfaches wertvoller machen. Nachfolgend zeigen wir die besten Übernamen des 21. Jahrhunderts.

Vail-Whistler

Im vergangenen Oktober schloss Vail Resorts (WKN:905285) die größte Übernahme in der Geschichte der nordamerikanischen Skiindustrie ab. Der größte Skigebietsbetreiber in den USA erwarb Whistler Blackcomb in British Columbia für 1,06 Milliarden US-Dollar. Whistler Blackcomb ist in Nordamerika das Skigebiet Nummer 1 und das größte auf dem ganzen Kontinent.

Damit wird der kanadische Erholungsort sofort an die Spitze der Übernahmestrategie von Vail Resorts katapultiert. Zuvor wurden schon andere prestigeträchtige Gebiete wie Park City und Heavenly gekauft. Dieser Geschäftsansatz ist der Haupttreiber hinter der Entwicklung des Börsenkurses der letzten Jahre. Die Aktie konnte in den letzten fünf Jahren um mehr als 300 % steigen, wie die folgende Grafik zeigt.

MTN-Daten von YCharts.

Die Aktie von Vail sprang um 8 %, als die Übernahme verkündet wurde. Das Management sagte, dass die Ergebnisse der letzten Skisaison stärker als bei Whistler waren, als zunächst erwartet worden war. Vail bietet Zugang zu allen Skigebieten über den Epic Pass, was einen Vorteil gegenüber kleineren Konkurrenten bietet. Die Skifans lieben es, einige der besten Berge Nordamerikas zum gleichen Preis befahren zu können. Mit der Übernahme von Whistler wurde dieser Vorteil noch einmal größer und sollte den Konkurrenten noch mehr Kopfschmerzen bereiten.

Facebook-Instagram

Angesichts der heutigen Bewertung des Social-Media-Unternehmens scheint es beinahe unfair, dass Facebook (WKN:A1JWVX) 2012 die Foto-Sharing-App Instagram für nur 1 Milliarde US-Dollar kaufen konnte. Heute ist Instagram mit mehr als 700 Millionen aktiven Nutzung pro Monat die zweitwichtigste Social-Media-Seite hinter Facebook selbst.

Instagram ist ein wichtiger Bestandteil des Social-Media-Imperiums von Facebook, dass fast eine halbe Billion Dollar wert ist. Durch die Übernahme von Instagram wurde eine entscheidende Bedrohung beseitigt und damit ein Bollwerk gegen Konkurrenten wie Snap (WKN:A2DLMS) aufgebaut. Instagram Stories hat nämlich jetzt schon mehr Benutzer als Snapchat, das das Stories-Konzept ursprünglich eingeführt hatte.

Facebook konnte auch sein eigenes Werbe-Know-how auf die Instagram-Plattform transferieren, um diese zu monetarisieren. Die zahlreichen Synergien und Cross-Promotion-Möglichkeiten zwischen den beiden Unternehmen können so auch sehr gut genutzt werden. Einige Analysten schätzen Instagram heute auf rund 50 Milliarden US-Dollar, was die Übernahme auch finanziell zu einer sehr intelligenten Entscheidung gemacht hat.

Und der Gewinner ist

Im Jahr 2005 hatte Priceline Group (WKN:766054) große Probleme, nachdem das Unternehmen die Dotcom-Blase und den 11. September kaum überlebt hatte. Heute ist das Unternehmen fast 100 Milliarden US-Dollar wert und der wichtigste Grund dafür ist eine kleine Übernahme, die zum damaligen Zeitpunkt getätigt worden war. In jenem Jahr übernahm das Online-Reisebüro für nur 135 Millionen US-Dollar die Kontrolle für das Amsterdamer Reisebüro Booking.com. Seitdem ist diese Marke wie ein Lauffeuer gewachsen.

Von 2006 bis 2010 wuchs der internationale Umsatz von Priceline mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 68 % oder mehr als den Faktor 13 über einen Zeitraum von fünf Jahren. Obwohl Priceline am bekanntesten für seine gleichnamige Website und Kajak, sein internationales Geschäft ist, trägt Booking.com heute etwa 80 % zum Gesamtumsatz und zum Bruttogewinn bei.

Seit der Übernahme von Booking.com sind die Aktien von Priceline um fast 8000 % gestiegen. Das wäre nicht der Fall ohne die Übernahme dieser Website.

Erfolgsgeschichten wie die von Priceline und die anderen oben genannten erinnern daran, dass es manchmal anders kommt als man denkt. Obwohl die durchschnittliche Übernahme vielleicht kein Erfolg wird, bringen die besten große Gewinne und bestimmen den Kurs des Unternehmens auf Jahre hin.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Facebook und Priceline Group. The Motley Fool empfiehlt Vail Resorts.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 24.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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