Wie die künstliche Intelligenz die Medizin verändert
Die jüngsten Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz machen Science Fiction zu einer wissenschaftlichen Tatsache und Deep Learning ist das Herzstück. Diese Systeme sind in der Lage, eine Vielzahl von Daten zu untersuchen, Muster und Unterschiede zu erkennen, die für die Menschen nicht wahrnehmbar sind. Einige Anwendungen erzielen bereits bemerkenswerte Ergebnisse
Eines der vielversprechendsten Forschungsgebiete ist die Medizin. Unternehmen wie Alphabet (WKN:A14Y6F), International Business Machines (WKN:851399) und NVIDIA (WKN:918422) nutzen die künstliche Intelligenz, um Ärzten zusätzliche Instrumente zur Bekämpfung von Krankheiten an die Hand zu geben.
Immuntherapie zur Krebsbekämpfung
Das zwei Jahre alte Start-up Gritstone Oncology hat die Aufmerksamkeit von Google Ventures auf sich gezogen. Das Biotech-Unternehmen hat den Einsatz von Deep Learning für die Entwicklung von zielgerichteten Immuntherapien untersucht, die das körpereigene Immunsystem zur Krebsbekämpfung heranziehen. Immuntherapie hat signifikant positive Ergebnisse in etwa 20 % der Krebspatienten produziert, ist beim Rest aber nicht erfolgreich. Gritstone verwendet die künstliche Intelligenz, um Tumore auf molekularer Ebene zu analysieren und die Zahl der Immuntherapien einzugrenzen, um diese mit den Patienten abzugleichen.
Der Pharmariese Pfizer (WKN:852009) arbeitet mit dem Supercomputer Watson von IBM zusammen, um neue Medikamente und Ansätze für die Immuntherapie zu entdecken. Watson analysierte 25 Millionen Medline-Dokumente, über eine Millionen Artikel aus medizinischen Zeitschriften, Aufzeichnungen von vier Millionen Patienten und jedes medizinische Patent seit 1861. Das System wird regelmäßig mit den aktuellsten medizinischen Forschungsdaten aktualisiert. Was als Pilotprogramm begann, wurde zu einer vollwertigen Partnerschaft, als Watson ein neuartiges Medikament vorschlug, das kürzlich von Pfizers Forscherteam empfohlen worden war und das derzeit in Studien getestet wird.
Diabetes und Netzhautblindheit
Eine der Hauptursachen für Erblindung ist die Schädigung der Netzhaut durch Diabetes. Bekannt als diabetische Retinopathie (DR) tritt diese Krankheit bei mehr als 40 % der betroffenen Patienten in den USA auf. In der Anfangsphase gibt es manchmal keine Symptome, daher ist die frühzeitige Erkennung von entscheidender Bedeutung. Leider fehlt es derzeit an Augenärzten, die für die Diagnose qualifiziert sind.
Die Forscher von Google Brain haben ein System entwickelt, das Bilder der Netzhaut überprüfen und DR sowie menschliche Ophthalmologien ermitteln kann. Dies wurde im Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Das System übertraf die festgelegten Standards des National Institute of Health. Mit dieser Technologie kann ein Screening auf die Erkrankung durchgeführt werden, um Blindheit bei vielen Risikopatienten zu verhindern.
Erkennung von Herzkrankheiten und Vorhersage von Herzinfarkten
Verily, eine Tochtergesellschaft von Google, benutzt Bilder der Netzhaut, um Anzeichen auf ein Krankheitsrisiko zu erkennen. Anhand der Daten von fast 300.000 Patienten konnte das System Anzeichen auf den Netzhautbildern von Alter, Geschlecht, Blutdruck und Blutzucker nachweisen und das Risiko einer Herzinsuffizienz abschätzen. Die Forscher veröffentlichten ein Papier, wonach eine Stufe der Genauigkeit erreicht wäre, die sonst nur unter Verwendung von Blutproben erzielt werden könne.
HeartFlow ist ein Medizintechnikunternehmen, das Grafikprozessoren von NVIDIA (WKN:918422) verwendet und 3D-Karten für die Früherkennung von Herzkrankheiten erstellt. Die heutigen Methoden zur Diagnose der Erkrankung erfordern ein kostenintensives und invasives medizinisches Verfahren. Die Alternative von HeartFlow verwendet CT-Scans und Deep Learning, um ein 3D-Bild des Herzens zu erstellen, das detaillierte Darstellung des Blutflusses und der Blockaden liefern kann. Eine genauere Diagnose und der Wegfall kostspieliger Prozeduren reduzieren die damit verbundenen Kosten um 25 %.
Genau das, was der Arzt angeordnet hat
Diese jüngsten Entwicklungen geben einen Einblick in die Zukunft der künstlichen Intelligenz in der Medizin. Die künstliche Intelligenz steckt noch in den Kinderschuhen und die Forscher haben erst die Spitze des Eisbergs dessen gesehen, wie die medizinische Versorgung revolutioniert werden kann.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C ) und Nvidia.
Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 21.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.