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Gilead Sciences Deal für Kite Pharma hat sich bereits ausgezahlt – für die Investoren

Foto: The Motley Fool

Gilead Sciences (WKN:885823) geht davon aus, dass der Zukauf von Kite Pharma (WKN:A116CA) sich im Jahr 2021 auszahlen wird. Als Gilead verkündet hat, Kite kaufen zu wollen, sagte man, dass der Deal sich im dritten Jahr neutral auf die Einnahmen auswirken würde, danach dann positiv.

Allerdings hat auf eine Weise sich der Deal schon gelohnt: und zwar für die Aktionäre.

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Ein bisschen Mathematik zur Marktbewertung

2016 und 2017 schien es alles andere als rund bei Gilead zu laufen. Die Absätze für die Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C fielen. Sogar die Chefetage ließ verlauten, dass sie ziemlich ratlos wären, wie dem Abhilfe zu schaffen sei. Dass die HIV- und andere Medikamente gut performt haben, hat da nicht geholfen. Als Folge sanken Umsatz, Einnahmen und Aktienwert.

Dann hieß es, dass man für 11,9 Milliarden Dollar Kite Pharma kaufen würde. Der folgende Graph zeigt, wie sich diese Ankündigung für die Aktionäre von Gilead ausgezahlt hat:

Marktbewertung von Gilead Sciences. Daten von YCharts

 

Mit Marktschluss am 25. August lag die Marktbewertung von Gilead bei etwa 96 Milliarden Dollar. Dann kam die Verkündung vor Markteröffnung am Montag, den 27.8. Ende der Woche ist der Wert auf 109 Milliarden gestiegen und pendelte sich in den kommenden Wochen bei etwa 108 Milliarden ein.

Rechnen wir mal nach. Der Zukauf hat den Wert von 96 auf 108 Milliarden getrieben. Das ist ein Anstieg von 12 Milliarden Dollar – also genau der Betrag, den Gilead für Kite auf den Tisch legen musste. Für die Investoren hat sich dieser Kauf also schon gelohnt.

Warum der Kauf von Kite sinnvoll war

Es gibt eine Reihe Gründe, warum der Kauf von Kite am Markt so positiv ankam. Für manche Investoren war das Signal, dass Gilead überhaupt reagiert, schon ein gutes Zeichen. Denn erst wenige Wochen zuvor hat CEO John Milligan gesagt, dass man keine Deals im Bereich Onkologie machen werden. Das entpuppte sich dann am Ende als Tarnung.

Ich denke, dass die News einige überhaupt darauf gestoßen haben, was für ein Schnäppchen die Aktie von Gilead gewesen ist. Dieser Trend hat schon im Juni begonnen, als es Gerüchte darum gab, dass die Schweizer von Sanofi sich Gilead unter den Nagel reißen könnten. Allerdings blieb es bei diesen Gerüchten.

Wie viele andere auch dachte ich, dass Gilead am ehesten einen Zukauf tätigt, der schnell die Bilanzen schönt. Das wird bei Kite nicht der Fall sein, weil das kleine Biotech-Unternehmen noch gar kein Produkt am Markt hat. Auch wenn man davon ausgeht, dass Kites beste Chance namens axi-cel im November in den USA von der Food and Drug Administration durchgewunken wird, dürften die Absätze erst einmal langsam voran schreiten.

Allerdings hat Gilead von einer „transformativen“ Akquise gesprochen. Auch wenn Kite kurzfristig wohl nicht die Bilanzen von Gilead aufpeppen wird, ist das Wort transformativ doch nicht verkehrt, weil es die Position, die Gilead in der Onkologie einnimmt, verändern wird. Da nämlich wird man mit einem Schlag führend im spannenden Bereich der Zelltherapie zur Behandlung von Krebs.

Kommen da noch mehr Deals?

Die vielleicht beste Neuigkeit: Gilead ist in perfekter Situation, um noch mehr Deals zu machen. Denn der Deal mit Kite wurde durch Cash, Bankverbindlichkeiten und anderem finanziert. Es scheint also unwahrscheinlich, dass sich der Deal allzu negativ auf den Konzern auswirkt, der mit Ende Q2 noch 37 Milliarden Dollar Cash rumliegen hatte.

Gileads CFO Robin Washington sagte neulich, dass das Unternehmen noch „genügend Flexibilität für zukünftige Akquisen“ habe. COO Kevin Young sagt, dass man sich weitere Zukäufe in der Zelltherapie vorstellen kann. In der Vergangenheit hat man auch verlauten lassen, dass man sich Deals vorstellen kann, die das Portfolio anderen Hepatitis-Medikamenten stärken.

Ich denke, dass 2018 noch das eine oder andere passieren wird. Vor allem, wenn die Reformen zur Besteuerung von US-Konzern tatsächlich durchgeht. Werden sich die zukünftigen Deals aber genau so schnell für Aktionäre als positiv entpuppen? Das vielleicht nicht, aber in der Vergangenheit hat sich Gilead immer wieder als ein Konzern präsentiert, der klug zukauft.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Gilead Sciences.

Dieser Artikel von Keith Speights erschien am 19.9.2107 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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