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Quartalsbericht von Nike: Worauf die Investoren achten sollten

Foto: The Motley Fool.

Nike (WKN:866993) meldet am 26. September nach Börsenschluss die Ergebnisse des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2018. Das Geschäftsjahr von Nike endete im Mai. Für die Ergebnisse wird es wichtig sein, sich genau anzuhören, was das Managements zur Umsatzentwicklung von Schuhen in Nordamerika zu sagen hat, da hier Adidas (WKN:A1EWWW) Nike den Rang abläuft. Die Zwiespältigkeit der Zahlen der beiden Unternehmen spiegelt sich auch darin, wie sich die Kurse im letzten Jahr entwickelt haben. Nike verlor etwa 5 %, während Adidas um 44 % steigen konnte.

Werfen wir einen genaueren Blick auf den Quartalsbericht von Nike.

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Was man erwarten kann

Die Erwartungen sind niedrig. Die Analysten der Wall Street erwarten, dass Nike einen Gewinn pro Aktie von 0,48 US-Dollar erwirtschaften wird. Im letzten Jahr waren es 0,731 US-Dollar gewesen. Bei den Umsätzen erwartet man bei Nike 9,09 Milliarden US-Dollar, was auf einer Linie mit den 9,1 Milliarden US-Dollar aus dem letzten Jahr liegt.

Wir sollten nicht vergessen, dass wir nicht kurzfristig denken wollen wie die Wall Street. Wir sehen uns die Erwartungen der Analysten nur deshalb an, weil Aktienkurse nach Verkündung der Quartalsergebnisse oft steigen oder fallen. Das hängt meist davon ab, ob ein Unternehmen die Erwartungen übertreffen oder nicht erfüllen konnte. Foolishe Investoren sollten aber mehr auf das große Ganze achten und sich darauf konzentrieren, was das Management über das Wachstum zu berichten hat.

Bei der letzten vierteljährlichen Telefonkonferenz gab Nike einen Ausblick sowohl auf das erste Quartal als auch auf das gesamte Geschäftsjahr 2018. Das gab den Investoren jedoch nicht viel Anreiz, da Nike nur dasselbe erwartet, das es bereits in den vergangenen Quartalen geliefert hat. Für das Steuerjahr 2018 erwartet das Management ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich auf währungsneutraler Basis. Bei solchen Aussichten steigt die Aktie natürlich nicht besonders an. Die Investoren scheinen aber nicht in Panik zu geraten, da das Unternehmen den Produktentstehungsprozess verbessert und damit in den nächsten Jahren ein höheres Wachstum verspricht.

Die Investitionen des Unternehmens, die darauf abzielen, Produkte doppelt so schnell auf den Markt zu bringen, sollten bereits im Kalenderjahr 2018 Früchte tragen. Die Vorteile dieser Initiative werden dazu beitragen, dass die Bruttomarge um 30 bis 50 Basispunkte erhöht werden kann. Das Management erwartet also, dass das operative Ergebnis zweistellig wachsen wird.

Die Verkaufszahlen in Nordamerika waren schwach

Adidas hat Nike im Bereich Sportschuhe hinter sich zurückgelassen und soll ein Umsatzwachstum von 17-19 % für das Kalenderjahr 2017 erreichen. Im Hinblick auf die aktuelle Verlangsamung konnte Nike das Wachstum im mittleren Zehnerbereich in dieser Kategorie halten. Im letzten Jahr verlangsamten sich die Absätze jedoch dramatisch. Während Nike weniger verkaufte, schaltete Adidas einen Gang höher und konnte im letzten Jahr im Bereich Fußbekleidung um 21 % wachsen.

Diese Zuwächse sind vor allem in Nikes Heimatmarkt Nordamerika sehr bemerkenswert. Adidas konnte dort in Q1 um 31 % und in Q2 2017 um 26 % wachsen. Nike verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 in der Region Nordamerika lediglich ein Wachstum von 4 %.

Erschwerend kommt hinzu, dass Foot Locker (WKN:877539), das 68 % seiner letztjährigen Lieferungen von Nike gekauft hatte, im letzten Quartal deutlich weniger von der Marke Jordan verkaufen konnte. Jordan war bisher die meistverkaufte Marke von Nike mit einem Umsatzplus von 13 % im Steuerjahr 2017 gewesen, während andere Kategorien, darunter Laufschuhe und Basketball, entweder rückläufig waren oder nur ein einstelliges Wachstum verzeichnen konnten. Foot Locker gab die Schuld dem sich ändernden Kundengeschmack, geringer Nachfrage für bestimmte Artikel und zu wenig Innovation seitens großer Marken. Damit zeigt Foot Locker indirekt mit dem Finger auf Nike, da dieses Unternehmen der größte Lieferant von Foot Locker ist.

Man sollte Nike nicht abschreiben

In letzter Zeit mag es vielleicht nicht gut für Nike aussehen, aber ich finde nicht, dass man als Investor jetzt verkaufen sollte. Wir dürfen nicht vergessen, dass Nike in den nächsten Jahren deutliche Verbesserungen bei Design, Herstellung und in der Lieferkette vornimmt, die eine entscheidende Rolle spielen könnten. Dies wird Nike helfen, die Margen zu erhöhen, da das Unternehmen auf diese Art mehr Produkte mit einem besseren Bestandsmanagement zum vollen Preis verkaufen kann. Das Tempo, mit dem Nike ein neues Design in ein Produkt umwandelt, wird auch deutlich schneller – das wird das Unternehmen konkurrenzfähiger machen. Immerhin muss man heutzutage schnell reagieren, wenn sich der Geschmack des Publikums ändert. Das war in letzter Zeit auch eines von Nikes Problemen.

Aufgrund dieser Verbesserungen beginnt Nike bereits jetzt, neue Designs auf den Markt zu bringen. Das Dämpfungssystem Air VaporMax und der neue Laufschuh Zoom Vaporfly konnten  im vierten Quartal große Erfolge für sich verzeichnen. Es kommen bald weitere Innovationen, wie Foot Locker erwartet. Damit soll sich die Nachfrage nach Schuhen im Herbst verbessern. Die Investoren sollten besonders darauf achten, was das Management zur Nachfrage nach diesen Produkten in den kommenden Quartalen zu sagen hat.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Nike.

Dieser Artikel wurde von John Ballard auf Englisch verfasst und am 16.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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