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Haben Elektroautos letzte Woche den Wendepunkt erreicht?

BMWi Vision Dynamics. (09/2017)
© Copyright BMW AG, München (Deutschland)

Haben Elektroautos jetzt den Wendepunkt erreicht? Sind sie jetzt unvermeidlich?

Letzte Woche gab es einige große Ankündigungen in Bezug auf Elektroautos von Seiten der großen Autobauer bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt. Einige dieser Ankündigungen waren vermutlich die Nachwirkungen des Dieselskandals von Volkswagen.

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Der Dieselskandal ist im Moment immerhin ein heißes Thema.

Aber es gibt gute Gründe zu glauben, dass Elektroautos endlich soweit sind, dass sich mehr Autohersteller damit beschäftigen und  in den kommenden Wochen größere Ankündigungen machen werden. Das lang erwartete Umdenken hin zu Elektroautos ist endlich unterwegs.

Und so sieht die Sache aktuell aus.

Viele Elektroautos werden jetzt gerade entwickelt

Die meisten konzentrieren sich beim Thema Elektroautos auf die Luxusmodelle von Tesla (WKN:A1CX3T). Aber die Investoren sollten eines wissen: Tesla wird schon in Kürze jede Menge Konkurrenz bekommen. Hier ist eine Liste der Konkurrenten:

  • Die Volkswagen AG (WKN:719000) hat einen kompletten Plan für die Herstellung von elektrischen Versionen ihrer rund 300 Modelle bis zum Jahr 2030 angekündigt. Das Unternehmen wird rund 20 Milliarden Euro für die Entwicklung der Fahrzeuge und weitere 50 Milliarden Euro ausgeben, um die benötigten Batteriezellen zu kaufen. In naher Zukunft wird die neue EV-Plattform von VW eine ganze Reihe von VW-Modellen für den Massenmarkt herstellen, die unter der neuen Marke ID verkauft werden sollen.
  • Daimler plant bis zum Jahr 2022 eine elektrische Version eines jeden Mercedes-Benz Modells auf den Markt zu bringen. Sie bereiten auch elektrische Versionen ihrer LKWs vor. Einer davon wird bereits ausgeliefert. Daimler lieferte die ersten Exemplare des neuen Fuso eCanter, einen elektrischen Lieferwagen für die Stadt letzte Woche aus.
  • Die BMW AG (WKN:519000) plant, ab 2012 mit der Fertigung von Elektroautos zu beginnen und bis 2025 sollen 12 neue elektrische Modelle angeboten werden können. BMW plant, Elektroautos, Hybriden und Autos mit Verbrennungsmotor zu bauen, die auf denselben Produktionsstraßen entstehen sollen. Damit kann BMW schnell auf eine Veränderung der Nachfrage reagieren.
  • Nissan und Renault, die als “Allianz” unter CEO Carlos Ghosn tätig sind, planen bis 2022 12 neue Elektroautos auf den Markt zu bringen. Nissan ist gerade dabei, eine völlig neue Version seines kompakten elektrischen Leaf, das meistverkauften Elektroautos aller Zeiten anzubieten.
  • Honda war etwas weniger redselig in Bezug auf die Pläne des Unternehmens. Allerdings bestätigte das Unternehmen vergangene Woche, dass es eine völlig neue Plattform für Elektroautos habe und dass mehrere neue Modelle auf Grundlage dieser Plattform in Entwicklung wären. Honda zeigte eine Konzeptversion des ersten dieser Modelle, ein kleines Auto mit einem Styling, das von den Civics aus den 70er Jahren inspiriert wurde. Es wird 2019 in Produktion gehen.

Andere Autohersteller werden in den nächsten Monaten sicher ähnliches verkünden. Es wird erwartet, dass Ford (WKN:502391) unter dem neuen CEO Jim Hackett das Elektroauto-Programm des Unternehmens ausbauen wird. Es ist geplant, dass Hackett seine Strategie den Investoren in ein paar Wochen präsentieren wird.

Nicht alle großen Autohersteller werden auf diesen Zug aufspringen und Ankündigungen machen. Aber es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass wenn ein Unternehmen keine Ankündigung macht, das nicht bedeutet, dass nichts passiert. Zwei der größten Autohersteller General Motors (WKN:A1C9CM) und Toyota (WKN:853510) neigen dazu ihre Zukunftspläne für sich zu behalten, bis die entsprechenden Produkte marktreif sind. Jeder, der GM oder Toyota kennt, weiß, dass die beiden hierbei sicher eine wichtige Rolle spielen werden.

Das Umdenken ist endlich da

Tesla-CEO Elon Musk behauptet seit Langem, dass ein Teil seiner Mission darin bestünde, den anderen Autoherstellern zu zeigen, wie man Elektroautos baut, die den Verbraucher überzeugen. Die Idee war, dass irgendwann einmal genug Autohersteller mitmachen würden, damit Elektroautos der globale Standard würden, um den Verbrennungsmotor weitgehend oder vollständig zu ersetzen.

Die großen Autohersteller haben aber noch nicht die richtige Formel gefunden. Selbst wenn die Technologie konkurrenzfähig zu Tesla wäre (wie im Fall des Chevrolet Bolt EV), dann müssen erst noch die Fans überzeugt werden. Eine Zeit lang schien der Mangel an Verbraucherinteresse an Elektroautos der Grund zu sein, warum die Autohersteller nicht in die Technologie investiert haben.

In den letzten Monaten wendete sich das Blatt. Zwischen dem immer höher werdenden Druck, die Immissionen in China einzudämmen, den Folgen des Dieselskandals in Europa und dem Trubel um das neue Model 3 von Tesla scheinen immer mehr Autohersteller sich ernsthaft mit Elektroautos zu befassen.

Aktuell ist natürlich kein Unternehmen dazu bereit, den Benzinmotor aufzugeben, obwohl die meisten sagen, dass sie im Laufe der Zeit einen größeren Prozentsatz an Hybriden produzieren werden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen investieren die meisten großen Autohersteller viel Zeit und Geld in die Entwicklung und neue Modelle, die als nächstes mit Batterien betrieben werden.

Es sieht immer mehr danach aus, dass die Batterien das Einzige sind, was die Elektroautos jetzt noch vom Durchbruch abhält.

Warum wir uns noch gedulden müssen

Wir können nicht übersehen, dass die meisten Pläne vorsehen, dass die neuen Produkte nicht vor 2020 erwartet werden. Normalerweise dauert es keine drei Jahre bis ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor aus einem Serienkonzept wie dem vom VW in Produktion geht. Ist an Elektroautos irgendetwas anders, wodurch die Sache länger dauert?

Die Antwort lautet ja und nein. Mit der Zeit werden vollelektrische Fahrzeuge einfacher zu konstruieren sein und dadurch auch schneller in Produktion gehen. Die Lieferkette existiert aber noch nicht, um Elektroautos in den großen Stückzahlen, wie VW es plant, herzustellen. Einfach gesagt es gibt nicht genug Batterien.

VW und alle anderen Unternehmen auf dieser Liste müssen diese Batteriezellen erst einmal produzieren. Tesla stellt hierbei die Ausnahme dar, da sich das Unternehmen in den letzten Jahren einen Vorsprung erarbeitet hat. VW und die anderen Autobauer müssen die Anlagen erst noch errichten, um die Batteriemodule zu fertigen. Darüber hinaus müssen sie ihre Werke erneuern, um Elektroautos in großen Stückzahlen produzieren zu können.

Der eigentliche Knackpunkt liegt aber wahrscheinlich darin, die Rohstoffe zu beschaffen, die für die Herstellung all diese Batterien benötigt werden, insbesondere Lithium, Kobalt und Graphit. Von diesen drei Metallen gibt es jede Menge in der Erde, was aber erst noch abgebaut werden muss. Auch hier muss die Produktion erst entsprechend erhöht werden, um die notwendigen Quantitäten an die Autoindustrie liefern zu können.

Der Experte Simon Moores von Benchmark Mineral Intelligence fasste die Herausforderung der vergangenen Woche wie folgt in einem Tweet zusammen:

Lange Rede, kurzer Sinn: In ein paar Jahren werden die Mineralien kein Thema mehr sein. Aber jetzt übersteigt die Nachfrage das Angebot soweit, dass es schlicht nicht möglich ist, Elektroautos millionenfach in Serie zu produzieren. Angesichts der Tatsache, dass Unternehmen wie VW enorme Nachschub-Reserven benötigen werden, wird die Welt wohl noch ein paar Jahre auf Elektroautos warten müssen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Ford und Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 17.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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