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Die intelligenteste Maßnahme des Jahres bei Johnson & Johnson

Foto: The Motley Fool.

Johnson & Johnson (WKN:853260) mit seinem großen Portfolio an Gesundheitsprodukten könnte man als ein relativ sicheres Unternehmen für Einkommensinvestoren nennen. Das Unternehmen ist so sicher wie es nur geht im Gesundheitssektor. Das Unternehmen ist geographisch und in Bezug auf die Produkte äußerst gut diversifiziert und hält ein AAA-Rating von Standard & Poor’s. Darüber hinaus zahlt das Unternehmen eine Dividende, die in den letzten 55 aufeinanderfolgenden Jahren erhöht werden konnte. Du kannst dir an zwei Händen abzählen, wie viele öffentlich gehandelte Unternehmen das bisher geschafft haben und du brauchst nur zwei Zahlen, um die Zahl der öffentlich gehandelten Unternehmen aufzuzählen, die auch noch ein AAA-Rating von Standard and Poor’s haben.

Eine seltene negative Entscheidung von Johnson & Johnson: zu viel für Actelion zu bezahlen

Trotzdem ist das Unternehmen nicht perfekt. Kein Unternehmen ist das. Das führende Medikament Remicade steht vor der Konkurrenz durch Biosimilars, was die Preissetzungsmacht gefährdet. Der führende SGLT-2-Hemmer Invokana kann im Diabetesbereich auch nicht mehr überzeugen wie früher. In den letzten Jahren ist Johnson & Johnson auch nicht mehr so gut diversifiziert wie früher und neigt eher in Richtung Pharmaprodukte, was zusätzliche Risiken bietet, wenn ein Medikament den Patentschutz verliert.

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Die vielleicht schlechteste Entscheidung, die das Unternehmen in den letzten Jahren getroffen hat, war die Übernahme von Actelion. J&J erwarb den Schweizer Medikamentenhersteller, der sich auf die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) spezialisiert hat, für über 30 Milliarden US-Dollar.

Obwohl Opsumit und Uptravi gutes Geschäft verzeichnen und jährlich jeweils 2 Milliarden US-Dollar erreichen könnten und PAH-Therapien eine starke Preissetzungsmacht aufweisen, erhielt das Unternehmen lediglich eine Beteiligung von 9,9 % von der Pipeline von Actelion, die unter dem Namen Idorsia fungiert. Durch eine Wandelanleihe kann J&J seinen Anteil aber um weitere 22,1 % aufstocken. Es könnte noch Jahre, ein Jahrzehnt oder sogar noch länger dauern, bis Johnson & Johnson die 30 Milliarden US-Dollar wieder zurückbekommt, die es für den Kauf des Kernportfolios von Actelion ausgegeben hat. Selbst mit einer zusätzlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,5 bis 2 % nach der Akquisition ist das für mich einfach nicht beeindruckend genug.

Die klügste Entscheidung

Johnson & Johnson hat sich jedoch Anfang letzter Woche ein Herz gefasst. Am Montag hörte Johnson & Johnson auf, diesen Gespinsten in der Hepatitis-C-Industrie nachzulaufen und beendete seine Partnerschaft mit Achillion Pharmaceuticals (WKN:A0LCU8). Johnson & Johnson versteht, das es schon jede Menge etablierte Unternehmen in diesem Bereich gibt und dass die Patienten mit den schwersten Leiden im lukrativsten Markt (USA) schon behandelt werden. Daher entschied sich das Unternehmen dazu, die Verluste zu beschränken und die Bemühungen im Bereich Hepatitis C aufzugeben.

Das soll aber nicht heißen, dass das Medikament, das die beiden Unternehmen zusammen entwickelt haben, nicht vielversprechend war.

Nach 6 Wochen einmal täglich durchgeführte Behandlung erreichte berichtete Achillion im April, dass JNJ-4178 bei Patienten mit Genotyp 1 (der häufigsten aber am schwierigsten zu behandelnden Form von HCV) eine hundertprozentig nachhaltige virologische Ansprechrate erreicht habe. Die bestehenden Therapien sind als wirksame Heilung für Genotyp-1-Patienten für nicht weniger als 8 Wochen zugelassen. Dennoch würde es wohl noch ein oder zwei Jahre dauern, bis das Medikament die Zulassung erhalten hätte, was den Markt in den lukrativsten Ländern noch einmal schwieriger gemacht hätte.

Diese Nachricht war natürlich eine klare Enttäuschung für Achillion, das Probleme hat, sich im HCV-Bereichen durchzusetzen. Es wird Johnson & Johnson aber jede Menge Geld und Zeit sparen. Als die Übernahme im Jahr 2015 verkündet wurde, stand schon im Raum, dass J&J bis zu 1,1 Milliarden US-Dollar für Entwicklung, Regulierungsbehörden und Umsatzanteile zusammen mit den Tantiemen vielleicht würde bezahlen müssen.

Stattdessen verkündete J&J, sich jetzt auf Hepatitis B zu konzentrieren, wovon mehr Menschen weltweit betroffen sind als von Hepatitis C. “In Zukunft werden sich unsere Bemühungen im Bereich Forschung und Entwicklung auf chronisches Hepatitis B konzentrieren, wo es noch nicht gedeckten medizinischen Bedarf gibt,” sagte Lawrence Blatt, Ph.D., und Abteilungsleiter für Infektionskrankheiten bei Janssen, einem Tochterunternehmen von J&J.

Die Dividende

Die Investoren werden noch feststellen, dass die Dividendenerhöhung von 5 % ( 0,80 US-Dollar pro Aktie pro Quartal auf 0,84 US-Dollar) in diesem Jahr die niedrigste prozentuale Erhöhung seit 10 Jahren war. Während J&J die Einkommensinvestoren bei Laune halten will, muss das Unternehmen nach der Übernahme von Actelion auf sein Budget achten. Die laufenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung müssen auch geplant werden. Zusätzlich muss sich das Unternehmen für weitere Übernahmen rüsten. J&J tätigt traditionell kleine und mittlere Übernahmen. Das bedeutet, dass eine geringe Dividendenerhöhung dafür sorgen sollte, dass mehr Geld für Übernahmen zur Verfügung steht.

Zu diesem Zeitpunkt ist es schwer zu sagen, ob das Unternehmen noch etwas anderes als Geron auf der Liste hat. Aktuell hat J&J mit dem Unternehmen einen Lizenzvertrag. Das Small-Cap ist ein Medikamentenentwickler, das mit J&J eine Partnerschaft eingegangen ist, um Imetelstat für die mögliche Behandlung von Myelofibrose (MV) und myelodysplastische Syndrome zu entwickeln.

Obwohl Johnson & Johnson den Umfang dieser Studien eingeengt hat, konnte Imetelstat in einem der ersten Tests teilweise und komplette Reaktionen bei den MF-Patienten erzeugen. Keine klinische Testreihe konnte jemals zuvor eine objektive Reaktion bei MF-Patienten erzählen. Wenn Imetelstat von Geron in den späteren Testreihen auch überzeugen kann, dann wäre es möglich, dass J&J es zusammen mit Geron kaufen wird.

Johnson & Johnson ist immer noch auf Einkaufstour und versucht für Bereiche einzukaufen, wo es noch nicht viel Wettbewerb gibt. Da sich das Unternehmen immer mehr auf Medikamente konzentriert, könnte das lukrativ sein. Allerdings ist es auch etwas volatiler.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Johnson & Johnson. 

Dieser Artikel von Sean Williams erschien am 15.09.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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