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Hat dieser Fondsmanager wirklich die 10 besten DAX-Aktien gefunden?

Gewinnmarge
Foto: Getty Images

Tim Albrecht ist Fondsmanager des DWS Deutschland (WKN:849096), einem der größten Fonds hierzulande. In der Vergangenheit war er sehr erfolgreich mit dem, was er gemacht hat: Sein Fonds legte in den letzten zehn Jahren um 141,8 % zu, der DAX schaffte im gleichen Zeitraum nur 65,4 % (Stand: 07.09.2017).

Da der DWS Deutschland hauptsächlich in deutsche Blue Chips investiert, also überwiegend an DAX-Konzernen beteiligt ist, scheint Albrecht bei der Wahl seiner Aktien ziemlich viel richtig gemacht zu haben. Sonst hätte er den Index, aus dem die meisten seiner Aktien stammen, nicht so klar geschlagen.

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Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf die zehn Top Holdings des Fonds zu werfen. Vielleicht können wir daraus ja Schlüsse ziehen, die uns zu besseren Investoren machen!

Die Top Holdings des DWS Deutschland

Und hier sind sie, die zehn Top Holdings des DWS Deutschland.

Anteil am Fonds
  1. Allianz (WKN:840400)          8,68 %
  2. SAP (WKN:716460)          7,40 %
  3. Siemens (WKN:723610)          7,23 %
  4. BASF (WKN:BASF11)          4,88 %
  5. Deutsche Post (WKN:555200)          4,60 %
  6. Daimler (WKN:710000)          4,56 %
  7. Bayer (WKN:BAY001)          4,35 %
  8. Deutsche Telekom (WKN:555750)          3,98 %
  9. Continental (WKN:543900)          2,98 %
10. Henkel (WKN:604843)          2,54 %

Quelle: onvista.de / Stand: 31.07.2017

Aber warum hat Albrecht genau diese zehn Aktien ausgewählt? Lass uns hierzu einen Blick auf die Kriterien Wachstum, Marktstellung und Profitabilität werfen. Für mich sind diese drei Aspekte bei der Aktienwahl besonders wichtig.

Nun möchte ich herausfinden, ob Tim Albrecht das genauso sieht und habe deshalb seine Top Holdings unter diesen drei Gesichtspunkten analysiert.

Kriterium 1: Wachstum

Wächst ein Unternehmen, wächst in den allermeisten Fällen auch der Aktienkurs und die Dividende. Wachstum ist für steigende Erträge an der Börse daher unabdingbar. Deswegen habe ich mir die Umsatzentwicklung der Top Holdings in den letzten fünf Jahren angeschaut.

Umsatzwachstum der letzten 5 Jahre
  1. Allianz                            6,7 %
  2. SAP                          36,0 %
  3. Siemens                            1,7 %
  4. BASF                       -26,9 %
  5. Deutsche Post                            3,3 %
  6. Daimler                          34,1 %
  7. Bayer                          17,6 %
  8. Deutsche Telekom                          25,7 %
  9. Continental                          23,9 %
10. Henkel                          13,3 %

Quelle: finanzen.net

Im Normalfall sollte ein erfolgreiches Unternehmen in der Lage sein, in fünf Jahren um 20 % zu wachsen. Diese Hürde haben vier der zehn Unternehmen geschafft, eines blieb knapp dahinter. Die anderen fünf sind teilweise deutlich darunter geblieben. Welche Schlüsse können wir nun daraus ziehen?

Albrecht ist scheinbar nicht unbedingt auf der Suche nach schnellem Wachstum. Da die Philosophie des Fonds allerdings Deutsche Blue Chips vorsieht, also große, gestandene Unternehmen, ist sein Handelsspielraum diesbezüglich auch relativ eingeschränkt.

Mein Fazit fällt daher gemischt aus: Wachstum ist für Albrecht wohl ein wichtiges Entscheidungskriterium. Da sein Fonds allerdings nicht auf riskantere Wachstumswerte ausgelegt ist, kann ich gut nachvollziehen, dass er auch wachstumsschwächere Aktien im Portfolio hat.

Kriterium 2: Marktstellung

Beim zweiten Kriterium handelt es sich um die Marktstellung. Ist ein Unternehmen führend in seinem Bereich, kann man in vielen Fällen davon ausgehen, dass es etwas besser macht als die Konkurrenz. Zusätzlich genießt es einen Vertrauensvorschuss bei den Kunden und einen Größenvorteil.

  Marktposition
  1. Allianz   Pos. 1 weltweit
  2. SAP   Pos. 3 weltweit
  3. Siemens   Pos. 2 weltweit
  4. BASF   Pos. 2 weltweit
  5. Deutsche Post   Pos. 1 weltweit
  6. Daimler   Pos. 1 weltweit
  7. Bayer            k.A.
  8. Deutsche Telekom  Pos. 2 europaweit
  9. Continental    Pos. 2 weltweit
10. Henkel            k.A.

Quellen: manager magazin, gevestor, computerwoche.de

Die Marktposition festzustellen ist gar nicht so einfach und hängt oftmals von der Kennzahl ab, mit der man die Unternehmen miteinander vergleicht. Eine unterschiedliche Auslegung ist also möglich. Die Tabelle dient daher nur als Orientierung und soll aufzeigen, wie der Fonds investiert.

Tatsächlich scheint Tim Albrecht und seinem Team eine starke Marktpositionierung außerordentlich wichtig zu sein. So zählen fast alle Top Holdings zu den zwei bedeutendsten Konzernen in ihren Branchen. Und auch ich glaube, dass die Marktstellung eines Unternehmens in keiner Aktien-Analyse fehlen sollte!

Kriterium 3: Profitabilität

Beim dritten Kriterium handelt es sich um die Profitabilität. Sie zeigt zum einen, ob ein Unternehmen über attraktive Produkte verfügt. Denn für diese sind Kunden meist bereit, einen höheren Preis zu akzeptieren, was die EBIT-Marge, also den Anteil am Umsatz, der als Gewinn vor Steuern und Zinsen hängen bleibt, nach oben treibt.

Zum anderen können hohe Margen auf niedrige Kosten hindeuten. Grund genug, die EBIT-Margen unserer zehn DAX-Aktien genauer unter die Lupe zu nehmen.

EBIT-Marge 2016
  1. Allianz            11,8 %
  2. SAP            23,4 %
  3. Siemens             9,3 %
  4. BASF            11,2 %
  5. Deutsche Post             5,6 %
  6. Daimler             7,5 %
  7. Bayer            17,3 %
  8. Deutsche Telekom            11,2 %
  9. Continental            10,3 %
10. Henkel            17,1 %

Quelle: finanzen.net

Da die Margen von Branche zu Branche stark schwanken, ist es schwer, für sie einen unteren Grenzwert zu finden. Ich würde ab einer EBIT-Marge von 10 % von einem profitablen Unternehmen sprechen. Man sollte diese Schwelle aber nicht als starren Wert verstehen, da es viele attraktive Unternehmen mit niedrigeren Margen gibt.

Auf jeden Fall verrät ein Blick auf die Tabelle, dass Albrecht die Profitabilität wohl sehr wichtig ist. Nur drei Unternehmen liegen unter der 10 %-Marke, Siemens ist dabei mit einer Marge von 9,3 % nur knapp darunter geblieben. Ganz klar: Albrecht mag hochprofitable Unternehmen!

Mein Fazit

Für Albrecht sind Aktien von führenden Unternehmen mit einer hohen Profitabilität scheinbar besonders interessant. Selbstverständlich mag er auch wachstumsstarke Konzerne. Da der DWS Deutschland in der Vergangenheit eine hervorragende Performance hingelegt hat, sollten auch wir diesen drei Kritikern bei der Aktien-Analyse genügend Aufmerksamkeit schenken!

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Thomas Brantl besitzt Aktien der Allianz, von SAP und Continental. The Motley Fool empfiehlt Daimler.



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