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Manz-Aktie mit 15 % Plus: Darum verkaufen jetzt nur Anfänger

Manz AG, Standort Reutlingen
Quelle: Manz AG

Manchmal ist es nicht leicht, als Anleger geduldig zu bleiben. Die Manz-Aktie legt eine Achterbahnfahrt nach der anderen hin und das Kursniveau liegt immer noch weit unterhalb des Niveaus früherer Jahre. Nicht einmal eine Dividende gibt es als Trostpflaster. Da höre ich schon die Stimme des Anlage-Experten aus dem Fernsehen im Ohr: „Du musst die schwachen Positionen in deinem Depot verkaufen, auch wenn es weh tut! — und nur an den starken festhalten.“

Ich mag diese Regel nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass jeder Fall anders ist. Eine starke Aktie kann schon bald ihren Zenit überschreiten und eine schwache einen sauberen Turnaround hinlegen. Lies hier, warum ich glaube, dass nur Anfänger (und natürlich Trader) jetzt die Aktie von Manz (WKN:A0JQ5U) verkaufen.

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Manz hat eine komplizierte Phase hinter sich

Ich beobachte den Maschinenbauer schon seit Jahren, weil ich die Anwendungsfelder der Technologie spannend finde. Aber die Ausrichtung auf relativ wenige, meist in China produzierende, Kunden hätte dem früheren Börsenstar fast das Genick gebrochen.

Eine sich plötzlich verschlechternde Geschäftslage im Jahr 2015 zwang zu Entlassungen. Auch die Lage von Konkurrenten wie Meyer Burger (WKN:A0YJZX) aus der Schweiz war kritisch und es kursierten Pleitegerüchte. Hinzu kam, dass die lange als Hoffnungsträger gehandelte CIGS-Solartechnologie einfach keine Abnehmer finden wollte. Es musste also ein Investor her und der wurde im Februar 2016 mit Shanghai Electric (WKN:A0M4YX) präsentiert.

Trotzdem wurde noch lange spekuliert, wie stark sich die Chinesen tatsächlich engagieren würden. Die anfängliche Euphorie ging schnell wieder zurück, brandete aber wieder auf, als im Januar 2017 der lange erwartete Mega-Auftrag verkündet wurde. Zuerst habe ich mich darüber geärgert, weil ich dachte, im Vorfeld eine Chance verpasst zu haben. Als der Kurs aber, für mich überraschend, in den folgenden Tagen zurückkam, griff ich dankbar zu. Ich war überzeugt, dass ab sofort der Weg zu wesentlich höheren Kursniveaus frei war.

Es kam erst mal anders

Zwischenzeitlich sah es auch immer mal wieder so aus, als ob die Niederungen unterhalb der 40-Euro-Marke verlassen werden könnten, aber über den Sommer ging es sogar wieder bis fast auf 32 Euro runter. An einem solchen Punkt muss man sich die Frage stellen, warum man an einer Aktie festhält, die einfach keine Rendite bringen will. Geht es nur darum, irgendwann ohne Verlust aussteigen zu können?

Nein, darum darf es nicht gehen, denn das wäre genau der Anfängerfehler, den wir vermeiden sollten.

Vielmehr sollte man sich darüber klarwerden, ob man weiterhin an eine gute Zukunft seines Unternehmens glaubt. Folglich habe ich über die vergangenen Wochen noch einmal in Ruhe darüber nachgedacht, warum ich in Manz investiert habe und was ich mir auf lange Sicht davon erhoffe. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die ursprüngliche These immer noch gültig ist und dass ein Verkauf zum Einstiegskurs, wie er jetzt in diesen Tagen möglich wäre, nicht in Frage kommt.

15 Prozent Plus sind vielleicht erst der Anfang

Schließlich hat das Management zahlreiche Probleme aus dem Weg geräumt. Kein Mensch spricht mehr von einer Insolvenzgefahr, denn die Bilanz ist wieder solide, die Kostenstruktur erheblich verbessert und die Rückkehr zur nachhaltigen Profitabilität absehbar. Sowohl der Solarauftrag aus China als auch die schnell wachsende Auftragsfertigung in Taiwan bringen Stabilität in das Geschäft. Schon allein das macht die Aktie viel attraktiver als noch vor knapp zwei Jahren. Sie war damals etwa gleich teuer wie heute.

Die größten Chancen lauern aber wohl im bisher noch relativ kleinen Energiespeicher-Segment. Dieses machte im ersten Halbjahr zwar nur 10 Prozent der Umsätze aus, dürfte aber nun schnell Fahrt aufnehmen. Manz hat eine Menge in die Verbesserung der Technik investiert und sich über Pilotprojekte in eine gute Ausgangsposition gebracht, wenn es um die Ausstattung von neuen Batterie-Produktionslinien geht. Zudem werden die Reutlinger voraussichtlich bei der deutschen Gigafactory-Initiative TerraE eine nicht unwichtige Rolle spielen, auch wenn die Informationen dazu noch spärlich sind.

Die Anleger trauen dem Braten noch nicht

Zwar wurden die Kursverluste vom Juli nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen wieder aufgeholt, aber auf Sicht von sechs Monaten ist immer noch ein Minus zu verzeichnen. Die vielen Enttäuschungen der letzten Jahre lassen die Anleger offenbar noch zögern, beherzter einzusteigen — ich denke zu Unrecht.

Manz erwartet für dieses Jahr ein positives operatives Ergebnis und der steigende Auftragsbestand lässt für die kommenden Jahre Umsätze jenseits der 400 Mio. Euro erwarten. Schon wenn es gelingt, auf dieser Basis nachhaltig Gewinne von zumindest 20 Mio. Euro einzufahren, ist das aktuelle Kursniveau mehr als gerechtfertigt. Weil ich klar die Chance sehe, dass noch ein gutes Stück mehr erzielbar ist, wird die Manz-Aktie weiterhin ein fester Bestandteil meines Depots bleiben.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Manz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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