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Der Bitcoin Investment Trust explodiert

Die Spekulanten zahlen gerade sehr viel, um auf Bitcoin wetten zu dürfen. Zum Börsenschluss am Dienstag wurde der in den USA verfügbare Bitcoin Investment Trust (WKN:A14S73) um 101,6 % höher bewertet als der aktuelle Marktwert der Bitcoins, die der Trust hält.

Das ist auch kein Fehler. Die Aktien des Trust hatten bei Handelsschluss am Dienstag einen Wert von 832,99 US-Dollar, obwohl der Wert der Bitcoins dahinter nur 413,16 US-Dollar pro Aktie betragen hatte.

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In den 28 Monaten seiner Existenz als frei gehandelte Aktie hatte der Bitcoin Investment Trust an 589 Tagen einen höheren Wert als der Nettovermögenswert dahinter. Nur einmal war der Trust billiger als die Bitcoins gewesen. Das passierte im Jahr 2015, als der Schlusspreis um mikroskopische 0,1 % weniger bewertet wurde als der zugrundeliegende Bitcoin-Wert.

Bildquelle: Autor. Daten von Grayscale Investments, dem Sponsor des Trust.

Eine Anomalie

Bei einem Markt, der funktioniert, werden große Prämien auf den Nettovermögenswert meistens von den Marktteilnehmern ausgenutzt. Diese kaufen sich eine Short-Position für den Vermögenswert, der mit einer Prämie gehandelt wird (in diesem Fall unser Bitcoin Investment Trust) und kaufen gleichzeitig die gleiche Menge an dem zugrundeliegenden Vermögenswert (die Bitcoins) zu Marktpreisen.

Man könnte 100 Aktien des Bitcoin Investment Trust also shorten und dann 92,58535 Bitcoins kaufen. In dieser Situation sind die Fluktuationen für den Käufer nicht von Bedeutung. Wichtig ist hier, ob sich die Prämie erhöht oder nicht. Die einzige Möglichkeit, wie man mit diesem Konstrukt verliert, ist, wenn die Prämie nicht verzeichnet wird oder wenn sie so schnell wächst, dass für die Short-Position Geld nachgeschossen werden muss.

Das Problem ist, dass die meisten Aktien des Bitcoin Investment Trust sich in den Händen von Einzelanlegern zu befinden scheinen, die ihre Aktien wahrscheinlich nicht shorten und ihre Aktien den Leerverkäufen wahrscheinlich auch nicht vermieten werden. Laut Daten von OTC Markets wurden nur 29.293 Aktien zum 31. Juli 2017 leer verkauft. Daten von Interactive Brokers legen nahe, dass es nur bei 9.000 Aktien Short-Positionen in diesem Zeitraum gibt. Diese Zahlen sind winzig verglichen mit den 1,8 Millionen ausstehenden Aktien Anfang des Jahres.

Der hohe Kurs des Bitcoin Investment Trust im Vergleich zum Nettovermögenswert scheint ein amerikanisches Phänomen zu sein. Im Ausland, auf den nordischen Börsen, wurde der Appetit nach Bitcoins mit einer Exchange-Traded Notes (börsengehandelte Inhaberschuldverschreibungen) gestillt, die die Veränderungen bei den Bitcoins ohne Prämien oder Rabatt widerspiegelt. Da wir uns aber hier außerhalb der USA befinden, ist es unwahrscheinlich, dass die amerikanischen Anleger sich stattdessen auf diese Investitionen stürzen werden.

Meiner Meinung nach wird die Prämie des Bitcoin Investment Trust auf den Nettovermögenswert wieder verschwinden, wenn ein wirklicher ETF für Bitcoins die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage aufhebt, die Investoren Alternativen entdecken, um Bitcoins zu Marktpreisen zu kaufen oder der aktuelle Hype um die Bitcoins sich einfach widerlegt. Vielleicht passiert auch eine Kombination aus den Dreien. Immerhin schließen sie sich nicht gegenseitig aus.

Egal was passiert, eine kleinere Prämie bedeutet Probleme für den Bitcoin Investment Trust und seine Aktionäre, die wahrscheinlich niedrigere Renditen bekommen, als wenn sie selbst Bitcoins besäßen. Historisch gesehen wurde dieser Trust mit einer Prämie von durchschnittlich 40 % gehandelt. Wenn sich die Coins nicht selbst im Wert stark verändern sollten, dann müssten die Kurse des Trust um etwa 30 % fallen, um die Realität widerspiegeln zu können.

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Dieser Artikel wurde von Jordan Wathen auf Englisch verfasst und am 30.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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