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Niemand hätte die DAX-Kursraketen des letzten Jahres erraten: Lufthansa, Commerzbank, RWE

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Foto: Getty Images

Mit einer Ansicht haben Value-Investoren ohne Frage recht. Eine Kursexplosion findet oft dann statt, nachdem eine Aktie am Markt extrem abgestraft wurde.

Es sollte daher nicht unbedingt überraschen, dass die allerbesten DAX-Aktien des letzten Jahres aus unbeliebten Branchen kommen, auf die genaue Auswahl der Top-Drei wäre aber wahrscheinlich niemand gekommen.

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Lufthansa +95,30 %

Warren Buffett hat Schlagzeilen damit gemacht, in den USA bei den wichtigsten Fluglinien zuzugreifen. Die Deutschen haben sich ein paar Monate mehr Zeit gelassen, bis sie sich in die Lufthansa-Aktie verliebt haben und sie fast mit einer Kursverdopplung zum DAX-König der letzten zwölf Monate krönten.

Das liegt daran, dass es operativ bei der Lufthansa richtig rund läuft. Die Gewinne sprudeln, es gibt wieder die Aussicht auf gute Dividenden und die Piloten üben sich derzeit in Bescheidenheit. Der nächste Kurssprung kam dann, als Investoren klar wurde, dass die Konkurrenz massiv schwächelt. Alitalia hat Anfang Mai die Insolvenz bekanntgegeben, die einzige ernstzunehmende deutsche Konkurrenz Air Berlin hat erst vor wenigen Wochen das Handtuch geworfen. Investoren setzen darauf, dass die verringerte Konkurrenz endlich bessere Margen zulassen wird.

Commerzbank +72,34 %

Relativ dicht folgt an zweiter Stelle der Top-DAX-Aktien die Commerzbank. Die Quartalszahlen waren dieses Jahr kompliziert zu deuten. Im ersten Halbjahr lag der Verlust bei 292 Millionen Euro, allerdings war das vor allem auf die umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen, denn operativ konnte ein durchaus passables Ergebnis erreicht werden.

Der Kurssprung geht in erster Linie auf drei Faktoren zurück:

  • Die Aktie war vor einem Jahr sehr stark abgestraft worden und hatte deshalb jede Menge Potential für eine Erholungsrally.
  • Die EZB deutet derzeit das Ende der extremen Niedrigzinspolitik an, welches Banken das Geschäft erleichtern würde.
  • Die Commerzbank verpasst sich derzeit eine Rosskur und könnte somit bald fit für die Zukunft sein.

In vieler Hinsicht besteht der Kurssprung allerdings zu einem großen Teil aus Vorschusslorbeeren.

RWE +40,07 %

Die Aktie des deutschen Energiekonzerns RWE mag zwar prächtig gestiegen sein, allerdings ist sie noch immer weit von den Preisen entfernt, die noch vor wenigen Jahren für sie gezahlt wurden. Das ist eher eine Erleichterungsrally, weil alles nicht ganz so schlimm zu kommen scheint, wie noch vor Kurzem vermutet.

Die Abspaltung der Tochter innogy lief sauber ab, die Quartalszahlen waren dieses Jahr bisher überraschend gut bzw. überraschend wenig schlecht und im Juni wurde die Kernbrennstoffsteuer für verfassungswidrig erklärt, was Milliarden in die Kasse spült. Das sind nachvollziehbare Gründe für mehr Optimismus an der Börse.

Halbtote Katzen

Im Englischen redet man oft über den sogenannten Dead Cat Bounce. Der etwas grausame Vergleich mit der toten Katze, die noch einmal kurz vom Boden abprallt, wird bei Unternehmen angewandt, die wahrscheinlich nur noch ein letztes Mal einen kurzweiligen Kurssprung erleben, nur um dann endgültig in die Insolvenz zu rutschen.

Optisch könnte man bei allen drei Unternehmen von einem potentiellen Dead Cat Bounce sprechen, aber das wäre wahrscheinlich deutlich zu hart. Alle drei Unternehmen haben auch in der absehbaren Zukunft eine Existenzberechtigung, bloß ist schwer abzusehen, ob ihre Geschäfte auch profitabel genug sein werden, um die Kurssprünge des letzten Jahres dauerhaft an der Börse zu rechtfertigen.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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