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3 furchtbare Gründe, jetzt VW zu verkaufen

Volkswagens Atlas-SUV
Volkswagens Atlas-SUV. Bildquelle: VOLKSWAGEN

Die Autoindustrie steht im Kreuzfeuer der Kritik und Volkswagen (WKN:766403) ist besonders stark betroffen. Anleger haben seit Jahren keine rechte Freude mehr an der Aktie und es gibt immer wieder Stimmen, die weiterhin zum Verkaufen raten. Manche Argumente halte ich aber für völlig überzogen. Hier sind drei davon.

Furchtbares Argument Nr. 1: Der Branchenwandel

Klar, in der Autobranche ist im Moment einiges los. Themen wie Autonome Fahrzeuge, Carsharing, 3D-Druck und Infotainment sorgen für Umwälzungen und locken neue Konkurrenz an. Praktisch jeden Monat poppen neue Wettbewerber mit schicken Prototypen und spannenden Technologielösungen auf. Auch der absehbare Niedergang des Verbrennungsmotors kann bedrohlich wirken, denn das war eine zentrale Kernkompetenz der etablierten Hersteller, deren Eigenständigkeit nun bedroht sein könnte. Das zeigt sich bereits bei aktuellen Beispielen: Mitsubishi ist bei der Renault-Nissan-Allianz untergekommen und Great Wall klopft derzeit bei Fiat Chrysler (WKN:A12CBU) an. Mit solchen Konzentrationsprozessen ist weiterhin zu rechnen, aber das muss kein Beinbruch für die beteiligten Konzerne sein.

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Überhaupt habe ich keinerlei Zweifel, dass die Volkswagen-Gruppe diesen Wandel mitgestalten kann, denn kein anderes Unternehmen der Branche beschäftigt mehr Ingenieure. Zudem sind die operativen Barmittelüberschüsse weiterhin außergewöhnlich hoch. Allein dieses Jahr sollen es 26,5 Mrd. Euro sein. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen fällt sogar noch wesentlich höher aus. Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass die eigene Mannschaft es nicht hinbekommen sollte, ein Spitzenniveau in einer wichtigen Technologie zu erreichen, kann der Konzern jederzeit Geld in die Hand nehmen, um Expertise zuzukaufen.

Zu bedenken ist auch, dass der Automarkt zwar in einigen Regionen recht schnell auf Elektro umstellen wird, aber auf weltweiter Ebene wohl eher gemächlich über die kommenden Jahrzehnte. Da hat VW bestimmt genügend Zeit, um sich Schritt für Schritt den neuen Anforderungen anzupassen. Dass schon bald radikale Milliardenabschreibungen auf einen Schlag fällig werden, sehe ich nicht.

Furchtbares Argument Nr. 2: Eurokurs

Immer wieder ein beliebter Punkt ist der Verweis auf die Devisenkurse. Kurzfristig ist es sicherlich nicht optimal, wenn die Lagerbestände in Übersee plötzlich 10 % weniger wert sind, nur weil der Euro aufgewertet hat. Aber die Auswirkung auf einen Konzern wie Volkswagen sind wohl viel geringer, als mancher Beobachter glaubt.

Schließlich sichern sich Unternehmen in der Regel gegen Währungsschwankungen zumindest teilweise mit Finanzderivaten ab. Hinzu kommen diverse weitere positive Effekte: So sinken beispielsweise die Personalausgaben für Mitarbeiter außerhalb des Euroraums, viele Zulieferteile können billiger eingekauft werden und auch der Schuldendienst für auf andere Währungen lautende Anleihen sinkt. Insgesamt bin ich daher überzeugt, dass VW problemlos mit einem starken Euro umgehen kann.

Furchtbares Argument Nr. 3: Schlechte Stimmung

In der jüngsten Verkaufsempfehlung der DZ Bank wird vor allem auf die „getrübte Stimmung“ verwiesen, die derzeit vorherrsche. Wir sollen also verkaufen, weil viele Menschen sich Sorgen machen.

Dabei könnte es doch genau andersherum sein. Gerade WEIL sich so viele Sorgen machen, ist der Aktienkurs so günstig. Dass noch mehr Sorgen den Preis noch weiter nach unten drücken werden, ist hingegen nicht unbedingt zu erwarten. Wenn die Stimmung schlecht ist, dann kann es doch eigentlich nur besser werden und bei Volkswagen deutet vieles genau darauf hin. Während die Wolfsburger noch vor wenigen Monaten den Sündenbock der ganzen Branche gaben, verteilt sich die Kritik heute auf viele Schultern. Zudem ist bei genauerem Hinsehen auch Aufbruchstimmung zu erkennen.

Mit dem neu vorgestellten T-Roc werden beispielsweise endlich mal wieder neue Kundengruppen angesprochen, die vielleicht nicht so auf Polo, Golf und Passat stehen. Auch auf die elektrische Bulli-Hommage ID Buzz und Porsches Mission E scheint sich die halbe Welt zu freuen. Darüber hinaus stehen Marktoffensiven in mehreren wichtigen Regionen an. Etwa in Indien soll Skoda schon bald aggressiv um Marktanteile kämpfen. Nicht zu vergessen sind auch die neuen Geschäftspotenziale, welche die diversen digitalen Angebote eröffnen, die das klassische Geschäft immer prominenter ergänzen. Genug Gründe um anzunehmen, dass die Stimmung insgesamt schon bald ins Positive umschlagen könnte.

Es gibt Schlimmeres als 12 Mrd. Euro Gewinn

Natürlich kann man sich Schreckensszenarien aller Art ausmalen. Neue Wettbewerber, schrumpfende Märkte und weitere Megastrafen. Aber letztlich zählt beim Anlegen nicht das Gefühl, sondern Fakten und die nackten Zahlen. Die sagen mir, dass Volkswagen weiterhin eine Menge Autos weltweit verkauft, dabei riesige Gewinne einfährt und konsequent in die Zukunft investiert.

Egal, ob man das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis, die Cashflows oder die Dividenden anschaut: Die Aktie wirkt jedes Mal attraktiv. Wer wegen des Branchenwandels, des Eurokurses oder gar der schlechten Stimmung jetzt noch verkauft, der macht aus meiner Sicht einen Fehler.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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