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NVIDIA und die selbstfahrenden LKWs

Foto: The Motley Fool

Letzte Woche verkündete NVIDIA (WKN:918422), man habe an einer Finanzierungsrunde mit einem Wert von mehr als 20 Millionen US-Dollar von TuSimple, einem chinesischen Start-up, teilgenommen. Dieses Unternehmen entwickelt selbstfahrende Technologie für Langstreckentransporte.

NVIDIA ist für seine vielen Initiativen und Partnerschaften im Bereich selbstfahrende Autos bereits bekannt. Zu dieser illustren Runde zählen Autohersteller wie Tesla, Toyota, Mercedes-Benz von Daimler, Volkswagen mit der Tochtergesellschaft Audi, Volvo und andere. Viele Investoren scheinen aber noch nicht verstanden zu haben, dass NVIDIA zu einem Player im Bereich künstliche Intelligenz wird und seine Chips jetzt auch im Bereich selbstfahrende LKWs einsetzt.

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Die Investition

Die Investition von NVIDIA war Teil der Finanzierungsrunde von mehr als 20 Millionen US-Dollar, die vom chinesischen Social-Media-Unternehmen SINA durchgeführt wurde. NVIDIA gab den Geldbetrag dieser Investition nicht an, es wird aber in der asiatischen Presse gemeldet, dass sich das Unternehmen einen Anteil von 3 % an dem Start-up gesichert habe. NVIDIA ist in diesem Bereich nicht neu, die Investition in TuSimple markiert jedoch das erste Mal, dass das Unternehmen selbst in diesen Bereich investiert.

TuSimple wurde im Jahr 2015 gegründet und setzt sein Know-how im Bereich Computervision und künstliche Intelligenz ein, um selbstfahrende Systeme für LKWs zu entwickeln. Die Technologie des Unternehmens benutzt acht Kameras, 3-Millimeter-Radar-Einheiten, Computersicht-Algorithmen und HD-Karten. Das Unternehmen benutzt auch Technologien von NVIDIA, unter anderem die GPUs sowie die Drive-PX-2-Plattform – einen Supercomputer der die gesamten Daten der verschiedenen Sensoren interpretieren muss.

TuSimple behauptet, dass es mit den Kameras und dem Radarsystem der Plattform möglich wäre, alles bis zu einer Distanz von 200 Metern aufzunehmen. Der Standard bei Lidar-Systemen beträgt 80 Meter. Die Sensoren von selbstfahrenden LKWs müssen leistungsfähiger sein als bei normalen Autos, da LKWs längere Bremswege haben.

Das Unternehmen beschäftigt mehr als 100 Angestellte an den zwei Standorten Peking und San Diego. Das Geschäftsmodell ist dem des amerikanischen Konkurrenten Otto ähnlich, das letztes Jahr von Uber gekauft wurde. Das Unternehmen ging Partnerschaften mit Transportunternehmen ein, um selbstfahrende Algorithmen und Lösungen auf deren Bedürfnisse abzustimmen.

Im Juni schloss TuSimple mit Level 4 einen erfolgreichen Test über 200 Meilen ab (von San Diego nach Yuma in Arizona), wobei die Kameras als primäre Sensoren benutzt wurden. Level 4 bedeutet auf einer Skala für selbstfahrende Autos von 1 bis 5, dass diese Fahrzeuge zwar voll autonom sind, sie aber auf einen bestimmten Bereich beschränkt sind. In diesem Fall sind das Autobahnen, was bedeutet, dass diese Systeme nicht in allen Szenarien angewendet werden dürfen.

NVIDIA positioniert sich, um von einem potenziell riesigen Markt zu profitieren

Der potenzielle Markt für selbstfahrende LKWs ist sehr groß: weltweit gibt es etwa 30 Millionen LKWs, die jährlich mehr als 1,2 Billionen Meilen fahren. In den USA waren im Jahr 2016 33,8 Millionen LKWs für Unternehmenszwecke registriert, dazu zählen 3,68 Millionen Schwerlast-LKWs der Klasse 8. LKWs sind die bevorzugte Transporteinheit der amerikanischen Wirtschaft, allein im letzten Jahr wurden 71 % aller inländischen Transporte per LKW abgewickelt und generierten laut der American Trucking Association Umsätze in Höhe von 676,2 Milliarden US-Dollar.

Transportunternehmen und andere Unternehmen mit großen LKWs werden die selbstfahrenden LKWs zu schätzen wissen, da in den USA und Europa ein Mangel an LKW-Fahrern herrscht. Darüber hinaus sollten die selbstfahrenden LKWs den Gewinn eines Unternehmens stützen, da sie in naher Zukunft kosteneffizient sein werden. Logistikunternehmen werden meiner Meinung nach praktisch dazu gezwungen werden, diese Technologie in naher Zukunft zu nutzen, um in diesem Bereich überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben.

NVIDIA hat sich selbst positioniert, um von diesem Markt zu profitieren. Im Januar verkündete der führende Auto- und LKW-Teile-Zulieferer ZF zusammen mit NVIDIA den Start des Fahrsystems namens ZF ProAI, das auf der Drive-PX-2-Plattform von NVIDIA für Autos, LKWs und andere Nutzfahrzeuge basiert. Im März verkündete das Unternehmen, man arbeite mit dem globalen LKW-Hersteller PACCAR zusammen, um selbstfahrende Systeme für LKWs zu schaffen.

Andere Hersteller sind Daimler und Volvo. Ein interessanter Neuankömmling in diesem Bereich ist Tesla. CEO Elon Musk sagte im April, dass das Unternehmen im September einen LKW vorstellen wolle. Dieser soll bereits einige selbstfahrende Funktionen beinhalten. Daimler, Volvo und Tesla arbeiten in diesem Bereich mit NVIDIA zusammen, daher scheint es wahrscheinlich, dass auch NVIDIA einen Teil von deren Geschäft bekommen wird.

Im letzten Quartal konnte die Autoplattform von NVIDIA ihre Umsätze um 19 % im Jahresvergleich auf 120 Millionen US-Dollar erhöhen, was 6,4 % der Gesamtumsätze von 2,2 Milliarden US-Dollar ausmacht. Die Plattform scheint dank der starken Position, die sich das Unternehmen in den Märkten selbstfahrende Autos und LKWs erarbeitet, weiterhin robustes Wachstum liefern zu können.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Nvidia, Paccar und Tesla.

Dieser Artikel wurde von Beth McKenna auf Englisch verfasst und am 23.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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