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Hat Snap mit seinen 3-Milliarden-Dollar-Cloud-Verträgen einen Fehler gemacht?

Quelle: Media Kit Snap Inc.

Als Snap (WKN:A2DLMS) bei der Börsenaufsicht den Börsengang registrieren ließ, legte das Unternehmen offen, dass es einen Vertrag in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar mit Google, dem Tochterunternehmen von Alphabet (WKN:A14Y6H), geschlossen hatte, um dessen Cloud-Plattform zu nutzen. Anschließend unterzeichnete Snap noch einen Vertrag im Wert von einer Milliarde US-Dollar mit Amazon (WKN:906866), um Amazon Web Services für zusätzliches Cloud-Hosting zu nutzen.

Diese Verträge unterliegen bestimmten Bedingungen, wonach Snap bis zum Jahr 2021 bei jedem Unternehmen einen bestimmten Betrag ausgeben muss. Diese Bedingungen waren zwar sehr günstig für die Hosting-Kosten pro Nutzer, das langsame Nutzerwachstum von Snap zieht die Sache aber etwas in Zweifel. Wird Snap seine Verpflichtungen gegenüber Google und Amazon erfüllen können?

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Wie viel muss Snap bezahlen?

Die Bedingungen sind bei Google und Amazon etwas unterschiedlich. Der Vertrag mit Google verlangt eine relativ gleichbleibende jährliche Zahlung, während die Sache bei Amazon jedes Jahr etwas teurer wird.

Jahr

Google

Amazon

2017

400 Millionen USD*

50 Millionen USD

2018

400 Millionen USD*

125 Millionen USD

2019

400 Millionen USD*

200 Millionen USD

2020

400 Millionen USD*

275 Millionen USD

2021

400 Millionen USD

350 Millionen USD

*Snap kann bis zu 15 % auf das Folgejahr verschieben.

Laut diesen Verträgen muss Snap allein dieses Jahr das absolute Minimum von 390 Millionen US-Dollar an Hostinggebühren bezahlen. Die Hostinggebühren für das erste und zweite Quartal betrugen 99 und 106 Millionen US-Dollar. Dieser Betrag wird weiter steigen, wenn Snap mehr Nutzer und Funktionen seiner Plattform hinzufügt. Daher scheint es, als würde Snap dieses Jahr das absolute Minimum bezahlen.

Das Unternehmen enthüllte jedoch im Formular 10-Q, dass 2017 noch weitere 243 Millionen US-Dollar an Hostinggebühren fällig werden. Im ersten Quartal waren es noch 350 Millionen US-Dollar gewesen. Snap scheint an diesem Punkt die Möglichkeit im Vertrag mit Google, die Kosten auf das nächste Jahr aufzuschieben, nicht ausnutzen zu wollen.

In der zweiten Jahreshälfte werden sich die Kosten aber deutlich erhöhen. Bisher ist jedoch unklar, ob sich die Datennutzung von Snap auch entsprechend erhöhen wird. Sollte das nicht der Fall sein, dann wird das Unternehmen einige der Zahlungen auf das nächste Jahr verschieben müssen, wodurch das Nutzerwachstum und das Engagement auf Snapchat noch weitere Fortschritte machen muss.

Wenn Snap seine Verpflichtungen gegenüber Google nicht erfüllen kann, verliert das Unternehmen den Betrag unter diesem Puffer von 15 %. Bei Amazon sind die Bedingungen etwas besser, da Snapchat die Kosten für AWS auch im Voraus bezahlen kann, um die Minimalzahlung zu erfüllen.

Ein weiterer Grund, warum Snap seine Werbeplattform ausbauen muss

Snap muss aber nicht sicherstellen, dass die Hostingkosten nur von den Nutzern kommen. Diese können auch von den Kunden kommen. Snap startete Anfang des Jahres seine Werbeplattform und hat seither mehrere neue Funktionen hinzugefügt, um es kleinen Unternehmen zu erleichtern, Werbeanzeigen zu erstellen, Kunden zu tagetieren und die Ergebnisse auf Snapchat zu messen.

Snap bemüht sich aggressiv um diese Unternehmen, damit diese auf die automatisierte Werbeplattform kommen. Das könnte helfen, die Cloud-Gebühren in der zweiten Jahreshälfte wieder herein zu bekommen. All diese Videoanzeigen und Messdaten müssen aber auch irgendwo gespeichert werden.

Es ist nicht klar, wie viel Rendite Snap mit diesen Anzeigen generieren kann. Das Management merkte an, dass das Auktionsformat der automatisierten Werbeplattform im zweiten Quartal zu geringeren Durchschnittspreisen für die Werbung geführt hatte. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Werbepreise langfristig wieder erholen, wenn mehr Unternehmen bei diesen Auktionen mitbieten. Auf Snap könnten aber auch großen Kosten zukommen, darunter die Hostinggebühren, während die neuen Kunden erst noch gefunden werden müssen.

Wir werden sehen, ob Snap im Jahr 2017 die vollen 400 Millionen US-Dollar an Verpflichtungen gegenüber Google überhaupt ausschöpfen kann. Die Investoren sollten in Q3 und Q4 darauf achten, ob Zahlungen auf das Jahr 2018 verschoben werden. Das Unternehmen hat zwar einige Möglichkeiten, wenn aber nicht viele neuen Nutzer und neue Werbekunden angezogen werden, dann wird Snap vielleicht zugeben müssen, dass es sich mehr aufgehalst hat, als es verarbeiten kann.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C) und Amazon.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 21.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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