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Wieso die Blase an den Anleihemärkten ein Mythos ist

Foto: The Motley Fool

Die Zinsen sind bei Null, die meisten Notenbanken haben sie so tief gesenkt wie noch nie zuvor und manche Staatsanleihen werfen sogar negative Renditen ab.

Das ist doch alles nicht mehr normal und wer denkt, dass wir keine Blase an den Anleihemärkten haben, hat den Verstand verloren. Beziehungsweise dachte ich das bis vor Kurzem, aber es sieht danach aus, als ob ich mich wie so viele andere irren könnte.

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Wieso in Wirklichkeit hohe Zinsen die Ausnahme sind

Der Bonner Ökonom Moritz Schularick hat eine umfangreiche Studie zu Renditen verschiedener Anlageklassen vorgenommen. Dafür hat er die Daten von 16 Industrienationen ausgewertet und hat diese bis ins 19. Jahrhundert nachvollzogen. Dabei hat er von Anfang an eine sehr lobenswerte Sache gemacht, nämlich alle Renditen um die Inflation bereinigt.

Das ist sehr nützlich und wichtig, da oftmals die falschen Vergleiche zwischen Renditen gezogen werden. Am Ende ist für Verbraucher nämlich nur interessant, was sie mit ihrer Rendite tatsächlich kaufen können. Wenn in Japan die Zinsen bei Null sind und die Deflation 1 % beträgt, ergibt das letztendlich dieselbe reale Rendite wie die einer Staatsanleihe in einem Schwellenland, dessen Rendite 6 % beträgt, aber bei einer Inflation von 5 %.

Was lässt sich aber jetzt über die langfristigen Zinstrends sagen, wenn man die neuen Daten näher betrachtet? Was zuerst auffällt, ist, dass real negative Renditen nichts Neues sind. Es gab sie in der Geschichte immer wieder. Sowohl während der beiden Weltkriege als auch während der 1970er Jahre mussten konservative Anleger, die auf Anleihen oder den Geldmarkt setzten, Federn lassen.

Mindestens genauso überraschend ist aber, dass auch attraktive reale Zinsen von 5 % oder mehr die absolute Ausnahme sind. Die gab es im Betrachtungszeitraum nur in den 1980ern und 1990ern, sowie einmal kurz zwischen den Weltkriegen und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das große Jammern über die niedrigen Zinsen scheint also vor allem dadurch zu erklären zu sein, dass sie optisch, aber nicht unbedingt real besonders niedrig sind und dass viele noch die fetten Jahre vor der Jahrtausendwende in Erinnerung haben und deshalb einen besonders schmerzhaften Vergleich ziehen.

Die realen Zinsen sind historisch nicht abnormal niedrig und das heißt, dass eine Blase am Anleihemarkt eigentlich keine wirklich stichhaltige Schlussfolgerung ist.

Aktien und Immobilien waren die bessere Wahl

Wenig überraschend ist das Ergebnis, dass Aktien und Immobilien, beide mit Risiko behaftet, langfristig die deutlich bessere Wahl waren. In den 16 betrachteten Ländern haben Aktien in den letzten circa 150 Jahren durchschnittlich eine reale jährliche Rendite von circa 7 % erwirtschaftet.

Liebhaber des eigenen Aktienportfolios dürften aber durchaus überrascht sein, dass Immobilien sogar die bessere Wahl waren und für Anleger real eine Rendite von 8 % gebracht haben. Dabei konnten Immobilienbesitzer im Schnitt noch zusätzlich von niedrigerer Volatilität als bei Aktieninvestments profitieren.

Die neue Studie ist erst einmal überraschend, denn sie deutet darauf hin, dass es entgegen der weit verbreiteten Meinung keine Blase am Anleihemarkt gibt. Mit ein bisschen Abstand kann man sogar etwas feststellen, was sich einfach nicht für gute Schlagzeilen eignet, nämlich, dass an den Finanzmärkten derzeit alles ganz normal zu sein scheint.

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