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Das Management von ExxonMobil erklärt, warum sich die Investoren keine Sorgen um die sinkende Produktion machen sollten

Exxon Mobil
Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

In den letzten Jahren hatten die Investoren von ExxonMobil (WKN:852549) Grund zur Sorge um die Öl- und Gasproduktion des Unternehmens. Genauer gesagt handelte es sich um ein Mangel an Produktionswachstum. Exxon ist seit Jahrzehnten dafür bekannt, ein stabiles Unternehmen zu sein, das konsequent und permanent investiert. Nach ein paar Jahren, in denen der Gürtel enger geschnallt werden musste, sieht das Projektportfolio nun aber etwas magerer aus als in der Vergangenheit. Im letzten Quartal bemühte sich das Management darauf hinzuweisen, welche beiden Maßnahmen helfen sollten, die Angst eines Produktionsrückgangs abzuwenden. Hier sind ein paar Zitate aus der letzten Telefonkonferenz sowie einige Hintergrundinformationen, warum diese Projekte so wichtig für Exxon sind.

Guyana

In letzter Zeit wurde viel darüber gesprochen, dass ExxonMobil Öl vor der Küste von Surinam und Guyana gefunden habe. Vor nicht allzu langer Zeit wurde verkündet, dass sich dort ein größeres Ölreservoir befände. Dieses Vorkommen scheint relativ groß zu sein, denn Exxon gab diesem Projekt sofort grünes Licht und eine hohe Priorität. Vizepräsident Jeff Woodbury drückte es wie folgt aus:

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Wir haben die endgültige Investment-Entscheidung bei Phase 1 erreicht. Das erste Öl wird für das Jahr 2020 erwartet, also weniger als fünf Jahre nach der ursprünglichen Entdeckung. Phase 1 wird 450 Millionen Barrel Öl produzieren. Wir werden dort eine Produktionskapazität von 120 000 Barrel pro Tag erreichen. Diese Entwicklung soll 4,4 Millarden US-Dollar kosten, was zu Entwicklungskosten von weniger als 10 US-Dollar pro Barrel und einer erwarteten zweistellige Rendite führen soll, selbst bei einem Ölpreis von 40 US-Dollar pro Barrel.

Die Zahlen dieses Projektes sind absolut unglaublich. Die einzige Möglichkeit, um das zu verstehen, ist ein Vergleich mit anderen bekannten Projekten. Nehmen wir etwa das Projekt Mad Dog Phase 2 von BP (WKN:850517). Hierbei handelt es sich um ein Ölfeld, das BP 1998 entdeckt hatte und bei dem die erste Phase im Jahr 2005 angelaufen war. Der Plan für Phase 2 muss noch genauer ausgearbeitet werden und wird 9 Milliarden US-Dollar für 140 000 Barrel pro Tag kosten. Die Produktion wird im Jahr 2021 beginnen.

Mad Dog ist eines der weltweit bekanntesten Projekte mit Zugang zur Pipeline am Golf von Mexiko und den dortigen Anlagen. Das Projekt von Exxon ist ein komplett neues Ölfeld ohne Infrastruktur und das Unternehmen sagt, es könne für die Hälfte der Kosten und ein Jahr schneller entwickelt werden.

Noch mehr Potenzial

Hier ist der unglaubliche Teil dieser Entdeckung. Das Projekt von Exxon könnte nur die Spitze des Eisberges sein. Woodbury beschrieb, was ExxonMobil bisher getan hat und wie viel mehr Potenzial es in dieser Region geben könnte.

Die dortigen Vorkommen werden mit 2,3-2,8 Milliarden Barrel Öläquivalenten beziffert. Diese Schätzung kommt von den Ergebnissen von Pajara 2 und der vorhergehenden Ölquelle, bei der mehr als 197 Fuß qualitativ hochwertiger ölhaltiger Sandstein gefunden wurde.

All diese Entdeckungen und die Bohrungen, die das Unternehmen bisher vorgenommen hat, sind nur ein kleiner Teil der Lizenz von ExxonMobil. Die folgende Karte veranschaulicht, wie weit Exxon bisher gebohrt hat und wie viel mehr es noch zu erschließen gilt.

Quelle: ExxonMobil. Präsentation für die Investoren.

Ich muss an dieser Stelle darauf hinweisen, das Exxon die Größe dieser Vorkommen mit dem Standard im Golf von Mexiko vergleicht. Das zeigt, dass dieses Vorkommen für Exxon einen großen Unterschied machen könnte. So etwas kann man bei einem Unternehmen dieser Größe nicht oft behaupten.

Das permianische Becken

Das Unternehmen sowie andere integrierte Öl- und Gasunternehmen bekamen im Frühstadium der nordamerikanischen Schieferöl-Revolution einige Probleme. Die Analysten schlussfolgerten sehr schnell, dass unabhängige Öl- und Gasunternehmen mit ihrem unglaublichen Produktionswachstum und ihren hohen Investitionen den Ölmultis Probleme machen würden.

Bei dieser Einschätzung gibt es aber ein Problem. Es wird angenommen, dass diese beiden Arten von Unternehmen dieselben Ziele und Zeitpläne verfolgen würden. Die meisten dieser unabhängigen Unternehmen verschulden sich bis über beide Ohren und müssen ein hohes Produktionswachstum auf Kosten ihrer Bilanz generieren. Sie geben deutlich mehr Geld aus als sie besitzen, um damit mittelprächtige Renditen zu generieren.

Exxon verfolgt dagegen immer noch denselben Ansatz wie immer. Das Unternehmen nimmt sich die Zeit zu bestimmen, was sich dort befindet. Das Bohrprogramm hat mehr damit zu tun, etwas darüber zu erfahren, als die Produktion zu steigern.

Dank diesem Ansatz kann Exxon Vorkommen identifizieren, die fantastische Renditen liefern. Woodbury erklärt die Expansion des permianischen Beckens wie folgt:

Die Vermögenswerte von ExxonMobil im permianischen Becken gehören zu den renditestärksten in unserem globalen Portfolio. Eine starke Umsetzung im Midland-Becken erreichte bisherige Entwicklungskosten von etwa 7,00 US-Dollar pro Barrel Öläquivalent. Wir haben 2017 unsere Bohraktivität im permianischen Becken stetig ausgebaut. Unsere aktuelle Nettoproduktion beträgt mehr als 165 000 Barrel pro Tag, was einen Anstieg um 20 % zum vorhergehenden Quartal darstellt.

Trotz der erhöhten Aktivität im permianischen Becken konnten wir den Druck durch erhöhte Effizienzen und höhere Produktion pro Quelle ausgleichen. Das beinhaltet unter anderem eine weitere Reduktion der Bohrtage und Kosten wie auch weitere Verbesserungen der Designs. Wir haben aktuell 16 Rigs in Delaware und dem Midand-Becken, und erwarten bis Ende August auf 19 zu kommen.

Später während der Telefonkonferenz sagte Woodbury, der langfristige Plan für das permianische Becken wäre, die Produktion auf 350 000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Durch diesen methodischen Ansatz verfügt das Unternehmen nun über eine Quelle, die weniger als 10 US-Dollar pro Barrel in der Entwicklung kostet und 10 % des gesamten Produktionsportfolios einnehmen kann.

Ansichten eines Fools

Die Produktion von ExxonMobil war in letzter Zeit flach oder ging sogar zurück, da es keine neuen Projekte gab, um dies auszugleichen. Die beiden angesprochenen Bereiche geben dem Unternehmen Unmengen neue Ressourcen zu extrem günstigen Bedingungen. Es ist schwer ein Offshore-Projekt zu finden, das nach dem Discounted-Cashflow-Modell eine bessere Rendite als 10 % bei einem Ölpreis von 40 US-Dollar pro Barrel und Entwicklungskosten für Schieferöl im einstelligen Bereich liefert. Zusätzlich hat das Unternehmen noch ein paar Flüssigerdgas-Projekte an der amerikanischen Golfküste, Papua-Neuguinea und Mosambik am laufen sowie ein erstaunliches Wachstumsprofil in den nächsten Jahren, das auch mit den aktuellen Ölpreisen Gewinn bringen wird.

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The Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil.

Dieser Artikel wurde von Tyler Crowe auf Englisch verfasst und am 25.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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