Sollten Investoren die Börse vergessen und sich auf Crowdfunding konzentrieren?
Seit ein paar Jahren ist Crowdfunding sehr beliebt. 2016 überstieg das Finanzvolumen von Crowdfunding zum ersten Mal das der Venture Capital Firmen. Bis 2025 schätzt die Weltbank, das Crowdfunding über 93 Milliarden US-Dollar zusammenbekommen wird.
Es ist klar, dass Crowdfunding immer mehr etwas für die Masse wird. Das bedeutet, dass Start-ups und kleinere Unternehmen das Kapital aufnehmen können, dass sie zum Wachsen brauchen. Es wird auch für die Investoren immer alltäglicher, einen kleinen Anteil ihrer Portfolios in solche Investitionen zu stecken. Ist jetzt die Zeit, um den Einsatz zu erhöhen und nicht mehr in Aktien zu investieren?
Warum Crowdfunding?
Einfach gesprochen ist Crowdfunding eine Möglichkeit, damit Unternehmen Kapital bekommen, ohne traditionelle Kanäle wie Banken oder andere Institutionen durchlaufen zu müssen. Es erlaubt Ihnen, das Geld direkt von den Investoren aufzunehmen, was deutlich schneller gehen kann als bei den Banken. Darüber hinaus bietet Crowdfunding auch Marketing für das Unternehmen, was helfen kann, den Namen des Unternehmens bekannt zu machen.
Der Reiz des Crowdfunding für ein Unternehmen ist daher leicht zu verstehen. Die Attraktion, die eine Plattform für die Investoren darstellt, ist aber etwas schwieriger zu erklären. Normalerweise verdienen die Unternehmen noch kein Geld oder erst seit kurzer Zeit. Daher sind sie sehr riskant und es scheint, als würde die große Mehrheit der Crowdfunding – Investitionen mit einem Verlust für die Investoren enden.
Darüber hinaus gibt es beim Crowdfunding nicht dieselbe Transparenz wie an der Börse — in anderen Worten bieten gelistete Unternehmen ein Minimum an Informationen und regelmäßige Updates, damit die Investoren die Zahlen prüfen können. Bei Crowdfunding ist das deutlich schwieriger. Natürlich braucht es gewisse Informationen, damit die Investoren Geld locker machen. Eine Unternehmen ohne Vorgeschichte ist aber oft nicht mehr als eine Idee.
Aktien
Im Gegensatz zum Crowdfunding hat die Börse in der Vergangenheit großen Reichtum für die Investoren geschafft. Nicht alle Investoren schreiben am Ende schwarze Zahlen, aber die Geschichte hat gezeigt, dass das Kaufen von einem breit gestreuten Aktienkorb und das langfristige Halten dieser Aktien generell zu einer hohen einstelligen Jahresrendite führt. Zusätzlich werden auch Dividenden bezahlt und es ist möglich, die Aktien eines Unternehmens günstiger zu kaufen als im Falle von Crowdfunding.
Darüber hinaus sind Aktien sehr liquide und können leicht verkauft werden. Crowdfunding ist nicht liquide, was das Risiko für die Investoren nur noch weiter erhöht. Da es beim Crowdfunding oft mehrere Finanzierungsrunden gibt, ist die Verwässerung der Aktien oft ein großes Problem für die Investoren.
Crowdfunding mag interessant klingen, genau wie die Chance, eine Aktie ganz am Anfang des Unternehmensbestehens zu kaufen. In Wahrheit ist das Verhältnis von Chancen zu Risiko allerdings deutlich schlechter als bei der Börse, was Aktien langfristig zur besseren Anlageform macht.
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Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 13.08.2017 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.