Hugo Boss-Dividende: Letzte Chance auf satte Renditen?
Die Aktie von HUGO BOSS (WKN:A1PHFF) befindet sich wieder im Aufwind. Nach guten Zahlen für das zweite Quartal konnten die Anteile des Modeunternehmens in nur wenigen Wochen zweistellig zulegen.
Wenn das so weitergeht, könnte bald die satte Dividendenrendite der Aktie der Vergangenheit angehören. Einkommensinvestoren sollten sich die aktuellen Kennahlen deshalb genauer ansehen.
HUGO BOSS ist großzügig, mit dem was es hat
Das auf Herrenkleidung spezialisierte Unternehmen war schon seit langer Zeit ein großzügiger Dividendenzahler. Mit Ausnahme der durch die Finanzkrise gebeutelten Jahre konnten sich Anleger seit 2002 über steigende Auszahlungen freuen. Zwischen 2002 und 2015 hatte sich die Dividende fast verfünffacht.
Bloß letztes Jahr war zum ersten Mal Schluss mit den großzügigen Dividenden. Wobei es hier auf den Betrachtungswinkel ankommt. In mancher Hinsicht war die Dividende so großzügig wie noch nie seit dem Jahr 2002, in dem die bereitgestellten Daten zur Dividende ihren Beginn haben, denn zum ersten Mal lag die Ausschüttungsquote bei über 90 %. Das heißt, HUGO BOSS hat so viel ausgeschüttet, wie man gerade noch verantworten konnte.
Geschäftsjahr | Dividende je Aktie in Euro | Ausschüttungsquote |
2012 | 3,12 | 70 % |
2013 | 3,34 | 70 % |
2014 | 3,62 | 75 % |
2015 | 3,62 | 78 % |
2016 | 2,60 | 93 % |
Quelle: HUGO BOSS
Das erinnert daran, dass die Dividende nie vom Gewinn losgelöst werden kann. Das HUGO BOSS-Management zahlt gerne großzügig, aber kann das nur tun, wenn die Gewinne auch stimmen. Das war im letzten Jahr nicht der Fall, aber genau deswegen ist man an die eigene Schmerzgrenze gegangen, um sein Engagement zu beweisen.
Wie geht es jetzt weiter?
Wer die HUGO BOSS-Aktie zu Tiefstkursen eingesammelt hat, konnte mit der letzten Dividende eine stattliche Dividendenrendite von über 5 % erzielen. Ganz so günstig ist die Aktie nicht mehr zu haben, aber wer jetzt noch einsteigt, könnte rechnerisch für nächstes Jahr eine gute Rendite in Aussicht haben. Betrachten wir einmal, welche groben Schlussfolgerungen man aus dem Ausblick für das Geschäftsjahr 2017 für die Dividende 2018 ziehen kann.
Free Cashflow-Prognose | rund 250 Mio. Euro |
Marktkapitalisierung am 14.08.2017 | 5,02 Mrd. Euro |
Free Cashflow-Rendite | 4,98 % |
Dividendenrendite bei 90 %-Free Cashflow-Ausschüttung | 4,48 % |
Dividendenrendite bei 75 %-Free Cashflow-Ausschüttung | 3,74 % |
Quellen: HUGO BOSS, Börse Frankfurt
Da das Unternehmen in seiner Jahresprognose weder eine Angabe zum Gewinn noch zu dem Ergebnis pro Aktie macht, ist es am einfachsten, mit dem Free Cashflow zu rechnen. Das trifft sich gut, denn der Free Cashflow ist letztendlich die tatsächliche Summe, die vorhanden ist, um damit die Dividende zu zahlen.
Wie man sieht, lässt sich zu aktuellen Kursen eine solide, wenn auch nicht gigantische Dividendenrendite für das nächste Jahr prognostizieren. Die genaue Höhe hängt allerdings vom tatsächlichen Ergebnis ab sowie davon, für welche Ausschüttungsquote man sich entscheidet.
Der springende Punkt ist jetzt, dass die Dividende in den nächsten Jahren sehr wohl steigen könnte, allerdings wird sie das nur anhand steigender Gewinne tun und wenn die Gewinne steigen, ist die Aktie wahrscheinlich auch nicht mehr zu aktuellen Kursen zu bekommen. Die Zahlen deuten darauf hin, dass jetzt die letzte Chance auf mittelfristig satte Dividendenrenditen besteht, falls das Wachstum bei HUGO BOSS wieder an Fahrt aufnimmt.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.