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Trotz Trump-Keule – BASF-Tochter hält Gazprom die Treue

Foto: Gazprom

Es gab eine Zeit, da hätte man denken können, dass Donald Trump und Wladimir Putin ziemlich gut miteinander auskommen werden. Wie so vieles anderes unter der Trump-Präsidentschaft geht es aber auch bei den Russland-Beziehungen drunter und drüber.

Aktionäre von Gazprom (WKN:903276) wissen darüber mehr, als ihnen lieb ist, denn die neuen Russland-Sanktionen der US-Regierung richten sich explizit gegen energieexportierende Unternehmen. Kein Wunder, dass der Aktienkurs tiefer als seit langer Zeit gefallen ist.

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Wie sich die Sanktionen auf die Geschäfte von Gazprom und vor allem auf das Großprojekt Nord Stream 2 auswirken werden, ist allerdings noch unklar. Die BASF (WKN:BASF11)-Tochter Wintershall will auf jeden Fall nicht so leicht aufgeben.

Ein klares Bekenntnis zur russisch-deutschen Wirtschaftspartnerschaft

Wintershall ist nicht unbedingt ein bekannter Name, aber ist immerhin Deutschlands größter Öl- und Gaskonzern, der somit eng mit vielen der Rohstofflieferanten zusammenarbeitet. Die Bedeutung von Nord Stream 2, die jährlich dringend benötigte 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa bringen soll, hält Wintershall noch immer für sehr groß und hält deshalb an seiner Kooperation mit Gazprom fest.

Wintershall hat sich finanziell an dem Bau von Nord Stream 2 beteiligt, und leider sollen die Sanktionen der USA auch ausländische Unternehmen treffen, die bei dem Export russischer Energieträger Unterstützung leisten. Nord Stream 2 wird in den Dokumenten der amerikanischen Regierung sogar explizit erwähnt und es ist nicht schwer zu erkennen, dass die USA hier vor allem dafür sorgen will, dass ihr eigenes Gas auf den Weltmarkt kommt.

Die Worte des Wintershall-Vorstandsvorsitzenden Mario Mehren zu dieser Entwicklung hören Gazprom-Aktionäre sicherlich gerne: „Auch in politisch nicht einfachen Zeiten bekennen wir uns klar zur russisch-deutschen Wirtschaftspartnerschaft.“ Das ist auch verständlich, denn Wintershall und Gazprom arbeiten schon seit Jahren eng zusammen. Wintershall und Gazprom haben 2015 sogar einen Asset-Tausch durchgeführt, bei dem Wintershall sein Erdgashandels- und Speichergeschäft an Gazprom übergab und im Gegenzug Anteile an Erdgasfeldern in Westsibirien erhielt. Die zwei Unternehmen kennen sich also gut und man kann solche Bekenntnisse durchaus ernst nehmen.

Im Idealfall beißen bellende Hunde nicht

Wenn alles gut geht, kann Nord Stream 2 trotz Sanktionen gebaut werden. In Europa will bisher niemand so schnell klein beigeben, denn man sieht sich in seiner Versorgungssicherheit bedroht. Gazprom selbst wird großes Interesse daran haben, seine Gaslieferungen in sogenannte Nicht-FSU-Staaten (darunter fällt vor allem Westeuropa), die in 2016 179,3 Mrd. Kubikmeter betrugen, um 55 Mrd. Kubikmeter zu erweitern. Auch Trump selbst hat die Sanktionen nur mit Widerwillen unterschrieben. Er hat klargemacht, dass er selbst nicht viel von den Sanktionen hält, sondern sie in erster Linie unterschrieben hat, um den Regierungsfrieden so weit es geht zu bewahren.

Falls die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten, könnte es ganz schnell mit Nord Stream 2 vorangehen. Wintershall steht bereit, die weiteren zugesicherten Gelder zu überweisen. Der Bau könnte nächstes Jahr beginnen und bis Ende 2019 fertig sein. Dann wären bis dahin die angedrohten Russland-Sanktionen nur ein weiteres Kapitel in der Geschichte protektionistischer Drohgebärden und eine weitere Delle im langfristigen Verlauf der Gazprom-Aktie.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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