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Valeant Pharmaceuticals Schuldenreduktion übertüncht den Umsatzrückgang

Foto: The Motley Fool

Eine große Frage, die Valeant Pharmaceuticals (WKN:A1C6JH) zu beantworten hatte, als das Unternehmen seinen zweiten Quartalsbericht vorlegte, war diese: Wie bedeutsam war der Verlust der Exklusivität verschiedener Medikamente? Der Medikamentenhersteller hob vor drei Monaten den Ausblick für das Gesamtjahr 2017 an und zeigte somit, dass der Einfluss geringer ist als zunächst befürchtet.

Valeant beantwortete diese Frage, vor der Marktöffnung am Dienstag als es seine Quartalsergebnisse vorlegte. Im Vordergrund stand jedoch der Schuldenabbau. Hier sind die wichtigsten Punkte aus dem Bericht von Valeant.

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Ergebnisse von Valeant: die nackten Zahlen

Kennzahl Q2 2017  Q2 2016  Veränderung zum Vorjahr
Umsatz 2,23 Milliarden US-Dollar 2,42 Milliarden US-Dollar (8%)
Nettogewinn (Verlust) aus dem operativen Geschäft  (38 Millionen US-Dollar)  (30 Millionen US-Dollar) N/A
Verwässerter Gewinn je Aktie  (0,11 US-Dollar)  (0,88 US-Dollar) N/A

Datenquelle: Valeant.

Was ist dieses Quartal mit Valeant passiert?

Valeants Umsatz sank im zweiten Quartal. Der Grund für die Delle ist genau der Verlust der Exklusivität verschiedener Produkte. Der Rückgang wurde auch teilweise durch Desinvestitionen und nicht mehr verkaufte Produkte ausgelöst. Besonders der Verkauf der Hautpflegesparte, der Teil des Bausch & Lomb/international Segments war, machte sich hier bemerkbar.

Wenn man die Desinvestitionen der Hautpflegesparte außer Acht lässt, verbuchte das Bausch & Lomb/international Segment einen Umsatzzuwachs von 6 % gegenüber dem Vorjahr auf 1,24 Milliarden US-Dollar. Ohne die Anpassung der Desinvestition fiel der Umsatz um 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die gute Leistung der Geschäfte in China, Europa und Afrika/Naher Osten zusammen mit dem Augenheilkundesegment spielten eine große Rolle bei dem Wachstum der Sparte.

Das Branded Rx-Segment verzeichnete einen Umsatzrückgang von 3 % im Vorjahresvergleich und erreichte 636 Millionen US-Dollar. Der Rückgang wurde ebenfalls zum großen Teil durch Desinvestitionen und nicht weiter vermarktete Produkte verursacht. Allerdings trug auch die anhaltende Schwäche im Hautpflegesegment zu dem Rückgang bei. Die gute Nachricht ist, dass der Umsatz von Salix, welches das gastrointestinale Medikament Xifaxan umfasst, gegenüber dem Vorjahr um 13 % gewachsen ist. Und das gelang trotz Desinvestitionen des Medikaments Ruconest, welches gegen erbliches Angiödem wirkt.

Wie erwartet, erlitt das diversifizierte Produktsegment den größten Umsatzrückgang im zweiten Quartal. Die Zahl stürzte vom Vorjahreswert um 27 % ab und erreichte nur noch 356 Millionen US-Dollar. Grund dafür war der Verlust der Exklusivität zahlreicher Produkte.

Die größten Erfolge konnte Valeant bei seinen Anstrengungen vermelden, die Schulden zu reduzieren. Das Unternehmen schloss den Verkauf von Dendreon ab und gab Vereinbarungen bekannt, iNova Pharmaceuticals und Obagi Medical Products zu verkaufen. Bis zum 15. August 2017 wird Valeant seine Verbindlichkeiten seit dem ersten Quartal 2016 um mehr als 4,8 Milliarden US-Dollar gesenkt haben. Das Unternehmen hat dann keine fälligen Schulden oder Amortisierungsverbindlichkeiten bis 2020. Valeant denkt zudem, dass es 5 Milliarden US-Dollar Schulden durch Verkäufe und seinen freien Cashflow eher zurückzahlen kann als erwartet.

Was das Management zu sagen hatte

Der Vorstandsvorsitzende und CEO von Valeant Joseph Papa sagte:

Die Investitionen, die wir in unserem Kerngeschäft machen, liefern Ergebnisse. Das Bausch & Lomb/International-Segment und Salix, welche zusammen 73 % unseres Umsatzes in diesem Quartal ausmachen, zeigten starkes organisches Wachstum. Wir werden unsere Schulden weiterhin abbauen und alte Probleme lösen.

Zukunftsaussichten

Valeant aktualisierte auch seine Umsatzvorhersage für 2017. Das Unternehmen erwartet nun, dass der Umsatz 2017 zwischen 8,7 Milliarden und 8,9 Milliarden US-Dollar liegen wird. Das ist weniger als der vorangegangene Ausblick, der von 8,7 Milliarden US-Dollar bis 9,1 Milliarden US-Dollar ausgegangen war. Das Unternehmen behielt aber seine Vorhersage des bereinigten EBITDA von 3,6 Milliarden US-Dollar bis 3,75 Milliarden US-Dollar aufrecht.

Die Verkäufe von iNova und Obagi sollten in den kommenden Monaten über die Bühne gehen. Du solltest darauf achten, ob Valeant in nicht allzu ferner Zukunft weitere Verkäufe ankündigt. Das Unternehmen scheint gut auf dem Weg vorranzukommen, seine Schulden durch Verkäufe zu tilgen.

Ein vielleicht wichtigeres Feld, welches Investoren im Auge behalten sollten, ist das Wachstum der verbleibenden Produkte von Valeant. Die Ergebnisse des zweiten Quartals von Xifaxan sind ermutigend. Die Umsätze sind dort um 16 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Bausch & Lomb/international schlägt sich ebenfalls relativ gut, trotz des Verkaufs der Hautpflegesparte.

Der Verlust der Exklusivität zahlreicher Produkte zieht die Finanzzahlen von Valeant aber weiterhin nach unten. Das Unternehmen benötigt frischen Wind durch neue Produkte. Investoren sollten daher besonders darauf achten, wie gut die Markteinführung des Schuppenflechte-Medikaments Siliq in den kommenden Quartalen gelingt.

Es gibt eine Grenze, wie viel das Unternehmen verkaufen kann. Irgendwann muss Valeant mithilfe der verbleibenden und neuen Produkte klarkommen, um seinen Umschwung zu schaffen, den CEO Joe Papa liefern will.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Valeant Pharmaceuticals.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 08.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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