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Gazprom-Aktie: Tiefpunkt erreicht oder Griff ins fallende Messer?

Foto: Gazprom

Es sind, wieder einmal, unsichere Zeiten für Aktionäre des russischen Energieriesen Gazprom (WKN:903276).

Wie zu befürchten war, hat US-Präsident Donald Trump die harten Sanktionen gegen Russland unterzeichnet und macht somit energieexportierenden russischen sowie anderen ausländischenUnternehmen, die russische Energieexporte unterstützen, das Leben schwer.

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Wie es mit der Gazprom-Aktie mittelfristig weitergeht, wird vermutlich davon abhängen, ob Nord Stream 2 jetzt auf Eis gelegt wird. Anleger sollten sich aber auch die Frage stellen, ob dieses Szenario fundamental nicht bereits eingepreist ist.

Was bei Nord Stream 2 auf dem Spiel steht

Nord Stream 2 könnte massives Umsatzwachstum für Gazprom erschließen, denn dem hungrigen europäischen Markt könnten jährlich bis zu 55 Mrd. Kubikmeter Gas geliefert werden. Wie viel genau auf dem Spiel steht, kann man einmal versuchen grob auszurechnen.

Gazproms Gesamtumsatz im Jahr 2016 betrug 6.111 Mrd. Rubel, davon entfielen stolze 2.686 Mrd. Rubel auf sogenannte Nicht-FSU-Staaten, ein Sammelbegriff für alle Staaten, die nicht der früheren Sowjetunion (Former Soviet Union) zugeordnet werden. Im Fall von Gazprom ist das vor allem Westeuropa. Die Umsätze in den Nicht-FSU-Staaten wurden mit einem Gas-Volumen in Höhe von 179,3 Mrd. Kubikmeter erwirtschaftet.

Geht man also von einer vollausgelasteten Nord Stream 2 aus, so könnte man die Gasexporte an Nicht-FSU-Staaten vom heutigen Niveau um ein wenig mehr als 30 % steigern. Übertragen wir diese Steigerung auf den Umsatz, würde das ein Umsatzplus in Höhe von 824 Mrd. Rubel bzw. 13 % bedeuten. Umgerechnet sind das 11,6 Mrd. Euro, die an jährlichen Umsatz verloren gingen. Das ist eine vereinfachte Rechnung, zeigt aber nützlich das Szenario im Falle des Verlusts auf.

Darüber hinaus müssten auch noch die bisher getätigten Investitionen abgeschrieben werden, die trotz des noch lange nicht vollendeten Baus sicherlich schon eine beachtliche Summe der geplanten 111 Mrd. Rubel, umgerechnet 1,56 Mrd. Euro, betragen.

Wie viel schon eingepreist ist

Die Unsicherheiten um Nord Stream 2 sind momentan groß. Noch ist schwer abzuschätzen, welche ausländischen Unternehmen abspringen werden und ob Russland den Bau alleine stemmen könnte. Bisher hat sich das Gazprom-Management als flexibel und einfallsreich beweisen, aber es könnte auch für sie unüberwindbare Hürden geben.

Falls Nord Stream 2 wegfällt, wäre das eine schmerzhafte Entwicklung für Gazprom, allerdings sollte man hier das richtige Augenmaß für die Mathematik eines solchen Szenarios behalten. Seit Mitte Januar hat die Aktie in Euro schon zwei Drittel ihres Werts verloren, dutzende Milliarden Euro an Marktkapitalisierung sind dadurch verloren gegangen. Als konträrer Investor kann man sich jetzt überlegen, ob der mögliche Verlust der Chance auf knapp zweistelliges Umsatzwachstum nicht schon mehr als komplett eingepreist ist.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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