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5 Dinge, die aus dem Quartalsbericht von Gilead Sciences nicht hervorgehen

Pharmaforschung
Foto: The Motley Fool

Die Zahlen lügen nicht: Gilead Sciences (WKN:885823) meldete ziemlich gute Ergebnisse für Q2. Der Umsatz und die Gewinne fielen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, das Biotech schaffte es aber trotzdem die Erwartungen zu übertreffen dank starker Verkäufe im Bereich HIV und einer besser als erwarteten Performance der Hepatitis-C-Medikamente. Gilead erhöhte den Ausblick für das Gesamtjahr 2017.

Die Quartalsergebnisse eines Unternehmens sind aber nur ein kurzer Schnappschuss im Rückspiegel. Sie sagen den Investoren nicht, wie es mit dem Unternehmen weitergeht.

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Das Management gibt manchmal ein paar Anhaltspunkte während der Telefonkonferenz, damit die Investoren ein besseres Gefühl dafür bekommen, wie es jetzt weitergehen könnte. Es folgen fünf Dinge, die aus den Zahlen nicht hervorgingen, zu denen uns das Management aber ein paar Einblicke gewährte.

1. Welche Auswirkungen der Wettbewerb auf die HCV-Verkäufe haben wird

Die Umsätze im Bereich Hepatitis C waren höher als von den Analysten (und Gilead selbst) erwartet worden war. Das Unternehmen wird sich im dritten Quartal aber mit einem neuen Rivalen herumschlagen müssen: AbbVie (WKN:A1J84E) verkündete am 28. Juli, dass die Pille für die Behandlung aller Genotypen von HCV in Europa jetzt zugelassen wäre. Das Medikament mit dem Namen Maviret befindet sich gerade bei den amerikanischen Regulierungsbehörden zum Test.

Ein älteres HCV-Medikament von AbbVie mit dem Namen Viekira war leider nicht so erfolgreich, wie das Unternehmen erwartet hatte. Maviret könnte aber sich in einer Position befinden, um das HCV-Medikament für alle Genotypen von Gilead, Epclusa, herauszufordern. Der Erfolg von AbbVie mit Maviret wird wichtig für Gilead sein, da Epclusa der einzige Lichtblick in dem dunklen Bild des HCV-Franchises war.

Der CEO von Gilead, Kevin Young, sagte auf die Frage nach einer potentiellen Bedrohung, dass Gilead erst die Werbestrategie und den Preis des Konkurrenten sehen müsse, um zu bestimmen, welche Schritte zu unternehmen wären. Norbert Bischoffberger, Abteilungsleiter für Forschung und Entwicklung bei Gilead, war etwas weniger vorsichtig. Er dachte, dass die klinischen Ergebnisse von Gilead nicht so beeindruckend außerhalb des HCV-Genotypen 1 wären. Das Vertriebspersonal von Gilead wird diesen Punkt stark betonen müssen, wenn sie Epclusa gegen Maviret positionieren möchten.

2. Wann sich die HCV-Umsätze stabilisieren werden

Trotz einem besser als erwarteten Quartal für den HCV-Franchise sollte man in diese Ergebnisse noch nicht zu viel hinein interpretieren. Kevin Young gab an, dass Gilead einen weiteren Abwärtstrend in diesem Bereich sieht. Er fügte hinzu, dass man abwarten müsse, wie es damit weitergehe.

Gilead wird mehr Wettbewerb von AbbVie zu befürchten haben, es gab aber auch gute Nachrichten in Q2. Gilead startete eine Informationskampagne im Oktober 2016, um die Babyboomer dazu zu ermutigen, sich nach HCV testen zu lassen. Young sagte, dass es bei den Babyboomern einen Anstieg von 80 % bei den HCV-Tests gegeben habe, seit die Initiative angelaufen sei.

3. Wie dominant Gilead im Bereich HIV ist

Die Zahlen des zweiten Quartals für den HIV-Franchise sahen großartig aus. Das war besonders der Fall bei  Genvoya. Hier konnten Umsätze von 857 Millionen US-Dollar erzielt werden. Das stellt gleichzeitig einen Anstieg um 184 % im Jahresvergleich dar. Diese Zahlen zeigen aber nicht, wie dominant Gilead im Bereich HIV weiterhin ist.

Genvoya verfügt weiterhin über einen Marktanteil von 41% in der Behandlung von HIV, was mehr als das Doppelte des nächsten Konkurrenten ist. In Frankreich, dem größten HIV-Markt in Europa, wurde Genvoya das am meisten verschriebene Medikament für Patienten ohne vorherige Behandlung und für Patienten, die auf eine andere Therapie umgestiegen waren. Die Behandlungen von Gilead nehmen 4 der Top 5 der am meisten verschrieben HIV-Behandlungen ein.

4. Welche Auswirkungen die Pipeline haben wird

Obwohl die Zahlen uns nichts über die Aussichten der Pipeline erzählen, gab es jede Menge gute Nachrichten in Q2 und kurz danach. Die Zustimmung der FDA für das HCV-Medikament Vosevi konnte im Juli gewonnen werden. Gleichzeitig wurde die Kombinationstherapie Bictegravir/F/TAF in den USA für die Behandlung von HIV eingereicht.

Diese Kombinationstherapie wird besonders wichtig für die Zukunft von Gilead. Die erwarteten Umsätze dieses HIV-Medikaments sind laut EvaluatePharma einer der wichtigsten Pipeline-Kandidaten im Biotech-Bereich.

Aber wie gut wird sich diese Therapie gegen Tivicay von GlaxoSmithKline (WKN:940561) durchsetzen? Norbert Bischofberger gab zu, dass diese beiden Kombos virologisch identisch wären. Er stellte aber auch heraus, dass Gilead aus nur einer einzigen Pille bestehe, was ein wichtiger Differenzierungsfaktor sein könnte.

5. Welches Unternehmen wird Gilead kaufen und wann wird es dazu kommen

Die wichtigste noch nicht beantwortete Frage für Gilead bezieht sich auf die kommenden Übernahmen. Die Investoren warten schon seit langem auf den nächsten Deal.

CEO John Milligan sagte, dass man sich auf die Entwicklung des Geschäftes konzentriere und dass sich die Prioritäten nicht verändert hätten. Er sprach davon, dass Gilead neues Personal eingestellt habe und dass dies dem Unternehmen erlaube, verschiedene Möglichkeiten zu bewerten. Milligan fügte hinzu, dass Gilead sehr aktiv dabei wäre, nach Übernahmegelegenheiten zu suchen.

Wann wird es dazu kommen? Milligan sagte: “Wenn es soweit ist, dann werden wir es verkünden. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.”

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences. The Motley Fool besitzt die folgende Option: Short August 2017 $75 Calls auf Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 31.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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