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Die NASA hat nicht das Geld, um bis 2035 auf dem Mars zu landen

Foto: The Motley Fool.

Wir hören schon seit Jahren, dass die NASA plant, eine bemannte Mission zum Mars zu schicken. Die ideale Zeit dafür wäre, wenn sich die Erde und der Mars einander etwas mehr annähern. Genau so eine Periode wird zwischen 2033 und 2035 kommen. Als Vorbereitung baut Boeing (WKN:850471), einer der wichtigsten Partner der NASA, ein neues marsfähiges Space-Launch-System. Zu diesem Zweck gab das Unternehmen im März 2016 ein sechsstufiges Programm heraus, in dem beschrieben wird, wie die Sache funktionieren wird – und wann.

Doch das war damals, und jetzt ist jetzt. Heute gibt der zuständige der NASA, William Gerstenmaier, zu, dass die NASA vielleicht nicht das nötige Kleingeld besitzen wird, um bis 2035 auf den Mars zu fliegen – oder irgendwann danach.

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Der Mars. Doch es wird die NASA jede Menge kosten, um überhaupt dahin zu kommen. Bildquelle: Getty Images.

Popular Mechanics behandelt diese Mission

Das ist unterm Strich die traurige Geschichte der letzten Ausgabe von Popular Mechanics, wo geschrieben wird, dass die NASA zwei große Probleme dabei hat.

Das erste Problem ist technischer Natur. Laut PM sagte Gerstenmaier dem American Institute of Aeronautics and Astronautics, dass die NASA nicht wüsste, wie man etwas so schweres wie ein bemanntes Raumschiff auf dem Mars landen könnte. Das Problem wäre die Luft auf dem Mars resp. die fehlende Luft.

Der atmosphärische Druck beträgt auf dem Mars, verglichen mit der Erde, weniger als 1 %. Das bedeutet, dass es weniger Luftwiderstand für einen Fallschirm gibt, um die Landung auf der Oberfläche zu verlangsamen. Gleichzeitig ist aber eine Atmosphäre vorhanden, was bedeutet, dass das Raumschiff einen schweren Hitzeschild mit sich bringen muss, um sich beim Eintritt in die Atmosphäre zu schützen.

Die NASA schätzt, dass ein bemanntes Mars-Raumschiff zwischen 10 und 15 metrischen Tonnen wiegen wird. Das ist mindestens fünfmal mehr als der Curiosity Rover, der im Jahr 2012 auf dem Mars landete – inklusive allem Equipment. Aufgrund des Problems mit dem Fallschirm hat die NASA aktuell nicht das technische Know-how, um ein so großes Raumschiff sicher auf dem Mars zu landen.

Das bringt uns zum zweiten Problem: dem lieben Geld. Aktuell verfügt die NASA über ein Jahresbudget von 19,3 Milliarden US-Dollar, wovon nicht nur die Marsmission bezahlt werden muss, sondern auch die Kosten der Internationalen Raumstation ISS, Forschungssatelliten sowie jede Menge andere Programme. Nehmen wir an, das Budget der NASA würde sich jährlich um 2 % erhöhen, dann hätte die NASA aber trotzdem nicht das Geld, um die entsprechenden Systeme zu entwickeln. Eine solche Mission wird nach Schätzungen der Experten zwischen 100 Milliarden und einer Billion US-Dollar kosten.

Aber es gibt noch weitere Probleme. Während der letzten Budgetverhandlungen schlug Präsident Donald Trump vor, dass die Mittel der NASA nicht um 2 % erhöht, sondern stattdessen um 200 Millionen US-Dollar gesenkt werden sollten.

Kann SpaceX hier helfen?

Doch es gibt noch eine weitere Option. Die NASA könnte die Marsmission an SpaceX auslagern, dessen Gründer und CEO Elon Musk bereits gesagt hat, er werde früher als die NASA eine bemannte Mission auf den Mars bringen und die Sache auch noch günstiger gestalten. Er meinte, er würde es für 10 Milliarden US-Dollar pro Astronaut schaffen.

In den letzten Jahren hatte SpaceX immer wieder von Plänen gesprochen, eine unbemannte Red-Dragon-Kapsel auf dem Mars landen zu wollen. Das soll bereits im Jahr 2018 der Fall sein. Später wurde diese Frist aber auf 2020 verlängert (die Fristen von Musk sind ja notorisch flexibel). Folgende Missionen sollten weitere Dragon-Kapseln auf den Mars bringen, wovon jede die entsprechenden Gerätschaften und Proviant für die Astronauten liefern würde. Die Astronauten von SpaceX sollen dann im Jahr 2025 auf dem Mars landen. Für diese Mission hat das Unternehmen das Red-Dragon-Raumschiff designt, das zwar nur sechs Tonnen wiegt, doch immer noch dreimal größer ist als die Curiosity. Das könnte aber nur die Hälfte des NASA-Raumschiffes sein.

Das Problem ist, wie Musk letzte Woche zugab, dass sein ursprünglicher Plan mit den SuperDraco-Bremsraketen wahrscheinlich nicht funktionieren werde. Musk hatte auf der Forschungs- und Entwicklungskonferenz der ISS in Washington DC gesagt, er wäre ziemlich sicher, dass diese propulsive Landung nicht die richtige Art und Weise wäre, um auf dem Mars zu landen.

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten

Das bedeutet aber nicht, dass Musk den Mars schon aufgegeben hat. Er sagt, dass SpaceX schon einen deutlich besseren Ansatz gefunden hätte. Die schlechte Nachricht ist, dass er uns noch nicht gesagt hat, was es ist. Über Twitter hat Musk nur ein paar Andeutungen gemacht und gemeint, dass man ein deutlich größeres Schiff brauchen würde, damit die physischen Gegebenheiten funktionieren würden. Kein Dragon also, sondern etwas größeres.

Das legt nahe, dass Musk dasselbe Problem wie die NASA hat. Mit sechs Tonnen ist der Red Dragon wahrscheinlich nicht groß genug, um ausreichend Treibstoff oder den richtigen Antrieb mitzuführen, um mit Hilfe der Bremsraketen auf dem Mars zu landen. Bei einem größeren Schiff würde das Hitzeschild einen kleineren Prozentsatz der Masse ausmachen, während das Landefahrzeug mehr Platz für Treibstoff hätte – womit auch eine sichere Landung gewährleistet wäre.

Was das für die Investoren bedeutet

Eine weitere Andeutung von Musk könnte für die Investoren aber noch wichtiger sein. Musk sagte, er wäre zuversichtlich, dass die neueste Lösung jenes System wäre, mit dem die NASA gut leben kann – für die ISS und vielleicht auch für die Marslandung.

Ich habe das Gefühl, dass SpaceX jetzt vielleicht als Partner der NASA zum Mars möchte und die Sache nicht allein durchziehen wird. Wenn die NASA dem zustimmt, dann würde das deutlich weniger interne Entwicklungskosten nach sich ziehen, die SpaceX brauchen würde, um die Mission alleine zu stemmen. Damit würde SpaceX auch nicht an die Börse gehen müssen, um das nötige Geld aufzutreiben – was die Investoren wahrscheinlich nicht so gerne sehen würden. Gleichzeitig würde das die NASA weniger kosten, als Boeing und Lockheed Martin (WKN:894648) zu bezahlen.

Das ist die zweite wichtige Entwicklung. Wenn SpaceX der NASA einen günstigeren Plan liefen könnte, um zum Mars zu fliegen, und wenn SpaceX das Problem der Landung lösen kann, dann würde die NASA nicht mehr die bereits erwähnten 100 Milliarden bis eine Billion US-Dollar ausgeben müssen, die Boeing und Lockheed für die Marslandung verlangen.

Das wären gute Nachrichten für die NASA und SpaceX, aber schlechte Nachrichten für die Investoren von Boeing und Lockheed.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und am 30.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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