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Gilead Sciences hat drei Möglichkeiten zur Auswahl, aber nur eine ist sinnvoll

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial

Gilead Sciences (WKN:885823) nähert sich einem Scheideweg. Schon bald könnten die Konkurrenzprodukte Glecaprevir und Pibrentasvir von AbbVie (WKN:A1J84E) eine ernsthafte Bedrohung für die Hepatitis-C-Medikamente von Gilead werden.

Das sind schlechte Nachrichten für das Unternehmen, da die Hep-C-Umsätze in den nächsten drei Jahren um 65 % fallen sollen. Grund dafür sind die Erosion der Preise und die niedrigere Nachfrage.

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Dieses Problem besteht bei Gilead schon seit einiger Zeit, diese letzte Wettbewerbsbedrohung könnte das Unternehmen allerdings zu drastischen Maßnahmen zwingen. Das Unternehmen hat jetzt drei Möglichkeiten:

  • Kurs halten und hoffen, dass die klinische Pipeline ein paar neue Bestseller-Medikamente früher als erwartet ausspuckt.
  • Sich neue Umsätze durch eine Übernahme erkaufen.
  • Das Unternehmen aufteilen, um den wachsenden HIV-Franchise vor den Verlusten des Hepatitis-C-Geschäftes ist zu schützen.

Die beste Option von Gilead – und wohl auch die unwahrscheinlichste – besteht darin, das Unternehmen aufzuteilen. Hier die Gründe.

Die alternativen Optionen sorgen nicht für den größten Wert

Es scheint so, als würde das Unternehmen am liebsten abwarten, bis ein neuer Kandidat aus der Pipeline kommt. Das ist aber nicht die beste Option für die Aktionäre. Der Markt bestraft die Aktie von Gilead schon seit einiger Zeit, weil das Unternehmen die Geschäfte nicht verbessert. Das sieht man schon an dem niedrigen erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,78.

Selbst wenn das Biotech die Entwicklung der interessanteren klinischen Vermögenswerte wie dem Entzündungshemmer  Filgotinib etwas beschleunigen kann, dann wird das nicht ausreichen, um sich gegen die Bedrohung von AbbVie zu erwehren oder um sich gegen die fallenden Umsätze aus dem Hepatitis-C-Franchise zu stemmen.

Eine Übernahme könnte hierbei Abhilfe schaffen, aber aus zwei Gründen ist es vielleicht nicht die beste Idee. Erstens möchte Gilead nicht so viel Geld ausgeben. In der Vergangenheit hat das Unternehmen nur einmal 11 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um Pharmasset zu kaufen. Große Übernahmen passen einfach nicht zu Gilead, besonders nicht die, die mit einem Volumen von über 30 Milliarden US-Dollar für das benötigte Wachstum sorgen würden.

Zweitens hat das Unternehmen auch Gründe für seine Haltung. Massive Fusionen und Übernahmen im Pharmabereich haben historisch gesehen schlechte Kapitalrenditen gebracht.

Pfizer hat wiederholt große Summen ausgegeben, um die klinische Pipeline und das Produktportfolio zu erhöhen und hat dabei nur fragwürdige Ergebnisse erzielt. Die letzte Übernahme von Medivation, um das Prostatakrebsmedikament Xtandi zu bekommen, war im Bezug auf die generierte Rendite ein etwas dubioser Schachzug. Das ist nur ein Beispiel, wo Übernahmen im Pharmabereich nicht so gelaufen sind, wie sie hätten sollen.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Der Gedanke der Aufteilung des Unternehmens – ein wachstumsorientiertes HIV-Unternehmen und eines um den Hep-C-Franchise und andere Vermögenswerte im Bereich Leberkrankheiten – ist nichts Neues. Das Management sprach Ende letzten Jahres schon mit den Analysten darüber.

Die Führungsriege von Gilead ist gegen eine Aufspaltung des Unternehmens, was aber im Moment die beste Option wäre. Der Bereich HIV bietet für Gilead jede Menge Werte, die aber aufgrund der fallenden Umsätze im Hepatitis-C-Bereich nicht realisiert werden können. Als eigenständiges Unternehmen könnte die HIV-Abteilung mit Leichtigkeit zweistellige Wachstumsraten in den nächsten 5 Jahren generieren und würde daher deutlich stärkere Kennzahlen rechtfertigen als das jetzige Unternehmen.

Zusätzlich könnte Gilead dabei seine Übernahmestrategie von mittelgroßen Unternehmen weiterverfolgen, die bisher Wunder gewirkt hat. Es würde nur eine Handvoll mittelgroßer Übernahmen erfordern, um das Hep-C-Geschäft als eigenständiges Unternehmen zu stützen.

Unterm Strich könnte Gilead zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn die Segmente HIV und Hep C voneinander getrennt würden. Damit würde man sehen, wie stark die HIV-Umsätze steigen und das Biotech würde nicht zu viel für die Übernahme eines umsatzstarken Konkurrenten bezahlen müssen, der ohnehin das Shareholder Value nicht deutlich erhöhen würde.

Unglücklicherweise zeigt sich das Management von Gilead nicht besonders interessiert in einer Übernahme oder einer Aufteilung des Unternehmens. Die Aufteilung wäre eine mögliche Lösung, um die Werte des Unternehmens zur Geltung zu bringen und um gleichzeitig eine kapitalintensive Übernahme zu vermeiden. Die Investoren werden sich aber wohl damit begnügen müssen, dass es bei GIlead erst einmal so weitergeht wie bisher.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences. The Motley Fool besitzt die folgende Option: Short August 2017 $75 Calls auf Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von George Budwell auf Englisch verfasst und am 26.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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