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Biogen möchte das am schnellsten wachsende große Biotech werden

Quelle: Flickr Elvis Fool.

Biogen (WKN:789617) startete seinen Quartalsbericht mit einem Knall und generierte genug Umsatz, um den Umsatzausblick für das Jahr zu erhöhen. Die Gewinne waren nicht annähernd so interessant, aber Biogen hat eine gute Entschuldigung: Die einmaligen Investitionen in die Zukunft des Unternehmens senkten den Gewinn. Abgesehen davon legte Biogen noch die Pläne dar, wie man den Betrieb weiter diversifizieren und vom Bereich MS unabhängiger machen möchte, um für weiteres Wachstum zu sorgen.

Die Ergebnisse

Kennzahl Q2 2017 Q2 2016 Veränderung im Jahresvergleich
Umsatz 3,078 Milliarden USD 2,894 Milliarden USD 6 %
Operative Einnahmen 1,2 Milliarden USD 1,46 Milliarden USD (18 %)
Gewinn pro Aktie 4,07 USD 4,79 USD (15 %)

Datenquelle: Biogen.

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Was im letzten Quartal passiert ist

  • Das Umsatzwachstum von 6 % klingt nicht besonders interessant, die Ausgliederung von Bioverativ (WKN:A2DJWL) hatte negative Auswirkungen auf den Umsatz. Abgesehen davon konnten die Umsätze um solide 15 % im Jahresvergleich steigen.
  • Die Umsätze der MS-Medikamente stiegen im Jahresvergleich nur um 5 %. Aber wenn wir das Wettbewerbsumfeld in Betracht ziehen, dann sind das keine schlechten Zahlen. Die Umsätze von Tecfidera erhöhten sich um 13 %, während Avonex und Plegridy zusammen um 5 % sanken. Die Umsätze von Tysabri blieben gleich.
  • Ein großer Anteil der erhöhten Umsätze kam von Spinraza, einem Medikament, das zusammen mit Ionis Pharmaceuticals (WKN:A2ACMZ) entwickelt worden war. Im zweiten Quartal generierte das Medikament 203 Millionen US-Dollar Umsatz und könnte sich noch zu einem Bestseller entwickeln, selbst wenn man bedenkt, dass 30 Millionen US-Dollar dieser Umsätze im Inventar landeten.
  • Die Umsätze von Biosimilaren stiegen um 37 % im Jahresvergleich, bleiben aber eine relativ geringe Umsatzquelle, die nur 91 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal gebracht hatte.
  • Die niedrigeren Umsätze und Gewinne lagen an den erhöhten Ausgaben für Forschung und Entwicklung, wozu auch eine Lizenzvereinbarung im Wert von 360 Millionen US-Dollar mit Bristol Myers Squibb (WKN:850501) gehörte. Dabei ging es um einen Alzheimer-Kandidaten mit dem Namen BIIB092 und eine Position von 120 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme einer Schlaganfallbehandlung in Phase 3 mit dem Namen BIIB093 von Remedy Pharmaceuticals.

Was das Management zu sagen hatte

“Alles in allem glauben wir, dass Spinraza unser größter Vermögenswert ist. Dieser wird den Fokus von Biogen auf neues Wachstum legen”, sagte Michel Vounatsos, der CEO des Unternehmens. Er glaubt, dass Biogen jede Menge liquide Mittel in den nächsten Jahren generieren kann und legte Pläne dar, wie diese eingesetzt werden sollen.

Bis Ende des Jahrzehnts erwarten wir, dass der Cashflow bedeutend steigen wird. Grund dafür ist die anhaltende Performance unserer Vermögenswerte und das erwartete Auslaufen der Zahlungen im Zusammenhang mit Tecfidera in der ersten Jahreshälfte 2019. Dieser Cashflow wird es uns ermöglichen, zu investieren und eine führende Pipeline aufzubauen, von der wir glauben, dass sie Biogen in das am schnellsten wachsende große Biotech verwandeln wird. Das stellt einen neuen Ansatz für uns dar. Wir möchten uns jetzt mehr auf Business Development anstatt auf Aktienrückkäufe konzentrieren und in das Wachstum investieren, wobei unsere Priorität darauf liegt, das Shareholder-Value zu erhöhen.

Später merkte er an, dass externes Wachstum wichtig ist, Verträge aber immer finanziell Sinn machen müssen und er Rückkäufe nicht kategorisch ausschließen möchte.

Wir werden Verträge und Übernahmen aller Größen in Betracht ziehen, wir werden aber diszipliniert bleiben. Wir werden unser Kapital einsetzen, um Renditen zu generieren, die bedeutend über unseren Kapitalkosten liegen. Wir sehen Investitionen in Wachstum als unsere höchste Priorität, wir erkennen aber auch an, dass der Wert von Kapitalrückführungen an die Aktionäre einen großen Wert darstellen kann.

Wie geht es jetzt weiter?

Das Management erhöhte den Umsatzausblick auf 11,5 bis 11,8 Milliarden US-Dollar und erwartet, dass Spinraza der Hauptgrund für diese Erhöhung sein wird. Die Investoren sollten aber nicht vergessen, dass die Umsätze gerade jetzt wahrscheinlich am stärksten ansteigen und dieses Wachstum sich im Laufe der Zeit wieder etwas abflachen wird. Immerhin brauchen die Patienten am Anfang mehr Behandlungen und später weniger während der Erhaltungsphase. Die älteren Patienten, die schon Operationen an der Wirbelsäule hatten, werden ihre Probleme mit einer Injektion von Spinraza haben.

Das Management gab auch langfristige Pläne heraus, 400 Millionen US-Dollar jährlich bis 2019 zu sparen. Anstatt diese Ersparnisse in die Gewinne fließen zu lassen, plant Biogen diese für zusätzliche Forschung und Entwicklung auszugeben. Darüber hinaus möchte man auch Produkte und Lizenzen kaufen. Die Investoren sollten weitere Quartale erwarten, in denen die Gewinne wie im letzten ausfallen werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Biogen und Ionis Pharmaceuticals. The Motley Fool empfiehlt Bioverativ.

Dieser Artikel wurde von Brian Orelli auf Englisch verfasst und am 26.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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