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Wird Trump zur großen Gefahr für Gazprom-Aktionäre?

Foto: Gazprom

Es hätte gerade alles so schön werden können für Aktionäre des russischen Energieriesen Gazprom (WKN:903276). Die Aktie war fundamental attraktiv, die Dividendenrendite gut mit gigantischem Steigerungspotential und das Projekt Nord Stream 2 versprach einen neuen Umsatz- und Gewinnschub für das Unternehmen.

Dann kam das dazwischen, was bei Gazprom so oft dazwischen kommt, die Politik. Genau deswegen testet die Aktie nun in Euro die Tiefstkurse der letzten zehn Jahre aus. Ist die Trump-Regierung jetzt eine riesige Gefahr für Gazprom-Aktionäre?

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Worum es geht

Offiziell wollen die USA den Kreml einfach nur für seine politischen Machtspielchen bestrafen, inoffiziell ist hier knallharte Wirtschaftslogik am Werk. Ein neuer Entwurf sieht vor, dass alle Firmen, die in den Bau bzw. die Entwicklung von Nord Stream 2 involviert sind, von den USA mit Strafen belegt werden.

Was als politisches Werkzeug präsentiert wird, ist aber in erster Linie eine protektionistische Strategie. Europas Gasförderung sinkt und die neuen Kapazitäten aus der sich im Bau befindlichen Pipeline Nord Stream 2 sind dringend nötig, um verlässlich große Mengen günstigen Gases von Russland nach Europa zu bringen. Indem man aber in Amerika jedem auf die Finger haut, der auch nur in Berührung mit dem Projekt kommt, erhofft man sich das Projekt zu unterlaufen und so den europäischen Markt mit Flüssiggas beliefern zu können. Flüssiggas wird zwar technisch immer ausgereifter und somit preiswerter, aber Nord Stream 2 wäre noch immer die bessere Lösung.

Die Strategie des Kongress ist schlau. Er will Trump den Entwurf vorlegen und ihm mit dem Protektionismus-Bonbon eine harte Strategie gegen Russland schmackhaft machen.

Welche Firmen betroffen sind

Würden die USA nur damit drohen, ein paar unbedeutende europäische Unternehmen mit Sanktionen zu belasten, könnte man die ganze Sache ein wenig gelassener sehen, aber es würde viele wichtige Unternehmen treffen.

Unter den Partnern des Nord Stream 2-Projekts befinden sich der österreichische Energieriese OMVUniperRoyal Dutch Shell und auch BASF-Tochter Wintershall. Für viele dieser Unternehmen wäre der Verlust des Amerika-Geschäfts sehr schmerzhaft. Da sie viel zu verlieren haben, wenn sie Nord Stream 2 die Treue halten, ist das Projekt somit in ernster Gefahr.

Die Bedeutung für Gazprom

Am schlimmsten würde es aber natürlich Gazprom selbst treffen. Nord Stream 2 ist für das russische Unternehmen von großer strategischer Bedeutung und darüber hinaus auch noch sehr kostspielig. Immer wieder gab es Streitigkeiten mit Anreinerstaaten, aber die neuen Sanktionen würden eine neue Dimension an Schwierigkeiten bedeuten.

Mit Nord Stream 2 könnte Gazprom gigantische Mengen Gas günstig nach Europa transportieren. Pro Jahr könnten 55 Mrd. Kubikmeter fließen und damit weit mehr als ein Zehntel des europäischen Gasbedarfs gedeckt werden. Das wäre ein großer neuer Schritt für Gazprom und seine Aktionäre. Darüber hinaus könnte es die Dividende beflügeln.

Jetzt hängt das Projekt aber wieder in der Schwebe und Gazprom-Aktionäre lernen wieder einmal, wie unberechenbar politische Risiken für sie sein können.

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Anmerkung: Eine frühere Version des Artikels hatte versehentlich Quadaratmeter anstatt Kubikmeter angegeben.

Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 



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