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Warren Buffetts Vermögen würde sich heute auf 100 Milliarden Dollar belaufen – wäre da nicht diese eine Sache

Quelle: Matt Koppenheffer

Ist die Rede von Investment-Gurus, fällt der Name Warren Buffett meistens zuerst – und das aus gutem Grund. Hatte Buffett Mitte der 1950er-Jahre noch weniger als 10.000 US-Dollar auf seinem Konto, beläuft sich sein Vermögen heute Daten von Forbes zufolge auf 73,4 Mrd. US-Dollar. Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) hat in den vergangenen 50 Jahren den S&P 500 oft hinter sich gelassen.

Buffetts Berühmtheit als Investor-Legende ist vor allem so interessant, da er keine ausgefallenen Methoden verwendet, um die Aktien, an denen er interessiert ist, zu durchleuchten. Stattdessen sucht er einfach nach gut geführten Unternehmen mit klaren dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, die er in das Portfolio von Berkshire Hathaway hinzukaufen und dort über Jahrzehnte halten kann. Zu den besten Beispielen hierfür zählen unter anderem der Getränke-Riese Coca-Cola und der Banking-Gigant Wells Fargo (WKN:857949), die seit fast drei Jahrzehnten Buffetts Portfolio angehören und in dieser Zeit Berkshire Hathaway jedes Quartal Dividendeneinnahmen in Höhe vom mehreren Hundert Millionen US-Dollar beschert haben.

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Buffetts Vermögen hätte sich heute auf 100 Milliarden Dollar belaufen können

Ein weiterer höchst interessanter Fakt ist, dass Buffett heute mit Abstand der reichste Mann der Welt sein könnte – ein Titel, den derzeit Microsoft-Mitgründer Bill Gates laut Forbes mit einem Vermögen von knapp unter 90 Mrd. US-Dollar für sich beansprucht. Wenn Buffett einfach eine Sache, die er gemacht hat, unterlassen hätte, so würde sein Vermögen heute 100 Mrd. US-Dollar betragen.

Und nein, obwohl ich den jungen Warren Buffett dafür kritisiert habe, nicht an der Disney-Aktie festgehalten zu haben, beziehe ich mich hier nicht auf die Kursgewinne in Höhe von ca. 12 Milliarden US-Dollar, die ihm damit durch die Lappen gegangen sind.

Buffett hat sich vor langer Zeit dazu entschieden, Wohltäter zu werden und einen guten Anteil seines Vermögens Stiftungen zu spenden – und dies ist wohl genau der Grund, wieso Buffett heute nicht der reichste Mensch der Welt ist. 2006 kündigte Buffett an, sein Vermögen schrittweise an ein Netzwerk bestehend aus seinen bevorzugten Wohltätigkeitsorganisationen zu verschenken. So hat er im Laufe des letzten Jahrzehnts 27,54 Milliarden US-Dollar gespendet. Dazu zählt unter anderem eine Spende an fünf unterschiedliche Organisationen (einschließlich der Bill & Melinda Gates Stiftung) in Form von 18,6 Millionen B-Aktien von Berkshire Hathaway, die zusammen 3,17 Mrd. US-Dollar wert waren. Ohne diese wohltätigen Spenden würde sich Buffetts Vermögen heute – basierend auf den Kursgewinnen der vergangenen acht Jahre – auf mindestens 100 Milliarden US-Dollar belaufen.

Zwei große Vorteile einer Spende

Natürlich können wir Buffett für seine wohltätigen Geschenke keine Vorwürfe machen, da Spenden zwei wesentliche Vorteile mit sich bringen.

Zum einen scheinen wohltätige Spenden die reichsten Amerikaner zu begünstigen. Spenden an Institutionen, die von der US-Bundessteuerbehörde IRS als gemeinnützige Organisationen anerkannt werden, erlauben einer Einzelperson oder einem Ehepaar, einen Prozentsatz ihrer Spende von ihrem steuerpflichtigem Einkommen abzuziehen. Dieser Prozentsatz korreliert mit dem höchsten anwendbaren Steuersatz. Vermögenden Einzelpersonen der höchsten Steuerklasse in den USA von 39,6 % wird daher gestattet, 0,396 US-Dollar für jeden gespendeten Dollar steuerlich abzusetzen. Zum Vergleich: Ein US-Bürger mit einem Steuersatz von 15 % (beispielsweise bei einem jährlichen Einkommen von 30.000 US-Dollar) darf nur 0,15 US-Dollar pro gespendetem Dollar absetzen.

Man sollte jedoch erwähnen, dass selbst die reichen US-Bürger nicht in der Lage sind, ihr zu versteuerndes Einkommen mit Hilfe von Spenden auf 0 US-Dollar herunterzuschrauben. Das IRS begrenzt Steuerabzüge auf bis zu 50 % des angepassten Bruttoeinkommens, in einigen Fällen liegt diese Grenze auch nur bei 20 oder 30 % des Bruttoeinkommens. Nichtsdestotrotz machen sich viele vermögende US-Amerikaner diese Regel zu Nutze.

Der zweite Vorteil einer Spende ist, dass sie Buffett oder einer beliebigen anderen Person erlaubt, etwas zu unterstützen, an das man wirklich glaubt. Beispielsweise helfen Spenden an die Bill & Melinda Gates Stiftung, den Zugang zur Gesundheitsfürsorge und Bildung zu finanzieren.

Außerdem sind es nicht nur Einzelpersonen oder Ehepaare, die davon profitieren, wenn sie anderen helfen. Auch Unternehmen profitieren. Einer Liste der 2015 Chronicle of Philanthropy zufolge spendeten die 20 großzügigsten US-Unternehmen im Jahr 2015 3,5 Milliarden US-Dollar. Gilead Sciences (WKN:885823), das viele nur als Medikamentenhersteller mit den teuren Hepatitis-C-Pillen kennen, führte die Liste mit 447 Mio. US-Dollar an – ein Großteil dieser Spende galt der Forschung im Bereich HIV/AIDS und Leberkrankheiten.

Wal-Mart (WKN:860853) belegte mit Spenden in Höhe von 301 Mio. US-Dollar den zweiten Platz. Diese Spenden zielen vor allem auf die Förderung der wirtschaftlichen Mobilität von Einzelhandelsmitarbeitern ab.

Auf dem dritten Platz folgt Wells Fargo mit Spenden im Jahr 2015 in Höhe von 281 Mio. US-Dollar. Der Fortune Zeitschrift zufolge plant Wells Fargo, jedes Jahr 1,2 – 1,5 % seines Gewinns zu spenden. Ein Teil dieser Spenden kommt regionalen Kommunen, in denen Wells Fargos Filialen angesiedelt sind, zu Gute, während der Rest auf nationaler Ebene verteilt wird.

Auch wenn Warren Buffett nicht der reichste Mann der Welt ist, gehört er angesichts seiner gemeinnützigen Spenden jedoch zu den großzügigsten Menschen unserer Zeit.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien), Gilead Sciences und Walt Disney. The Motley Fool hält folgende Optionen: Short August 2017 $75 Calls auf Gilead Sciences. 

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 21.7.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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