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Lufthansa-Aktie +126 %: Strohfeuer oder Turnaround

Deutsche Lufthansa Aktie Lufthansa-Aktie
Foto: The Motley Fool

Die meisten Investoren haben panische Angst davor Aktien zu kaufen, die kurz nach dem Kauf in den Keller fallen. Das ist durchaus verständlich, niemand sieht gerne massive Verluste einzelner Titel in seinem Portfolio.

Eigentlich sollte man mit einem anderen Szenario aber ähnlich umgehen, nämlich wenn man eine Aktie als unattraktiv abstempelt, aber sie danach durch die Decke schießt. So geht es mir gerade mit der Lufthansa (WKN:823212), deren Aktienkurs seit dem 7. Oktober letzten Jahres bis zum 19. Juli um unglaubliche 126 % gestiegen ist.

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Jetzt stellt sich die Frage, ob ich im letzten Jahr komplett falsch über die Lufthansa gedacht habe und das Unternehmen in Wirklichkeit wunderbare Jahre vor sich hat, oder meine Skepsis trotz allem gerechtfertigt war und sich die massiven Kursgewinne als Strohfeuer herausstellen könnten.

Die guten Gründe für den Anstieg des Aktienkurses

Zumindest kann man den Lufthansa-Bullen nicht vorwerfen, dass sie keine Gründe für den Aktienkauf hätten. Schließlich konnte die Lufthansa erst diese Woche vermelden, dass der operative Gewinn im ersten Halbjahr überraschend auf 1,04 Mrd. Euro gesteigert wurde, doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Das sind beeindruckende Zahlen und wenn dann im gesamten Jahr wie geplant der operative Gewinn des Vorjahres in Höhe von 1,75 Mrd. Euro überboten wird, sind die Papiere der führenden deutschen Fluggesellschaft fundamental gesehen durchaus noch immer günstig. Die diesjährige Dividende von 0,50 Euro je Aktie ergibt vor allem für Anleger, die zu Tiefstkursen eingestiegen sind, eine satte Rendite, ist aber auch zu aktuellen Kursen noch attraktiv.

Wer dann noch die Schwächephase vieler direkter Konkurrenten wie Alitalia oder Air Berlin einbezieht sowie den anhaltend niedrigen Preis für Öl und somit auch den großen Kostenfaktor Kerosin, der kann durchaus gute Jahre für die Fluggesellschaft voraussehen.

Wieso trotzdem nichts in trockenen Tüchern ist

Genau das ist aber das Tückische an Fluglinien-Aktien. Gerade wenn man denkt, dass die schwerste Phase überwunden ist, kommen oftmals Probleme auf, die man nicht kommen gesehen hat. An möglichen Ursachen für wirtschaftliche Turbulenzen mangelt es jedenfalls nicht.

Der harte Konkurrenzkampf mit den Billigairlines ist noch lange nicht am Ende und Lufthansas streikfreudige Piloten hängen noch immer als gigantischer Kostenfaktor wie ein Klotz am Bein. Wie man dieses Problem langfristig löst ist noch völlig unklar. Auch ein höherer Ölpreis könnte schnell die üppigen Gewinne wieder zum Schmelzen bringen.

Die Nachfrage nach Flugtickets dürfte zwar weiterhin wachsen, aber nicht besonders schnell und wie profitabel dieses Wachstum angesichts harter Konkurrenz und fallender Ticketpreise sein wird, ist über die lange Frist völlig unklar. Wer also denkt, es ist bei der Lufthansa nach ein paar guten Quartalen jetzt alles in trockenen Tüchern, könnte noch böse überrascht werden.

Ein kleine Geschichte der Lufthansa-Dividende

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ich den Anstieg der Lufthansa-Aktie in keiner Art und Weise vorausgesehen habe. Somit lag ich im letzten Jahr absolut falsch, was die nahe Zukunft für die Aktie bringen würde. Trotzdem bereue ich persönlich nicht, die Aktie nicht gekauft zu haben, denn ich hätte keinen der Auslöser für den Kurssprung verlässlich vorhersagen können.

Eine letzter Grund, wieso ich mich auch weiterhin nicht traue, die Zukunft der Lufthansa-Aktie vorherzusagen, lässt sich in der Dividenden-Historie finden. Es kann durchaus sein, dass diesmal alles anders ist, aber sowohl die Lufthansa-Aktie als auch die Dividende haben in der Vergangenheit immer wieder zu Sprüngen angesetzt, nur um dann auf der Stelle zu treten.

Dieses Jahr beträgt die Dividende 0,50 Euro. Im Jahr 2000 waren es aber bereits 0,60 Euro. Immer mal wieder wurden Anleger optimistisch, nur um 2001, 2003, 2009, 2012 und 2015 komplett ohne Dividende dazustehen. Falls also nächstes Jahr die Dividende wieder gestrichen wird, sollte niemand behaupten, dass so etwas noch nie vorgekommen sei.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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