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Warum Facebook, Alphabet und Apple eigenen Content herstellen wollen

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

Es scheint, als gäbe es heutzutage einfach viel zu viele Dinge, die man sich ansehen kann. Angefangen von den 200 Kabelkanälen bis hin zu Streaming-Diensten wie Netflix und kleineren Angeboten. Aber bald wird es, dank Facebook (WKN:A1JWVX), Alphabet (WKN:A14Y6H) und Apple (WKN:865985), noch mehr davon geben.

Jeder dieser Tech-Riesen mit den tiefen Taschen verkündete im Juni, dass man hochwertigen Content produzieren wolle. Steckt da eine Strategie dahinter oder ist das einfach nur das Gebaren von Unternehmen mit zu viel Geld? Werfen wir einen Blick darauf.

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Facebook

Am 25. Juni meldete das Wall Street Journal, dass sich Facebook in Gesprächen befinde, um schon diesen Sommer Fernsehshows herzustellen. Das Unternehmen möchte dabei Sendungen ohne Nacktheit, Schimpfwörter und Politik produzieren. Das ist wahrscheinlich eine gute Idee, da sich Facebook vor Kurzem der Kritik diesbezüglich ausgesetzt sah. Grund dafür waren gefälschte Nachrichten und Gewaltakte, die auf Facebook live gestreamt wurden. Facebook zielt auf die Zielgruppe 13-34 Jahre ab und möchte angefangen von einer Kurzform ohne Script bis hin zu aufwendigen Sendungen mit einem Budget von 3 Millionen pro Episode (das wäre in etwa das Budget einer hochwertigen Fernsehsendung) alles produzieren.

Aber warum macht Facebook das? Die Nutzer generieren doch den Content. Damit erhält das Unternehmen aber einige neue Möglichkeiten. Zwei Milliarden Nutzer geben Facebook jede Menge Daten, und das erleichtert zielgerichtete Werbung. Diese Daten können Facebook auch Anhaltspunkte geben, wie man Sendungen für entsprechende Communitys herstellen kann. Das Unternehmen muss also nicht durch Versuch und Irrtum lernen.

Zum anderen wurde Facebook vor Kurzem wegen der Effektivität der Werbeanzeigen gescholten. Die Marken wissen nämlich nicht, neben welchem Content ihre Anzeigen bei Facebook Live gezeigt werden. Die entsprechenden Sendungen würden dieses Probleme eliminieren und vielleicht sogar zusätzliche Werbeeinnahmen von Pay-TV und YouTube generieren.

Im letzten Herbst bekam Facebook auch Ärger, weil die Zeit, die die Zuschauer mit den Videoanzeigen verbringen, überschätzt worden war. Eine Fernsehsendung mit Videoanzeigen zwischen den einzelnen Segmenten würde den Werbekunden schon gefallen.

Alphabet

Von den drei Unternehmen generiert Alphabet schon am längsten eigenen Content, nämlich seit zwei Jahren. Das Unternehmen erhöht seine Investitionen diesbezüglich im Jahr 2017. YouTube Red, der Dienst für 9,99 US-Dollar pro Monat, überträgt Sendungen von YouTube-Stars mit einer etablierten Gefolgschaft wie Lilly Singh und Joe Graceffa.

Bloomberg meldete vor Kurzem, das Unternehmen würde sich jetzt in Gesprächen befinden, um Premium-Shows mit einem Budget von 3-6 Millionen US-Dollar pro Episode herzustellen. Bisher erschienen auf Red 37 Eigenproduktionen, wobei für dieses Jahr 40 weitere geplant sind.

YouTube wird ebenfalls mit werbebasiertem Content starten und dabei Stars wie Kevin Hart und Ellen DeGeneres ins Programm nehmen. Das ist nicht nur eine Möglichkeit, um größere Marken als Werbekunden anzulocken, sondern könnte auch viele Kabelkunden zu YouTube TV abwandern lassen.

Mit 92 Milliarden US-Dollar auf der hohen Kante versucht Alphabet alles auf einmal zu machen: sich vor Facebook zu schützen, wertebasiertes Fernsehen aufzuziehen und mit Premium-Diensten wie Netflix und HBO zu konkurrieren.

Apple

Apple ist relativ spät dran und wird kein werbebasiertes Geschäft wie Alphabet und Facebook aufziehen. Trotzdem begann das Unternehmen letztes Jahr damit, eigenen Content zu generieren.

Das Unternehmen hat bisher relativ sichere, kleine Investitionen getätigt, um Dienste wie Apple Music zu bewerben. Jimmy Iovine von Beats sagte, der Gedanke dahinter wäre, eine kulturelle und popkulturelle Erfahrung zu erschaffen und den Kunden einen Grund zu geben, Apple Music und nicht Dienste wie Spotify zu nutzen. Das Unternehmen investierte in eine Dokumentation über Taylor Swift, 16 neue Episoden von Carpool Karaoke, das von CBS lizenziert wurde, und die erste selbstproduzierte Serie Vital Signs. Dabei handelt es sich um ein düsteres Drama, das lose auf dem Leben von Dr. Dre basiert. Apple produzierte auch Planet of the Apps, eine Art Höhle der Löwen für App-Entwickler, die junge Entwickler inspirieren soll, Apps für den App Store zu programmieren.

Das sind vielleicht keine weltverändernden Entwicklungen, doch es sind kluge Schachzüge, die den wichtigsten Franchise von Apple bewerben und es dem Unternehmen erlauben, zu lernen. Im letzten Quartal wuchs die Sparte Dienste, zu der auch Apple Music und der App Store gehören, um 18 % und generierte über 7 Milliarden US-Dollar Umsatz. Damit ist diese Sparte größer als Netflix und Amazon Web Services zusammen.

Im Juni deutete Apple an, man könne diesen Bereich noch weiter vertiefen und engagierte zwei Führungskräfte von Sony Pictures. CEO Tim Cook bestätigte, dass er sich – wie viele andere Leute bei Apple auch – sehr für das Fernsehen interessiere. Daher könnte Apple in Zukunft in diesem Bereich noch mehr machen.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Amazon, Apple, Facebook und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und am 12.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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