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Vergiss die Nordex-Aktie! Hier profitierst du wirklich von regenerativen Energien!

Bildquelle: flickr/Elvis Fool

Der Aktienkurs von Nordex (WKN:A0D655) kannte in den letzen 18 Monaten nur eine Richtung: Steil nach unten! Im Tief notierte die Nordex-Aktie fast 70 % unter ihrem Mehrjahreshoch vom Dezember 2015. Für die Aktionäre hat sich ihre Investition in regenerative Energien in den letzten beiden Jahren also nicht gelohnt.

Das heißt aber nicht, dass das bei allen Aktien aus diesem Segment der Fall sein muss! Um aus dem Kurssturz von Nordex zu lernen, habe ich einen Blick auf die Probleme des Windkraftanlagenherstellers geworfen. Anschließend möchte dir zeigen, warum E.ON (WKN:ENAG99) und First Solar (WKN:A0LEKM) besser aufgestellt sind und deshalb stärker von den regenerativen Energien profitieren könnten als Nordex!

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Die zwei großen Probleme von Nordex

Der Kurseinbruch der Nordex-Aktie wurde hauptsächlich durch nicht eingehaltene Vorstandsprognosen ausgelöst. Das alleine wäre in meinen Augen noch kein Beinbruch. Ich glaube aber, dass es zwei gute Gründe für die schlechten Zahlen gibt.

Zum einen herrscht ein extrem harter Wettbewerb unter den Windradherstellern. Das Problem für Nordex: Trotz Übernahme der Windkraftsparte von Acciona (WKN:865629) spielt man was die Größe betrifft nicht annähernd in der Spitzengruppe mit.

Marktanteil
Vestas (WKN:913769)      15,8 %
Siemens (WKN:723610)      13,1 %
General Electric (WKN:851144)      12,1 %
Goldwind      11,7 %
Enercon       6,8 %
Nordex Acciona       4,8 %

Quelle: handelsblatt.com

Nicht in allen Branchen muss Größe ein entscheidender Vorteil sein. Bei Windkraftanlagen glaube ich aber, dass das der Fall ist. Wer viele Anlagen baut und entsprechend große Mengen bei Lieferanten einkauft, bekommt in der Regel bessere Konditionen als ein kleinerer Konkurrent. Das verschafft Vorteile auf der Kostenseite.

Außerdem generieren mehr installierte und abgenommene Anlagen logischerweise auch mehr Serviceumsätze. Und im Maschinen- und Anlagenbau ist es durchaus üblich, dass genau hier ein Großteil der Gewinne erwirtschaftet wird. Sowohl im Einkauf als auch im Service hat Nordex mit seinem relativ geringen Marktanteil dadurch in meinen Augen einen gravierenden Nachteil.

Hinzu kommt, dass Nordex über keine Wettbewerbsvorteile verfügt, zumindest habe ich keine gefunden. Und wenn man sich auf der Investor Relations Homepage umschaut, könnte man meinen, dass Nordex selbst keine gefunden hat. Es wird lediglich auf die 28 Jahre Erfahrung im Bau von Windkraftanlagen aufmerksam gemacht und die außerordentlich hohe Qualität angepriesen.

Allerdings glaube ich nicht, dass die größere Konkurrenz dies nicht ebenfalls vorweisen kann. Ich denke daher, dass die verfehlten Ergebnisziele kein Produkt des Zufalls waren, sondern die ersten Anzeichen dafür sind, dass man mit Vestas, Siemens und GE einfach nicht mehr mithalten kann.

Nachdem ich aber trotzdem vom Potential der regenerativen Energien überzeugt bin, möchte ich dir nun zwei Aktien vorstellen, die meiner Meinung nach besser aufgestellt sind als Nordex.

Die E.ON-Aktie

Bei der E.ON-Aktie denkst du vielleicht an einen angestaubten Energieversorger, dem sein lukratives Atomgeschäft von der Bundesregierung zerschossen wurde. Tatsächlich hat E.ON sich in den letzten Jahren aber gewandelt und auch bei den regenerativen Energien Fuß gefasst.

Anteil regenerativer Energien am EBIT   13,8 %
EBIT-Marge regenerative Energien   31,7 %
Gewinnentwicklung regenerative Energien 2015–2016 + 10,0 %

Quelle: E.ON Geschäftsbericht 2016

Wie du siehst, sorgt die grüne Energie bei E.ON für mehr als 10 % des bereinigten EBITs (Gewinn vor Steuern und Zinsen), ist hochrentabel und wächst dabei auch noch zweistellig. E.ON verdient aber nicht nur mit der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Wind- und Solarparks Geld mit regenerativen Energien.

Auch am Transport von grünem Strom verdient der Essener Stromriese in Form von Netzgebühren kräftig mit. Diese beträgt circa 25 % des Strompreises. Und auch wenn regenerative Energien theoretisch eine dezentrale Stromversorgung (also die hundertprozentige Versorgung mit selbst erzeugtem Strom) ermöglichen: Aufgrund von Spitzenlasten und im Sinne der Versorgungssicherheit wird so schnell niemand auf Strom aus dem Netz verzichten können.

Mit fast 720.000 km Stromnetz verfügt E.ON damit über eine ziemlich sichere Einnahmequelle, der es letztendlich egal ist, ob der Strom aus fossilen Energieträgern erzeugt wird oder aus regenerativen Quellen stammt.

Die First Solar-Aktie

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob First Solar die gleichen Probleme wie Nordex hat: Harte Konkurrenz und wenig Wettbewerbsvorteile sind in der Solarbranche nämlich ebenfalls an der Tagesordnung. Verglichen mit Nordex verfügt First Solar aber über ein Alleinstellungsmerkmal.

Denn im Gegensatz zu den anderen großen Solarkonzernen setzen die Amerikaner auf Dünnschichtmodule statt auf die branchenüblichen multikristallinen Module. Dünnschichtmodule haben zwar einen geringeren Wirkungsgrad, sind dafür aber günstiger und gleichzeitig weniger licht- und wärmeempfindlich. Insbesondere bei Solarparks sind sie für Kunden deshalb oftmals attraktiver als die multikristalline Konkurrenz.

Mit diesem Wettbewerbsvorteil hat First Solar gute Chancen, vom Ausbau der regenerativen Energien besonders stark zu profitieren!

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Thomas Brantl besitzt Aktien von First Solar und General Electric. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric. The Motley Fool empfiehlt Nordex.



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