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Airbus meldet ein schwaches erstes Halbjahr, aber es gibt Hoffnung

Foto: The Motley Fool

Letzte Woche meldete Airbus (WKN:938914) offiziell die Zahl der Aufträge für die erste Jahreshälfte 2017. Wie erwartet, hatte das Unternehmen einen Rückgang zu verzeichnen. Die Fluglinien sind noch dabei, die großen Bestellungen zwischen 2011 und 2015 abzuarbeiten. Darüber hinaus überholt Boeing (WKN:850471) Airbus dieses Jahr bei den Aufträgen, nachdem Boeing in den letzten Jahren öfter mal das Nachsehen hatte.

Es gibt aber einige Anzeichen, dass sich die Auftragslage in der zweiten Jahreshälfte bedeutend verbessern wird. Airbus verkündete mehrere Zusagen von potentiellen Kunden im letzten Monat. Jetzt müssen diese nur noch vor dem Jahresende bestätigt werden.

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Weniger Aufträge

Während der ersten 6 Monate 2017 schaffte Airbus 203 Nettoaufträge für Geschäftsflugzeuge. Die meisten dieser Bestellungen kamen im letzten Monat, als Airbus 144 Festaufträge auf der Paris Air Show verkündete.

In letzter Zeit machten Flugzeuge mit einem Mittelgang den Großteil der Aufträge aus (177 von 203). Der A350 verkaufte sich gut mit 29 Nettoaufträgen. Im Gegensatz dazu meldete Airbus mehr Stornierungen als Aufträge für den A330 und den A380.

Boeing begann das Jahr 2017 deutlich besser. Am 4. Juli hatte das Unternehmen schon 381 Nettoaufträge in der Tasche. Darüber hinaus waren fast ein Drittel davon Flugzeuge mit breitem Rumpf. Das ist wichtig, weil die Nachfrage nach diesen Flugzeugen in den letzten Jahren etwas schwach war.

Airbus konnte allerdings einige Aufträge mehr erzielen als im Vorjahreszeitraum. In der ersten Jahreshälfte 2016 hatte das Unternehmen 183 Nettoaufträge. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die wichtigste Flugmesse aber noch nicht stattgefunden. Dann erreichte Airbus 197 Festaufträge auf der Farnborough Airshow im letzten Juli.

Airbus muss sich anstrengen

Das Unternehmen erwartet mehr als 700 Geschäftsflugzeuge 2017 auszuliefern. Im letzten Jahr waren es 688. Langfristig zielen Flugzeughersteller wie Airbus und Boeing darauf ab, mindestens so viele Flugzeuge zu verkaufen wie sie in jedem Jahr ausliefern. Andernfalls würden sie damit ihren Auftragsbestand vermindern und könnten die Produktion nicht aufrechterhalten. Basierend auf der aktuellen Produktionsrate des Unternehmens braucht Airbus dieses Jahr noch neue Aufträge.

Die Flugzeuge A320 und A350 haben extrem viele Positionen im Auftragsbuch und sind auf viele Jahre hin ausverkauft. Für diese Modelle hat Airbus mehr als genug Nachfrage und kann sich leisten, den aktuellen Produktionsplan aufrechtzuerhalten, selbst wenn jahrelang wenige Exemplare verkauft werden.

Andererseits werden die Auftragsbücher für den A330 und den A380 immer dünner, da es in letzter Zeit so wenige neue Aufträge gibt. Die Fluglinien kaufen diese Modelle einfach nicht mehr. Daher sollte es die oberste Priorität des Unternehmens sein, mehr von diesen Aufträgen zu bekommen.

Es kommen mehr Bestellungen – aber nicht das, was Airbus braucht

Die gute Nachricht ist, dass das Unternehmen gut positioniert ist, um in den nächsten Monaten Hunderte neue Aufträge an Land zu ziehen. Zusätzlich zu den 144 Aufträgen von der Paris Air Show konnte Airbus auch Zusagen für weitere 182 Flugzeuge bekommen. Davon sind 174 vom A320 mit schmalem Rumpf und 8 für den A330neo.

Kurz nach dem kommerziellen Teil der Paris Air Show erklärte sich Tibet Financial Leasing dazu bereit, 20 Exemplare des A321neo zu kaufen. Letzte Woche unterschrieb China Aviation Supplies Holding Company einen allgemeinen Vorvertrag, um 100 Stück der A320-Familie und 40 A350 zu kaufen.

Wenn alle diese Einverständniserklärungen bis Ende 2017 bestätigt werden, was nicht sicher ist, dann hätte das Unternehmen schon mehr als 500 Aufträge für dieses Jahr. Damit würde man dem Ziel deutlich näher kommen.

334 der 342 Zusagen sind für den A320 und den A350. Die einzige Zusage für den A330 ist ein Vertrag für 8 Flugzeuge mit der iranischen Fluggesellschaft Zagros Airlines. Seit Anfang 2015 hat Airbus keine Nettoaufträge für den A380 mehr bekommen.

Wenn Airbus es in der zweiten Jahreshälfte nicht schaffen sollte, neue Kunden zu gewinnen, dann wird das Auftragsbuch für den 330 und den 380 deutlich dünner werden. Das ist besorgniserregend, da die beiden Flugzeuge aktuell besonders dicke Auftragsbücher haben. Daher sind Kürzungen bei der Produktion innerhalb der nächsten Jahre eine realistische Möglichkeit.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 09.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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