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Warren Buffett kauft einen Versorgungsriesen und bekommt 7 Milliarden US-Dollar Rabatt

Foto: The Motley Fool

Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) verkündete, man habe vor Kurzem zugestimmt, Oncor Electric Delivery für 9 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Dabei bekam Berkshire einen massiven Rabatt auf den Unternehmenswert, den ein anderer Energieriese bereit war zu bezahlen. Hier sind die Einzelheiten und warum das die letzte einer langen Reihe von attraktiven Übernahmen ist, die Warren Buffett und sein Team im Laufe der Jahre getätigt haben.

Ein neues Unternehmen im Portfolio

Berkshire Hathaway Energy, das Tochterunternehmen im Bereich Versorgungsbetriebe von Berkshire Hathaway, verkündete, man beabsichtige Oncor Electric Delivery Company, ein texanisches Unternehmen mit etwa 10 Millionen Kunden, zu kaufen.

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Berkshire Hathaway Energy besitzt schon jetzt mehrere Versorgungsbetriebe, die Strom und Erdgas für 11,6 Millionen Kunden bereitstellen. Diese Übernahme wird die Zahl der Kunden fast verdoppeln. Buffett liebt Versorgungsunternehmen, weil sie krisensicher sind und Umsätze und Gewinne auf monatlich festgelegter Basis liefern.

Oncor gehört zu 80 % Energy Future Holdings, das für Oncore 9 Milliarden US-Dollar von Berkshire bekommt. Damit wird das Unternehmen mit 11,25 Milliarden US-Dollar bewertet.

NextEra Energy hatte sich zuvor bereit erklärt, Oncore für 18,7 Milliarden zu kaufen, obwohl die texanischen Regulierungsbehörden ihr Veto eingelegt hatten. Wenn es Berkshire schaffen sollte, die Regulierungsbehörden zu überzeugen, dann bekommt das Unternehmen den Deal für etwa 7,5 Milliarden US-Dollar weniger als der Konkurrent. Kirkland & Ellis, eine Anwaltskanzlei, die Energy Future Holdings vertritt, hatte angegeben, der Unternehmenswert betrüge 18,1 Milliarden US-Dollar. Das deutet an, dass Buffett einen attraktiven Preisnachlass erhält.

Nur einer von vielen schlauen Schachzügen

Buffett und sein Team konnten in der Vergangenheit immer wieder attraktive Übernahmen wie diese finden, Buffetts Schläue bezieht sich nämlich nicht nur auf Übernahmen sondern auch auf Aktieninvestitionen. Er hat es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, Deals an Land zu ziehen, die der durchschnittliche Investor niemals bekommen hätte.

Ein exzellentes Beispiel ist Bank of America (WKN:858388), bei der sich Buffett dazu bereit erklärt hatte, Vorzugsaktien im Wert von 5 Milliarden US-Dollar mit einer Dividende von 6 % zu kaufen. Das ist bisher nichts außergewöhnliches. Jeder kann diese Vorzugsaktie kaufen.

Hier aber der Teil, den der normale Investor nicht zustande bringt: Zusammen mit dieser Investition bekam Buffett die Optionen, 700 Millionen Aktien von Bank of America für 7,14 US-Dollar pro Aktie bis September 2021 zu kaufen. Zum damaligen Zeitpunkt hatten diese Optionen keinen intrinsischen wert.

Buffett hatte aber das Gefühl, dass die Aktie unterbewertet wäre, daher war dieses Angebot für ihn deutlich attraktiver. Damit bekam er eine Kombination aus regelmäßigen Einnahmen und potentiellen Kursgewinnen. Im Jahr 2017 ist die Aktie von Bank of America knapp 25 US-Dollar wert. Der Wert der Optionen beträgt nun etwa 12,5 Milliarden US-Dollar.

Ich werde von Freunden oft gefragt, wie man Aktien wie Buffett aussuchen kann, und darauf antworte ich üblicherweise, dass man das nicht kann. Jeder kann natürlich die Aktien kaufen, die Buffett auch hat, aber einige dieser Positionen stammen aus Möglichkeiten, die man als Normalsterblicher einfach nicht bekommt.

Hätte Buffett 700 Millionen Aktien von Bank of America gekauft, wenn er die Optionen nicht bekommen hätte? Das wissen wir nicht, aber ich wage es zu bezweifeln.

Ein weiterer Grund, warum sich die Aktionäre von Berkshire freuen können

Ich selbst bin Aktionär von Berkshire Hathaway und freue mich, dass das Unternehmen seinen Geldberg, der Ende des ersten Quartals fast 100 Milliarden US-Dollar betrug, so gut einsetzt. Etwa eine Woche vor der Übernahme wurde veröffentlicht, dass Berkshire eine Investition von 377 Millionen US-Dollar in den Immobilien-Investmenttrust Store Capital getätigt hatte.

Was Oncore betrifft, generierte das Unternehmen im letzten Jahr, genau wie in den letzten Jahren auch, einen Gewinn von 431 Millionen US-Dollar. Basierend auf der Bewertung von 11,25 Milliarden US-Dollar ist das eine jährliche Rendite von nur 3,8 %. Das scheint nicht allzu hoch zu sein, aber ich wette, dass das deutlich mehr ist, als Berkshire von der Bank Zinsen dafür bekommen würde. Darüber hinaus bringt Oncore auch Umsätze, die im Lauf der Zeit erhöht werden können.

Unterm Strich

Die beiden wichtigsten Gründe, warum ich in Berkshire Hathaway investiere, sind die Diversifizierung und Buffetts Fähigkeit, Unternehmen und andere Investitionen auszusuchen, die weniger kosten als ihr intrinsischer Wert. Die Übernahme von Oncore ist ein exzellentes Beispiel dafür und lässt den Geldberg von Berkshire für die Aktionäre arbeiten. Das sollte Musik in deren Ohren sein.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 09.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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