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Intel schätzt, dass der zukünftige Transportmarkt 7 Billionen US-Dollar wert ist.

Foto: The Motley Fool

Intel (WKN:855681) veröffentlichte letzten Monat einen Bericht in Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen Strategy Analytics, der große Veränderungen für den zukünftigen Markt autonomer Autos aufzeigt. Es wurde zum Beispiel geschätzt, dass selbstfahrende Autos bis 2050 das Herz eines 7 Billiarden US-Dollar schweren Marktes bilden.

Das Unternehmen nennt diesen neuen Markt „Passenger Economy“ und sagte, dass ca. 43 % davon von Unternehmen bewirtschaftet werden, die selbstfahrende Autos nutzen. Der Rest kommt von Konsumenten. Intels Fokus auf fahrerlose Autos wurde durch die Übernahme von Mobileye N.V. (WKN:A119ES) Anfang des Jahres deutlich. Dafür legte Intel 15 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. Mobileye stellt Technologien her, die Computern das sehen ermöglichen sollen. Intel nutzt die Übernahme, um sich selbst in die vorderste Reihe der Unternehmen zu bringen, die fahrerlose Autos herstellen.

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Allerdings ist die Vorhersage des 7 Billionen US-Dollar Marktes in der Passenger Economy nur eine Vorhersage unter vielen, die sich mit autonomen Fahrzeugen befassen. Hier sind noch mehr davon:

1. Automobilhersteller übernehmen das Mobility-as-a-Service-Modell, da der Besitz von Autos wegbrechen wird.

Der Bericht sagt, dass die Konsumenten in den kommenden Jahrzenten hauptsächlich in Fahrzeugen herumfahren werden, die ihnen nicht selbst gehören. Dies wird das Eigentum an Fahrzeugen, wie wir es heute kennen, vollkommen umkrempeln. Das Unternehmen merkt an, dass die meisten Fahrzeuge 92 % der Zeit ungenutzt herumstehen. Zudem wird ein größerer Teil der Kunden Mobilität bestellen, anstatt das ganze Fahrzeug zu kaufen.

Intel glaubt, dass Automobilhersteller immer noch in der Lage sein werden, von dieser neuen Ordnung zu profitieren: „Automobilhersteller werden Fahrzeugverkäufe durch Mobility-as-a-Service-Modelle ersetzen“, wird in dem Report geschrieben.

Und diese Vorhersage könnte aktueller sein, als mache glauben. Ford (WKN:502391) hat bereits gesagt, dass es bis 2021 eine Flotte selbstfahrender Autos haben will, die das Level 4 der Autonomie beherrschen (sie sind in der Lage, in vorgegebenen Gebieten mit Karte zu fahren und auf einigen Autobahnen). Diese Fahrzeuge sollen hauptsächlich für den kommerziellen Gebrauch gedacht sein. Ford sagt zudem, dass es bis zum Jahresende ca. 90 selbstfahrende Autos auf der Straße haben will.

2. Speditionen sehen sich großen Veränderungen gegenüber, inklusive Arbeitsplatzverlusten

„Das Aufkommen fahrerloser Fahrzeuge wird zuerst in den entwickelten Märkten auftreten und auch die Paketzustellung und Langstreckentransporte erfassen. Damit wirkt man einem Mangel an Fahrern entgegen. Dies soll ca. zwei Drittel des anfänglich geschätzten Umsatzes ausmachen.“, schreiben die Autoren des Intel-Berichtes zum B2B-Transportation-as-a-Service-Marktes.

Für die Fahrer, die gegenwärtig diese Tätigkeiten ausführen, und deren Nachfolger sieht es nicht so rosig aus. Der Bericht geht davon aus, dass sie in großer Zahl entlassen werden. Die American Trucking Association schrieb kürzlich dem Präsidenten in einem offenen Brief, dass in den USA 7,3 Millionen Leute im Liefergeschäft und damit verbundenen Branchen arbeiten. Das ist jeder Sechzehnte Bewohner der USA.

 

3. Neue Geschäftsideen werden infolge autonomer Autos entstehen

Intel ist optimistisch, dass die Selbstfahr-Technologie neue Innovationen und neue Geschäftsfelder ermöglicht, je weiter sich die Technologie verbreitet.

Ein Beispiel ist Alphabets (WKN:A14Y6F) Tochterunternehmen für Smart Cities, Sidewalk Labs. Das Unternehmen wendet sehende Geräte auf Straßenschilder und für das Einparken an, um bessere Lösungen für Echtzeitparken zu schaffen. Intel glaubt, dass die Verbindung von Technologien wie dieser mit autonomen Fahrzeugen zu einer verringerten Notwendigkeit von Oberflächenparkplätzen führen wird, was wiederum mehr Platz in städtischen Regionen auf der ganzen Welt bedeuten würde.

Intel denkt, dass 200 Milliarden US-Dollar Umsatz durch Konsumenten erzeugt wird, die diese neuen Innovationen und Dienste nutzen. Ein Beispiel, welches das Unternehmen nannte, ist die Idee, dass „erfahrene Fahrzeuge“ ihre Passagiere nicht nur ans Ziel bringen, sondern auch noch Dienstleistungen wie einen Schönheitssalon, eine mobile Klinik oder ein Schnellrestaurant bieten.

4. Mehr als eine halbe Million Leben wird im Laufe eines Jahrzehnts gerettet

Es ist eine wohlbekannte Schlussfolgerung, dass autonome Autos viele Leben retten werden. Aber Intel gab eine Schätzung ab, wie hoch die Zahl tatsächlich sein wird: „Konservativ geschätzt, können bis zu 585.000 Leben dank autonomer Fahrzeuge zwischen 2035 und 2045 gerettet werden.“

Dabei werden die Straßen nicht nur sicherer, sondern auch die Kosten für Sicherheit sinken, da es weniger Unfälle gibt. Diese Kosten könnten um 234 Milliarden US-Dollar in dieser Zeit fallen.

5. Die Pendelzeiten werden sinken

Fahrerlose Autos machen das Fahren nicht nur sicherer, sondern werden wahrscheinlich auch zu sinkenden Pendelzeiten führen. Selbstfahrende Autos, so wird geschätzt, sparen in den 50 vollsten Städten der Welt 250 Millionen Stunden pro Jahr, für Fahrten zwischen Arbeit und zu Hause.

Dies gelingt dank der Fähigkeit autonomer Fahrzeuge, die neusten Verkehrsdaten zu erhalten und die Strecke entsprechend anzupassen, wenn Staus, Unfälle und Bauarbeiten auftreten. Die Fahrzeuge suchen ständig nach der schnellsten Strecke und passen ihre Entscheidungen in Echtzeit an, um die Fahrzeit zu reduzieren.

Wie Intel davon profitieren will

Intel setzt auf Mobileye, um das Wachstum für das Unternehmen anzuheizen. Die Computer-Vision-Technologie von Mobileye, die es den autonomen Fahrzeugen ermöglicht zu sehen, hat Intel in die vorderste Reihe der fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme katapultiert. Das Unternehmen weiß, dass diese Systeme, wie automatisches Bremsen, Spurkontrolle und Tempomat die notwendigen Stufen sind, die gegangen werden müssen, um ein fahrerloses Fahrzeug zu entwickeln. Das macht Mobileye zu einer soliden Wette.

Investoren sollten daran denken, dass Mobileye nicht aufgrund seiner zukünftigen Umsätze gekauft wurde. 2016 erwirtschaftete das Unternehmen nur 358 Millionen US-Dollar Umsatz. Das ist ein winziger Betrag im Vergleich zu den 59 Milliarden US-Dollar, die Intel einnahm.

Stattdessen wird Intel die Technologie von Mobileye nutzen, um fahrerlose Autosysteme an andere Unternehmen zu verkaufen und diese mit eigenen Prozessoren zu kombinieren. Das Unternehmen hat neue Vertriebskanäle für seine Chips finden müssen, da die Verkaufszahlen von PCs ständig sinken. Nun geht es davon aus, dass das Anbieten von Chips in diesem 7 Billionen US-Dollar-Markt die richtige Entscheidung ist.

Der CEO von Intel Brian Krzanich sagte gegenüber Bloomberg im März: „Wenn Sie sich anschauen, wohin autonome Fahrzeuge steuern, dann müssen Sie handeln, um 2021 dort zu sein, wenn die Modelle auf die Straße kommen.“

2016 nahm Intel 55 % seines Umsatzes durch seine Client Computing Group (CCG) ein. Diese umfasst alle Chips für Notebooks, Tablets und Desktop-PCs. Die Internet of Things Group (IOTG) trägt nur 5% zum Umsatz bei. Obwohl es Intel zwar ernst meint mit dem potenziell riesigen Markt, ist es noch ein großes Stück davon entfernt, bevor die Übernahme von Mobileye und die Technologie für autonome Fahrzeuge einen entscheidenden Einfluss auf den Umsatz haben werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Ford. The Motley Fool empfiehlt Intel.

Dieser Artikel wurde von Chris Neiger auf Englisch verfasst und am 10.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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