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SpaceX bedroht die Existenz von Boeing und Lockheed Martin im Bereich Raumfahrt

Foto: The Motley Fool.

“Ich weiß nicht, wie man eine Rakete für 400 Millionen US-Dollar baut … Ich verstehe auch nicht, wie die ULA das so teuer machen kann.”

— SpaceX-COO Gwynne Shotwell

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Es ist schon zwei Jahre her, seit Shotwell so gegen die United Launch Alliance (ULA), das Joint Venture zwischen Boeing (WKN:850471) und Lockheed Martin (WKN:894648), argumentiert hatte. Es ist auch zwei Jahre her, seit SpaceX den Kongress dazu gedrängt hatte, Satelliten an Bord der Falcon 9-Rakete für 90 Millionen US-Dollar zu transportieren anstatt an Bord der Delta IV der ULA für 400 Millionen US-Dollar.

Es stellte sich heraus, dass Shotwell Unrecht hatte. Die ULA verlangt nicht 400 Millionen US-Dollar, um einen Satelliten in den Orbit zu bringen und auch nicht die 350 Millionen US-Dollar, mit denen die ULA für sich wirbt.

Stattdessen verlangen die ULA 422 Millionen US-Dollar.

Die Air Force hat’s verraten …

Das erfahren wir in einem neuen Bericht von Ars Technica. Der Artikel beruft sich auf das Budget des Steuerjahres 2018 der US Air Force, wo geschätzt wird, dass drei Raketenstarts von der ULA mit durchschnittlichen Kosten von 422 Millionen US-Dollar für das Jahr 2020 gekauft werden. Es nannte diesen neuen Preis komplex, undurchsichtig und überraschend hoch.

Diese Schätzung kam ans Licht, da der National Defense Authorization Act aus dem Jahr 2016 neue Bestimmungen vorsieht. Vorher wurden die Raketen in zwei Raten bezahlt. Die erste Rate war für den Raketenstart, die zweite waren 1 Milliarde US-Dollar, die an die ULA bezahlt wurde, um jederzeit bereit für Raketenstarts zu sein.

Wenn man die wahren Kosten eines Starts berechnet, dann muss man den Start-Vertrag nehmen und den Anteil am Vertrag pro Rakete heranziehen. Beginnend mit dem Steuerjahr 2020 werden die Kosten aber leichter zu berechnen sein. Der Bereitstellungsvertrag fällt weg und jeder Raketenstart wird seinen eigenen Preis haben.

Ars Technica beschränkt sich dabei auf eine besondere Sache

Da SpaceX damit rechnet, einen Start mit einer Falcon Heavy-Rakete für 150 Millionen anbieten zu können oder für 80 Millionen mit einer Falcon 9, werden die Kosten der ULA in Zukunft sehr teuer aussehen, aber vielleicht nicht so hoch, wie das Budget der US Air Force erwartet.

Der CEO der ULA, Tory Bruno, beschwerte sich, dass das Preisschild mit 422 Millionen US-Dollar eine willkürlich herausgepickte Zahl wäre, die sich nur auf die Raketenstarts im Jahr 2020 beziehe. Dabei würden niedrigerer Preisschätzungen aus anderen Jahren gar nicht in Betracht gezogen.

Er tweetete eine Infografik und betonte die Berechnungen der ULA. Er sprach von der gesamten Flotte der Delta IV- und der Atlas V-Raketen von Lockheed Martin und dass die Durchschnittskosten nur 225 Millionen US-Dollar pro Mission betragen würden — inklusive der Pro-Rata-Kosten des Bereitstellungsvertrages.

Das mag historisch gesehen vielleicht richtig gewesen sein. Wenn man sich aber die Schätzungen im Bericht der Air Force ansieht, dann scheint es, als wäre Ars ziemlich nah dran, wenn man sich die Zahlen für das Jahr 2020 und danach ansieht. Der Preis von 422 Millionen US-Dollar soll im Jahr 2021 auf 423,6 Millionen steigen und dann im Jahr 2022 auf 392,1 Millionen US-Dollar sinken.

Die Durchschnittskosten dieser acht Raketenstarts im Lauf von drei Jahren betragen trotzdem 411,1 Millionen US-Dollar, was nicht so weit entfernt von den 422 Millionen von Ars Technica ist, ganz zu schweigen von den 400 Millionen US-Dollar, von denen Shotwell schon 2015 sprach.

Viele offene Fragen

Die wichtigere Frage ist aber, was die ULA tut, um die Kosten zu senken.

Bruno hatte in der Vergangenheit gesagt, dass das Ziel der ULA darin bestehen würde, die Kosten auf 99 Millionen US-Dollar pro Start zu senken, sobald die neue Vulcan-Rakete in Produktion geht. Die Vulcan soll Anfang 2019 ihren Dienst aufnehmen, was eigentlich genug Zeit lassen würde, um die Schätzungen für das Jahr 2020 einzuschließen.

Bevor die Vulcan eingesetzt werden kann, verlangt die ULA für die Atlas V-Raketen aber immer noch 190 bis 146 Millionen US-Dollar. Die Delta IV-Rakete kostet 350 Millionen und mit Rabatt immer noch 270 Millionen US-Dollar. Das ist nicht einmal in der Nähe der angepeilten 99 Millionen, allerdings markiert das einen Rabatt von 23 %.

Egal welchen Startpreis man sich ansieht, die 411 Millionen, die 422 oder die 392 Millionen US-Dollar für das Jahr 2022, dann kommen diese Zahlen nicht einmal in die Nähe der angegebenen 99 Millionen. Das legt nahe, dass die Preise sich nicht sehr von den 400 Millionen unterscheiden werden, die Shotwell vor zwei Jahren angeprangert hatte.

Das große Geheimnis hier ist, warum die Air Force nicht daran zu glauben scheint, dass ULA die Preise in den nächsten fünf Jahren senken wird. Die Investoren von Boeing und Lockheed Martin sollten besser hoffen, dass die Air Force damit falsch liegt. Wenn diese Preise nicht gesenkt werden, dann fürchte ich, dass SpaceX der ULA jede Menge Geschäft wegnehmen wird. Wenn die ULA die Preise nicht auf ein konkurrenzfähiges Niveau senken kann, dann könnte sie dieses Geschäft auch komplett verlieren.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und am 08.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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