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Was man als Investor aus den vergangenen Ölpreisen lernen kann

Foto: The Motley Fool.

Der Ölmarkt hat in den letzten 100 Jahren jede Menge Volatilität durchlebt. Selbst in den letzten Jahren gab es dramatische Kursbewegungen, und obwohl der Ölpreis heute relativ günstig ist, kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob die Sorten West Texas Intermediate, Brent oder andere Richtwerte den verlorenen Boden wiedergutmachen können oder ob sie in Zukunft noch weiter abrutschen werden. Egal in welche Richtung sich die Ölpreise bewegen – aus der vergangenen Fluktuation kann man jede Menge lernen.

WTI Spotpreis, Daten von YCharts.

Eine kurze Geschichte der Ölpreise

In den 1950er und 60er Jahren lag der Ölpreis bei unter 10 US-Dollar. Selbst inflationsbereinigt blieb der Ölpreis also in einem Bereich von 20-30 US-Dollar auf bereinigter Basis.

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In den Siebzigern ereigneten sich aber mehrere Dinge, die große Auswirkungen auf den Ölpreis hatten. Aufgrund des Krieges zwischen Israel und den arabischen Staaten im Nahen Osten entschlossen sich die arabischen Mitglieder der OPEC im Jahr 1973 dazu, ein Embargo gegen die Unterstützung der Amerikaner für Israel zu verhängen. Daher stiegen die Ölpreise auf 10-15 US-Dollar pro Barrel. Während der Revolution im Iran Ende der 70er Jahre stieg der Ölpreis aufgrund des geringeren Angebots auf 40 US-Dollar pro Barrel. Inflationsbereinigt wären das heute 120 US-Dollar.

Die Ölpreise blieben bis Mitte der 80er Jahre hoch, als die Maßnahmen zur Kraftstoffeffizienz Wirkung zeigten. Danach folgte bis Mitte der 2000er eine Periode mit niedrigen Preisen, wobei es während des ersten Golfkrieges Anfang der 90er einen Ausschlag nach oben gab.

Mitte der 2000er Jahre folgte ein erster Absturz mit starker Erholung. Der Aufstieg von Schwellenländern wie China erhöhte den Energiebedarf, doch hatten die niedrigen Preise zu stagnierenden Explorationsbemühungen geführt. Daraufhin stiegen die Preise auf fast 150 US-Dollar pro Barrel, bevor die Finanzkrise zu einem kurzfristigen Abrutschen führte. Während der Erholung ab 2010 wurde Öl wieder dreistellig gehandelt. In den letzten Jahren fiel der Ölpreis wieder, wobei Mitte 2017 ein Kurs von unter 50 US-Dollar pro Barrel erreicht wurde.

Was die Investoren daraus lernen können

Die Bewegungen auf dem Ölmarkt waren für diejenigen Investoren, die aufmerksam waren, sehr aufschlussreich. Energie-Investoren können daraus die folgenden Lektionen lernen:

  • Die Experten liegen immer falsch. Im Jahr 2015 sagten viele prominente Investoren voraus, dass der Absturz des Ölpreises auf unter 100 US-Dollar pro Barrel nur eine kurzfristige Angelegenheit wäre. Zweieinhalb Jahre später ist der Ölpreis immer noch so niedrig.
  • In schweren Zeiten ist eine gesunde Bilanz von größter Wichtigkeit. Die Exploration und Produktion kann bei einem geringen Ölpreis die Bilanz eines Unternehmens in die roten Zahlen reißen. Zeiträume mit niedrigen Ölpreisen bieten allerdings finanziell starken Unternehmen mit Weitsicht die Möglichkeiten, strategisch wichtige Vermögenswerte günstig zu kaufen.
  • Mehrere Sektoren des Energiemarkts sind den Ölpreisen in verschiedener Art und Weise ausgesetzt. Midstream-Pipeline-Unternehmen verdienen am Volumen. Es gibt zwar eine Verbindung zwischen dem Ölvolumen und dem Preis, doch ist das nicht immer der Fall. Selbst im Sektor Exploration und Produktion gibt es Unternehmen, die von kostspieligen Methoden wie Offshore-Bohrungen oder Ölsand abhängig sind. Diese Unternehmen leiden natürlich mehr als jene Unternehmen, die günstiger produzieren können.
  • Es dauert auch etwas, bis sich die Energiekunden an die neuen Preise gewöhnt haben. Das Auf und Ab der Ölpreise spiegelt das wider. Die meisten Energienutzer brauchen Zeit, um effizientere Möglichkeiten zu finden, dieselbe Arbeit mit weniger Energie zu bestreiten.

Wenn man sich die Aktienkurse einiger der größten Unternehmen im Energiemarkt ansieht, dann fällt einem eines auf: obwohl sich deren Aktienkurse kurzfristig mit dem Ölpreis bewegen, zeigen sie langfristig nach oben. Dieser Trend ist hier stärker als beim Rohöl. Das zeigt wieder einmal den Wert eines aktiven Unternehmens und veranschaulicht, warum eine Investition in Öl-Aktien anstatt in den Rohstoff selbst langfristig bessere Ergebnisse liefern kann.

Der Ölpreis wird weiterhin volatil bleiben und die Energie-Investoren werden sich darauf einstellen müssen. Wenn man die kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen der Kursbewegungen versteht, kann man als Investor vernünftige Entscheidungen treffen, von denen die langfristigen Ergebnisse profitieren werden.

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Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 03.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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