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Lass dich nicht von den Zahlen täuschen – Amazon ist größer als du denkst

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial

Niemals zuvor gab es ein Unternehmen wie Amazon (WKN:906866). Das Unternehmen ist mit 136 Milliarden US-Dollar Umsatz allein im letzten Jahr zum zweitgrößten amerikanischen Einzelunternehmen aufgestiegen. Mit einer Wachstumsrate von über 20 % wird Amazon wohl schon bald die Marke von 160 Milliarden US-Dollar Umsatz erreichen. Das Unternehmen zeigt keine Ermüdungserscheinungen, besonders nicht nach der kürzlichen Übernahme von Whole Foods Market, die weitere 15 Milliarden US-Dollar Umsatz bringt und Amazon mit einer Plattform ausstattet, die mehr als 400 Lebensmittelläden umfasst.

Die Investoren erkennen, welche Macht Amazon im Markt hat. Trotz der geringen Gewinne ist es zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit geworden. Aber der hohe Umsatz von 136 Milliarden spiegelt nicht wider, welche Auswirkungen das Unternehmen auf den globalen Einzelhandel hat. Die Investoren sollten sich stattdessen das Bruttowarenvolumen ansehen. Damit ist der Dollar-Wert all der Artikel gemeint, die über Amazon verkauft werden. Dazu gehören auch die Drittanbieter auf Amazon Marktplatz.

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Die Macht des Marktplatzes

Amazon legt das Bruttowarenvolumen nicht offen, das Unternehmen gibt aber an, welche Gebühren es von Drittanbietern verlangt. Im Jahr 2016 erreichte der Umsatz dieses Bereiches inklusive Provisionen, Abwicklung und Versandgebühren 23 Milliarden US-Dollar. Das ist fast das Doppelte des Wertes des Jahres 2014 von 11,7 Milliarden US-Dollar.

Der Marktplatz, oder der Teil der Webseite von Amazon, der Drittanbietern offen ist, ist zu einem der wichtigsten Gründe für den Erfolg des Unternehmens geworden. Der Marktplatz hat geholfen, die Auswahl bei Amazon deutlich zu erhöhen. Das bestärkt den Status des Unternehmens als erste Adresse beim Online-Einkauf.

Wie die Wachstumsrate der Umsätze der Drittanbieter bestätigt, verfügt Amazon über den bei weitem größten Marktplatz, der als ein zusätzlicher Wettbewerbsvorteil fungiert. Die Verkäufer möchten dorthin gehen, wo die Kunden sind – und umgekehrt. Während der elektronische Handel immer mehr Marktanteile des physischen Handels übernimmt, steigt auch die Bedeutung der Drittanbieter.

Die Auswirkungen auf den Gewinn

Der Marktplatz erhöht aber nicht nur den Wettbewerbsvorteil von Amazon, erhöht den Umsatz und macht die Plattform für die Kunden interessanter, er ist auch profitabler.

Die Provisionen von Amazon variieren im Allgemeinen. Das Unternehmen verlangt, abhängig von der Kategorie der Artikel, zwischen 8 % und 20 % des Umsatzes der Drittverkäufer. Daher ist der Einzelhandel in diesem Bereich zu einem Geschäft mit hohen Margen geworden. Da Amazon bereits über die Infrastruktur verfügt, fallen die operativen Kosten relativ niedrig aus.

Schätzungen zufolge generiert Amazon mit dem Marktplatz das Doppelte der Direktverkäufe. Das bedeutet, das Bruttowarenvolumen wird dieses Jahr noch die Marke von 300 Milliarden US-Dollar überschreiten.

Der Erfolg des Marktplatzes war auch von großer Bedeutung, um Nike zu Amazon zu locken. Das Unternehmen erklärte sich zum ersten Mal bereit, Drittanbieter zu blockieren, die Tausende von Nike-Produkten verkaufen. Der Marktplatz erlaubt es auch Amazon, sich in neue Geschäftszweige wie Homeservices, also Reinigung, Umzugsdienste und den Zusammenbau von Möbeln auszubreiten.

Amazon gibt die Gewinne des Marktplatzes nicht an, dieser Kanal ist aber von größter Wichtigkeit, um die Gewinne im nordamerikanischen Einzelhandel zu erhöhen. Der operative Gewinn von Amazon stieg in Nordamerika von 360 Millionen US-Dollar im Jahr 2014 auf 2,36 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr.

Was das für die Zukunft bedeutet

Amazon wird also bereits dieses Jahr 300 Milliarden US-Dollar an globalen Einzelhandelsumsätzen kontrollieren. Daher ist der Einfluss des Unternehmens auf den Einzelhandel deutlich größer als die Umsatzzahlen nahelegen. Die Kaufkraft von Amazon wird schon bald die von Wal-Mart erreichen. Wal-Mart ist seit langem dafür bekannt, durch seinen Größenvorteil die Preise immer weiter zu drücken. So kann das Unternehmen den Kunden günstigste Preise bieten.

Die Verkäufer werden auf dieselbe Art und Weise mit Amazon kooperieren müssen, und das wird dem Unternehmen noch mehr Macht auf dem Markt geben. Da die Umsätze immer noch um mehr als 20 % pro Jahr steigen und das Unternehmen den Schritt in den Bereich Lebensmittel wagt, ist Amazon in einer starken Position.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, ist im Vorstand von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Nike und Whole Foods Market..

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 03.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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