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Tesla Motors’ brillantesten Schachzüge im Jahr 2017

Tesla
Foto: The Motley Fool.

Elon Musks größte Stärke als unternehmerischer Visionär könnte seine Fähigkeit sein, die Presse und Investoren davon abzulenken, was gerade passiert und ihren Fokus stattdessen auf das zu richten, was er eines Tages vollbringen wird.

Die kommenden zwölf Monate werden für Tesla (WKN:A1CX3T) angesichts der Markteinführung des Model 3 wohl die wichtigsten seiner Unternehmensgeschichte werden, auch wenn sich Elon Musk öffentlich kaum zu diesem Thema äußert. Derzeit verbringt er mehr Zeit damit, über Tesla DJ und die Kolonisierung des Mars als über das Model 3 zu reden. Im Rahmen der jüngsten Telefonkonferenz schien Musk begeisterter über das Model Y, einen Crossover-SUV, der sich noch in der frühen Entwicklungsphase befindet, sowie über einen künftigen Sattelzug und Pickup-Truck zu sein als über das Model 3. Den Fokus auf die Zukunft zu richten, ist für Tesla und seinen Aktienkurs sicherlich nicht schlecht, es ist sogar Musks brillanteste Unternehmensstrategie.

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Die Kunst der Ablenkung

Tesla ist bekannt dafür, seine eigenen Produktions- und Markteinführungsprognosen zu verfehlen. Sowohl das Model S als auch das Model X kamen mit Verzögerungen auf den Markt, die vierteljährlichen Produktionszahlen liegen öfters unter als über den Prognosen und das Model X war von Produktionsproblemen geplagt. Angesichts des Produktionsvolumens und der Massenmarkttauglichkeit des Model 3 steht dieses Mal sehr viel mehr auf dem Spiel als beim Model S oder Model X. Doch Musk dämpft die Erwartungen, indem er Informationen zu neuen Produkten, die es wohl erst in vielen Jahren auf den Markt schaffen werden, durchsickern lässt.

Das Model 3. Bildquelle: Tesla.

Die Ablenkung auf neue Produkte nimmt den Druck von der Markfeinführung des Model 3. Sollte sie sich um einige Wochen oder Monate verzögern oder einige Qualitätsprobleme auftreten, wäre dies kein Weltuntergang, da die Aufmerksamkeit der Investoren woanders liegt. Und sollte Tesla für die Ausweitung seiner Produktion oder künftige Expansionen mehr Geld benötigen, wird der steigende Aktienkurs reichlich Gelegenheit bieten, um weiteres Kapital aufzubringen.

Tesla weckt Erwartungen, indem es sie senkt

Bisher hat sich Teslas Aktienkurs im Jahr 2017 nahezu verdoppelt und dies liegt nicht daran, dass mehr Zahlungen für das Model 3 eingegangen sind, das Unternehmen einen Gewinn vermeldet oder sein Solargeschäft, das es vergangenes Jahr von SolarCity akquiriert hat, ausgebaut hat (die Installation neuer Solaranlagen ist seit Teslas Übernahme deutlich zurückgegangen). Die Aktie ist gestiegen, da der Markt an Musks Vision von einer Zukunft glaubt, in der Elektrofahrzeuge – und vor allem Teslas Elektrofahrzeuge – die Welt verändern werden.

Je höher die Erwartungen für künftige Produkte – wie das Model Y, den Tesla-Sattelzug, einen Pickup oder ein Solardach – sind, desto weniger Druck liegt auf dem Model 3. Erhöht man die Erwartungen für das Jahr 2020 und darüber hinaus, nimmt man der Markteinführung des Model 3 im Jahr 2017 gleichzeitig einige Last von den Schultern.

Der volle Fokus sollte auf dem Model 3 liegen, tut er aber nicht

Was ich weiter oben beschrieben habe, hört sich so an, als würde Elon Musk seine Investoren verladen wollen. Und wenn du jemand bist, der grundlegende Leistungskennzahlen im Auge behält (wie ich), könnte dich Musks wandelnde Strategie und das regelmäßige Verfehlen seiner eigenen Prognosen in den Wahnsinn treiben. Doch er tut wirklich das, was für Tesla als Unternehmen langfristig am besten ist.

Musk ist bewusst, dass Tesla weiteres Kapital in Milliardenhöhe benötigen wird, um den Bau seiner Gigafactory abzuschließen, ein Werk in China und ein Produktionswerk für das Model Y zu errichten, einen Sattelzug oder Pickup-Truck zu bauen und noch sonstige Projekte, an denen er gerade arbeitet, zu vollenden. Um die Welt so zu verändern, wie Musk es sich vorstellt, muss er daher die Zuversicht und den Aktienkurs ausreichend hoch halten, um weiteres Kapital aufzubringen zu können, ohne seine eigene Position oder die der derzeitigen Aktionäre zu sehr zu verwässern.

Die Tatsache, dass Musk in der Lage ist, Investoren dazu zu bringen, über die verpassten Fristen und Prognosen hinwegzusehen und scheinbar über die Produktion des wohl wichtigsten Produkts der Unternehmensgeschichte hinauszublicken, ist einfach nur brillant. Früher oder später wird Tesla aber damit beginnen müssen, wie andere Automobilhersteller Gewinne einzufahren, da der Markt sonst seine Geduld verlieren wird. Doch je länger Musk diesen Tag hinauszögern kann, desto größer stehen die Chancen, dass er seine Vision, die Welt zu verändern, umsetzen kann.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Tesla.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und am 28.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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