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Facebook könnte schon diesen Sommer eigenen TV-Content herausbringen

Die Investoren haben immer wieder davon gehört, dass Facebook (WKN:A1JWVX) plane, eigenen Content zu produzieren, um Videos im sozialen Netzwerk zu verbreiten. Das Unternehmen hat schon jahrelang Milliarden von Dollar ausgegeben, um die Infrastruktur für mehr Videotraffic auszubauen. Hierbei braucht man nämlich eine deutlich höhere Bandbreite als beim Teilen von Fotos. Jetzt möchte Facebook auch den vollen Nutzen aus dieser Infrastruktur ziehen.

Am Wochenende gab das Wall Street Journal einige Details darüber, was Facebook damit erreichen möchte.

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Content ist King

Facebook hatte mit mehreren Talentagenturen verhandelt und ist willens, bis zu 3 Millionen US-Dollar pro Episode für hochwertigen eigenen TV-Content zu bezahlen. Es könnte sogar schon im Sommer den ersten Serienstart geben. Dieser Zeitplan ist allerdings flexibel. Das Unternehmen sagte, man würde sich mehr für Shows interessieren, die im „mittleren sechsstelligen Bereich pro Episode“ kosten.

Facebook interessiert sich auch für kurzen, nicht gescripteten Content, um ein Kontrastprogramm zu längeren Shows mit Drehbuch zu bieten. Nick Grudin, Leiter der Abteilung Medienpartnerschaften bei Facebook, sagte dem Wall Street Journal, dass das Unternehmen mit mehreren Partnern und Content-Produzenten zusammenarbeiten werde, um die Art des Contents, um den man eine Gemeinschaft herum aufbauen kann, zu testen. Das liegt auf einer Linie mit dem neuen Mission Statement von Facebook, das CEO Mark Zuckerberg erst vor ein paar Tagen veröffentlichte: „Menschen die Möglichkeit zu geben, Gemeinschaften zu bauen und die Welt näher zusammenzubringen.“

Im Bezug auf die Demographie konzentriert sich Facebook auf die 13- bis 34-jährigen, besonders auf die Unterzielgruppe von 17 bis 30 Jahren. Das scheint auch die Kernzielgruppe für Snapchat von Snap (WKN:A2DLMS) zu sein, das ebenfalls Partnerschaften mit großen Medienunternehmen eingegangen ist, um eigenen Content zu produzieren. Der letzte Vertrag wurde mit Time Warner geschlossen, das 100 Millionen US-Dollar für die Produktion von eigenen Sendungen und Werbeanzeigen auf Snapchat ausgeben möchte.

Facebook möchte aber keine Sendungen, die von Kindern und jungen Teenagern handeln. Das Unternehmen möchte sich auch von politischen Dramen, Nachrichten, Nacktheit und roher Sprache fernhalten. In anderen Worten: Facebook möchte niemandem auf die Füße treten. Das passt auch in die Content-Politik des Unternehmens.

Ein neuer Vertrag

Facebook möchte den Content jedoch selbst besitzen und nicht nur für die Lizenz bezahlen. Andererseits zieht es auch Hollywood vor, den Content zu besitzen und nur die Lizenzen dafür zu verkaufen, um damit langfristigen Umsatz zu generieren.

Aber Facebook verfügt über etwas anderes, das das Unternehmen in die Waagschale werfen kann: Nutzerdaten. Das Unternehmen sagt, man wäre bereit, die Nutzerdaten mit Hollywood zu teilen, was einen starken Kontrast zu den Konkurrenten ausmacht, denn beispielsweise sind die Nutzerdaten von Netflix (WKN:552484) ein sehr gut gehütetes Geheimnis. Das dominante Video-Streaming-Unternehmen ist bekannt dafür, seine Daten mit niemandem zu teilen. Das muss Netflix auch nicht, wenn wir bedenken, dass das Unternehmen auch keine Werbung auf seiner Plattform möchte.

Die wirtschaftlichen Gegebenheiten sind noch unklar

Eigenproduktionen sind heutzutage der letzte Schrei, da viele Tech-Unternehmen das als eine Möglichkeit sehen, um ihren Dienst von anderen abzuheben. Der schwierige Teil dabei ist, dass jeder dieser Rivalen verschiedene Ziele und Modelle verfolgt. Netflix nutzt den eigenen Content, um werbefreie Abonnements zu verkaufen. Apple hofft dasselbe zu schaffen, mit der Ausnahme, dass man hier Eigenproduktionen in einen Dienst wie Musik-Streaming einbauen möchte. Auch Snap setzt darauf, dass der eigene Content sich auf der Plattform Snapchat gut entwickeln wird, da diese besonders gut mit Fotos und Videos funktioniert.

Bei Facebook wird es Werbung geben und die dadurch generierten Umsätze werden die primäre Monetarisierungsmethode für die Eigentümer des Contents werden. Das ist allerdings ein Konflikt in sich: Wenn man hohe Kosten und hochwertigen Fernseh-Content exklusiv durch Werbung finanzieren möchte, wird es extrem schwierig, wenn man nicht massive Zuschauerzahlen erreicht. Wenn Facebook für diesen Dienst kein Geld verlangen sollte, dann könnte das finanziell nicht lohnenswert sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple, Facebook und Netflix. The Motley Fool empfiehlt TWX.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und am 26.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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