Warum die europäische Zinswende immer wahrscheinlicher wird!
Das niedrige Zinsumfeld quält uns nun schon ziemlich lange. Seit der letzten Finanzkrise ging es kontinuierlich bergab mit dem Leitzins, aktuell gibt es wenn überhaupt noch 0,x % zu holen. Einige Banken führen sogar schon Strafzinsen beziehungsweise irgendwelche sonderbaren Gebühren ein, die zusätzlich belasten. Unterm Strich sind also weder Sparer, noch Banken, noch Finanzdienstleister zufrieden mit dem momentanen Zinsniveau.
Und doch gibt es sie, diese kleinen vereinzelten Lichtblicke am Horizont, die Hoffnungen wecken und positiv gedeutet ein Ende dieser schwierigen Sparzeit einläuten könnten. Auch im Juni gibt es in diesem Kontext wieder einiges zu berichten.
Schauen wir mal, was in den vergangenen Tagen und Wochen passiert ist und wieso eine Zinswende in der näheren, mittelfristigen Betrachtung wahrscheinlicher werden könnte.
Wirtschaftlicher Aufschwung könnte sich zum Inflationsniveau gesellen
Bereits vor kurzem habe ich noch darauf hingewiesen, dass sich das Inflationsniveau in letzter Zeit wieder deutlich erholt hat und in einigen Monaten schon nah an das ausgegebene Ziel von knapp unter 2 % heranreichte. Bei einer solchen Inflation herrscht nach der Meinung der EZB Preisniveaustabilität, das höchste selbst gesteckte Ziel unserer europäischen Zentralbank.
Dazu gesellen sich nun auch noch positive Äußerungen bezüglich der generellen wirtschaftlichen Verfassung des Euroraumes im gerade frisch herausgebrachten Wirtschaftsbericht der EZB. Hier heißt es sinngemäß, dass man mit einem Konjunkturaufschwung rechne, der stärker ausfallen könnte, als bisher erwartet.
Dämpfend wirke allerdings in den Augen der EZB die schlechte Ertragslage bei den Banken. Schön, dass ihnen das auffällt! Denn letztlich geht dieses wirtschaftliche Manko ja auf die Zinspolitik der Zentralbank zurück, die EZB hält also alle Hebel in der Hand, das auch noch zu beseitigen.
Der Druck auf die EZB wächst weiter
Dadurch, dass nun also zum sich erholenden Inflationsniveau auch noch positive Wirtschaftsdaten bekannt geworden sind, wächst der Druck auf unsere Währungshüter, allen voran Mario Draghi, spürbar weiter. Viele Anzeichen würden ein langsames Beginnen der Zinswende rechtfertigen, selbst die schwächelnden Banken würden am meisten von einem solchen Schritt profitieren.
Und trotzdem bleibt der Zeitpunkt noch nicht gänzlich absehbar. Immer wieder werden solche eigentlich positiven Meldungen mit schwammigen Aussagen über globale Risiken garniert, damit auch ja nicht allzu viel Euphorie aufkommt und man ein Zögern weiterhin begründen kann.
Das Eis für die EZB wird dennoch merklich dünner. Viele Banken- und Sparervereinigungen drängen schon seit einiger Zeit auf ein sachtes Einläuten des Niedrigzinsendes. Bleibt für die Sparer, für die Banken und für alle Kritiker der expansiven Geldpolitik, denen so langsam auch die negativen und vielleicht sogar gefährlichen Seiten der Geldflut auffallen, zu hoffen, dass das Eis künftig durch positive Wirtschafts- und Inflationsdaten noch dünner wird und die Zentralbank noch mehr Druck spürt.
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