Wie man sein Portfolio gegen politische Risiken absichern kann
Aktuell stehen die Investoren vor beträchtlichen politischen Risiken. In den USA herrscht beispielsweise gerade Unsicherheit in Bezug auf die Ausgaben der Bundesregierung. Das könnte die Aktienkurse beeinflussen, da der letzte Bullenmarkt sich größtenteils auf der Aussicht gründete, dass die Wirtschaft in den USA wachsen könnte. In Europa steht die EU vor einer ungewissen Zukunft, da der Brexit eine Herausforderung darstellt. Die wirtschaftlichen Aussichten sind weiterhin gemischt.
Im Folgenden möchte ich darüber sprechen, wie man diese Probleme hinter sich lassen und politische Risiken langfristig abmildern kann.
Sicherheitsmarge
Die einfachste Möglichkeit, um politischen Risiken aus dem Weg zu gehen, ist mit Sicherheitsmarge zu kaufen. Das bedeutet, man kauft eine Aktie zu einem Kurs, der unter dem intrinsischen Wert legt. Die Sicherheitsmarge eines Investors wird natürlich variieren. Aber aufgrund der aktuell relativ hohen Bewertungen vieler Aktien ist es vielleicht nicht möglich, eine Aktie deutlich günstiger als den intrinsischen Wert zu kaufen.
Eine gewisse Sicherheitsmarge könnte nützlich sein, weil sie das Risiko von Verlusten etwas limitiert. Zusätzlich weisen diese Aktien bei Kursgewinnen ein überdurchschnittliches Potenzial auf. Das kann es einem Investor ermöglichen, über einen längeren Zeitraum den Vergleichswert zu schlagen.
Darüber hinaus könnte eine breite Sicherheitsmarge einem geduldigen Investor eine bessere Portfolio-Performance liefern. Wenn ein Investor weiß, dass er oder sie eine Aktie zu einem guten Kurs gekauft hat, dann wird er oder sie sich weniger um kurzfristige Volatilität und Schwankungen sorgen. Das könnte helfen, diszipliniert zu bleiben und den Kurs zu halten – sollten die Aktien aufgrund von politischen Risiken sinken.
Hochwertige Aktien
Eine weitere Möglichkeit, um politische Risiken hinter sich zu lassen, besteht darin, hochwertige Unternehmen zu kaufen. Wie bei der Sicherheitsmarge ist auch das subjektiv. Starke Fundamentaldaten sind zwar ein vernünftiger Startpunkt, aber eine solide Bilanz ohne viele Schulden wird mittelfristig wahrscheinlich auch wichtig sein. Das liegt daran, da die Inflation global gesehen weiter steigen soll. Unternehmen mit hohen Schulden werden daher wenige Gewinne machen, da die Zinsen auf diese Schulden ebenfalls steigen werden.
Andere Aspekte, die die Qualität eines Unternehmens bestimmen könnten, beinhalten den Cashflow und den Wettbewerbsvorteil. Diese zwei Bereiche könnten ebenso wichtig dabei sein, politische Risiken abzumildern. Ein starker Cashflow kann die Dividendenzahlungen eines Unternehmens stützen und gibt ihm die Fähigkeit, in zukünftiges Wachstum zu investieren. Darüber hinaus können Wettbewerbsvorteile dabei helfen, in einem Umfeld mit scharfen Wettbewerb besser als die Konkurrenten abzuschneiden. Solche Aktien könnten dann auch die Gunst der Investoren für sich gewinnen, wenn es auf den Märkten turbulent zugeht.
Unterm Strich
Politische Risiken sind immer gegeben. Jetzt sind sie vielleicht aber etwas größer als in den letzten Jahren. Daher sollte man sich auf die Sicherheitsmarge und hochwertige Unternehmen konzentrieren. Das könnte nicht nur dabei helfen, Risiken zu minimieren, sondern es könnte auch die Renditen langfristig verbessern.
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Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 13.06.2017 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.