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Die bisher brillantesten Schachzüge von Berkshire Hathaway 2017

Foto: The Motley Fool

Auf mehr als nur eine Art und Weise verzeichnete Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2), das Konglomerat unter der Führung von Warren Buffett, ein eher ruhiges Jahr 2017. Das Unternehmen kündigte bisher keine größeren Übernahmen an und es gab kaum größere Bewegungen im Aktienportfolio. Berkshire Hathaway sorgte praktisch für keine Schlagzeilen.

Die wenigen Dinge, die Berkshire allerdings gemacht hat, sollten sich sehr gut auf die Zukunft des Unternehmens auswirken. Hier eine kurze Rekapitulation dieser drei Dinge, und warum sie langfristige positive Wachstumstreiber sein sollten. Danach sprechen wir noch darüber, was man daraus lernen kann.

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Erkennen, wenn ein Geschäft sich fundamental verändert hat

Buffett hat in Bezug auf die Investitionen von Berkshire einmal gesagt: „Unsere bevorzugte Halteperiode ist für immer.“ In anderen Worten: Die ideale Buffett-Aktie ist eine, die auf Jahrzehnte hin stetiges Wachstum und Einkommen generiert.

Viele Leute interpretieren diese Aussage aber derart, dass Buffett alle seine Aktien für immer halten werde. Das ist zu 100 % falsch. Buffett und sein Team verkaufen sogar relativ oft – aus verschiedenen Gründen.

Ein gutes Beispiel aus diesem Jahr ist IBM (WKN:851399), das mehrere Jahre lang eine der größten Positionen von Berkshire darstellte. In einem Interview mit CNBC im Mai enthüllte Buffett, dass Berkshire etwa ein Drittel dieser Position verkauft habe. Er sagte, das Unternehmen habe die Erwartungen nicht erfüllen können und dass der Wettbewerb in diesem Bereich deutlich zugenommen hätte.

“Ich sehe in IBM nicht mehr denselben Wert wie vor sechs Jahren, als ich das Unternehmen erstmals gekauft habe … Ich habe das Unternehmen neu bewertet und jetzt ist es meiner Meinung nach weniger wert,“ sagte Buffett. Da die Aktie Anfang des Jahres bei über 180 US-Dollar stand, zog Buffett seinen Vorteil daraus und verkaufte einen Teil seiner Position. Jetzt liegt die Aktie bei unter 160 US-Dollar und Buffett hat mit dem Verkaufen aufgehört.

Die Aktionäre sind von der Performance von IBM wahrscheinlich zurecht enttäuscht. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass selbst die besten Investoren einmal daneben liegen können. Abgesehen davon glaube ich, dass es wichtig ist, einen CEO zu haben, der auch erkennt, dass eine Investition nicht das ist, was man sich erhofft hatte. Wenn Buffett seine Aktien für immer halten würde, dann hätte er jetzt immer noch Freddie Mac. Was man hieraus lernen kann, ist, dass man die Gründe, warum man eine Aktie gekauft hat, periodisch neu bewerten sollte. Wenn diese Gründe nicht mehr zutreffen, dann ist es vielleicht am besten, zu verkaufen und sein Geld wo anders einzusetzen.

Mehr investieren

Im Dezember schrieb ich, dass Buffett im Jahr 2017 mehr von Apple (WKN:865985) kaufen sollte. Zum damaligen Zeitpunkt besaß Berkshire bereits 15,2 Millionen Aktien von Apple, von denen jede etwa 118 US-Dollar wert war.

Mein Gedankengang war, dass Apple damals für weniger als das 13-fache der erwarteten Gewinne gehandelt wurde. Einige der damaligen Unternehmensergebnisse wie etwa ein Umsatzwachstum von 24 % im Jahresvergleich in der Sparte Dienste waren ziemlich beeindruckend. Zusätzlich hat das Unternehmen jede Menge Geld auf der hohen Kante und das Potenzial für bedeutendes Dividendenwachstum.

Berkshire kaufte mehr von Apple und kaufte sogar noch einmal nach (nicht, dass mein Artikel irgendetwas damit zu tun gehabt hätte). Berkshire besitzt jetzt 129,4 Millionen Aktien von Apple, was mehr als das Achtfache des vorhergehenden Anteils ist. Da die Apple-Aktie seit Dezember 25 % zulegen konnte, kann man schon sagen, dass das die richtige Entscheidung war.

Apple Daten von YCharts.

Ich finde, dass die Aktie von Apple zum aktuellen Kurs von etwa 146 US-Dollar immer noch einen guten Wert liefert. Natürlich ist der Wert nicht mehr so gut, als zu dem Zeitpunkt, als sich Berkshire dazu entschloss, einzusteigen. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn die Investition von Berkshire sogar noch größer werden würde, da das Unternehmen ja nach Möglichkeiten sucht, um den Geldberg von 86 Milliarden US-Dollar irgendwie unterzubringen.

Manchmal ist es die Sache einfach nicht wert

Ende des ersten Quartals 2017 hatte Berkshire etwa 96,5 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln in der Bilanz. Ein Teil dieses Geldes wird dort bleiben. Buffett hat gerne mindestens 20 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln in der Bilanz. Damit bleiben Buffett noch mehr als 75 Millionen Milliarden US-Dollar, die einfach nur so herumliegen. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen mit viel Geld liegt aber der Großteil der finanziellen Mittel von Berkshire in den USA und kann sofort eingesetzt werden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Buffett sein Geld gerne ausgeben würde. Wenn sich eine attraktive Übernahmegelegenheit bieten würde oder eine Aktie für bedeutend weniger als den intrinsischen Wert gehandelt würde, dann würde Buffett sofort zuschlagen. Er ist auch willens, die eigenen Aktien zurückzukaufen – aber nur, wenn die Bewertung deutlich geringer ist als der von ihm berechnete intrinsische Wert. Das Management definiert diesen aktuell als 120 % des Buchwertes.

Bisher hat Berkshire für 2017 keine größeren Übernahmen angekündigt. Buffett hat dieses Jahr schon Aktien gekauft, allerdings nicht so viele, dass der Geldberg nicht stetig weiter wachsen würde. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes wird Berkshire für etwa das 1,44-fache des Buchwertes gehandelt. Das liegt deutlich über dem Rückkauflimit von Buffett.

Hierbei können wir Folgendes lernen: Wenn nichts attraktiv ist, dann ist es vielleicht manchmal am Klügsten, nichts zu tun und Gelegenheiten abzuwarten.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Berkshire Hathaway (B).

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 21.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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