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9 verblüffende Biotech-Statistiken

Bild: flickr/Elvis Fool

In vielerlei Hinsicht kann die Biotech-Branche als das Rouletterad der Börse beschrieben werden. Angesichts der vielen Pharma-Unternehmen, die große Verluste einfahren, nur um endlich eine Zulassung für ein Medikament zu erhalten, stehen die Chancen, auf die richtige Aktie zu setzen, eher gering. Investoren, die aber erfolgreich sind, können massive Gewinne erwirtschaften.

Doch wie viel weißt du wirklich von dem Innenleben der Biotech-Branche? Wahrscheinlich sehr viel weniger, als du glaubst. Nachfolgend sind neun Statistiken zur Biotech-Branche, die den durchschnittlichen Leser und Anleger, wie ich glaube, weghauen werden.

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1) 68.000 Krankheitszustände

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge unterscheiden Versicherungsgesellschaften zwischen ungefähr 68.000 Krankheitszuständen. In einigen Fällen können die Unterschiede zwischen einzelnen Krankheitszuständen sehr minimal ausfallen, aber dennoch zeigt diese Zahl, wie viele neue Krankheiten mit Hilfe von diagnostischen und genetischen Tests in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden. Diese große Anzahl von Krankheiten birgt für Biotech-Unternehmen scheinbar endlos viele neue Geschäftsmöglichkeiten.

2) Zwölf Jahre

Im Durchschnitt dauert es zwölf Jahre, bis es ein experimentelles Medikament von der Entwicklung im Labor zum Patienten schafft (wenn es das überhaupt schafft), so die California Biomedical Research Association. Der Prozess ist so langwierig, da extrem viele Tests durchgeführt werden. Nach der Entdeckungsphase folgen Ex-Vivo- und In-Vivo Labortestphasen, präklinische Prüfungen an Tiermodellen, eine Erlaubnis von der Gesundheitsbehörde, um klinische Tests durchführen zu dürfen, und schließlich klinische Studien am Menschen in den Phasen 1,2 und 3. Zu guter Letzt muss die Gesundheitsbehörde das Medikament zulassen, bevor es an den Verbraucher verkauft werden darf. Dies bedeutet, dass unsere heutigen neusten Medikamente bereits vor über einem Jahrzehnt in einem Labor konzipiert wurden.

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3) 2,56 Milliarden US-Dollar

Zahlen einer jüngsten Analyse zufolge betragen die durchschnittlichen Kosten, um ein Medikament zu entwickeln und die behördliche Zulassung dafür zu erhalten, 2,56 Mrd. US-Dollar. Und wir wundern uns, warum Medikamentenpreise so hoch sind.

4) 58,8 Milliarden US-Dollar

Dem 2016 Biopharmaceutical Research Industry Profile Bericht zufolge investierte die Biotech-Branche im Jahr 2015 geschätzte 58,8 Mrd. US-Dollar in Forschung und Entwicklung (F&E). Im Jahr 2000 waren es noch 26 Mrd. US-Dollar, 1990 noch 8,4 Mrd. und 1980 2 Mrd. US-Dollar. Der Biotech-Bluechip Celgene (WKN:881244) gehört zu den Unternehmen mit den höchsten F&E-Aufwendungen. Im ersten Quartal dieses Jahres beliefen sich seine F&E-Kosten auf knapp unter eine Milliarde US-Dollar. Auf das Gesamtjahr 2017 betrachtet sollte das Unternehmen so in etwa auf 4 Milliarden US-Dollar kommen. In Anbetracht seiner breiten Pipeline und zweistelligen Wachstumsraten scheint das Geld jedoch gut angelegt zu sein.

5) 0,1 %

Ein weiterer Grund, warum verschreibungspflichtige Medikamente so teuer sind, sind die geringen Chancen eines experimentellen Medikaments auf eine behördliche Zulassung. Aus 1.000 Medikamenten, die es in die präklinische Prüfphase schaffen, schafft es in der Regel nur ein Medikament in die klinischen Prüfphasen mit Patienten – dies sind erstaunliche 0,1 %. Und nur eines von fünf Medikamenten, die es von präklinischen zu klinischen Studien geschafft haben, findet sich am Ende in den Regalen der Apotheken wieder. In anderen Worten: Nur eines von 5.000 Medikamenten in präklinischen Studien landet am Ende wirklich beim Verbraucher.

6) 41 Arzneimittelzulassungen für seltene Krankheiten pro Jahr (2013-2015)

In den vergangenen Jahrzehnten haben Pharma- und Biotech-Unternehmen einen besonderen Fokus auf seltene Krankheiten gelegt – in den USA betreffen diese Krankheiten beispielsweise weniger als 200.000 Patienten. Zwischen 2013 und 2015 erteilte die US-Zulassungsbehörde im Durchschnitt jedes Jahr 41 Zulassungen für Medikamente zur Behandlung von seltenen Krankheiten. Zum Vergleich: Zwischen 2002 und 2004 waren es im Durchschnitt nur 13 pro Jahr. Genau das ist der Grund, warum Alexion Pharmaceuticals (WKN:899527) sich es leisten kann, für das Medikament Soliris, einen monoklonaren Antikörper zur Behandlung von zwei extrem seltenen Krankheiten, rund eine halbe Million US-Dollar zu verlangen. Nun, wo Glybera seit April nicht mehr auf dem Markt ist, ist Soliris somit wieder das teuerste Medikament der Welt.

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7) 246.500

Ein kurzer Blick auf die Webseite www.clinicaltrials.gov zeigt, dass es derzeit rund 246.000 klinische Studien in rund 200 Ländern gibt. 38 % dieser Studien werden ausschließlich in den USA durchgeführt, 56 % außerhalb der Staaten und 5 % der derzeitigen Studien finden gleichzeitig sowohl in den USA als auch in Übersee statt.

8) 91%

Eine weitere Erkenntnis, die aus dem oben genannten Bericht hervorgeht, ist der steigende Generikakonsum. Da Patente Markenmedikamente nur für 20 Jahre schützen, haben Hersteller generischer Arzneimittel ein endloses Angebot an Möglichkeiten, um sich neue Marktanteile zu sichern. Der Bericht schreibt, dass im Jahr 2015 Generika-Verordnungen für 91 % aller von Ärzten ausgestellten Verschreibungen aufkamen – im Jahr 2000 waren es lediglich 49 %.

9) 4,4 Millionen

Die biopharmazeutische Branche ist aber auch ein riesiger Beschäftigungsmotor. Im Jahr 2015 standen in den USA 854.000 Jobs in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung von biopharmazeutischen Medikamenten. Rechnet man zudem noch die Jobs dazu, die indirekt von der Biotech-Branche betroffen sind, kommt man in den USA schon auf etwa 4,4 Millionen.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 02.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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