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Was steckt hinter der Übernahme der Wirtgen Group durch Deere für 5,2 Milliarden US-Dollar?

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

Bei seiner letzten großen Übernahme hat sich Deere & Co. (WKN:850866) dazu entschlossen, international wildern zu gehen. Das Unternehmen verkündete letzte Woche, man habe mit der Wirtgen Group, einem deutschen Hersteller von Straßenbauausrüstung, eine Übereinkunft erzielt.

Diese Übernahme wird aber nicht billig. Deere stimmte zu, für das Unternehmen 4,36 Milliarden Euro (5,2 Milliarden US-Dollar) in Cash hinzublättern. Das ist jede Menge Kleingeld. Im Folgenden erfährst du, warum Deere willens ist, so viel dafür zu bezahlen.

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Ein hoher Preis

Durch diese Übernahme erweitert sich für Deere das Geschäft mit Baumaschinen deutlich. Laut Unternehmensangaben ist die Wirtgen Group „der weltweit führende Hersteller von Straßenbaumaschinen“.

Obwohl Deere die Zahlen aus diesem Segment nicht exakt aufschlüsselt, wissen wir, dass es ein wichtiger Bereich für das Unternehmen ist. Immerhin ist das Segment Teil der Unternehmenskategorie Bau und Forstwirtschaft, die in Q2 für ein Fünftel der knapp 8,3 Milliarden US-Dollar Umsatz verantwortlich war.

Das Unternehmen bewirbt den Synergieeffekt durch diese Übernahme. In einer Presseerklärung sagte Max Guinn, der Präsident dieser Unternehmenskategorie, dass es die globalen Vertriebsoptionen bei Baumaschinen verbessern und die Chancen in Schwellenländern erhöhen würde.

Guinn wies auch darauf hin, dass die globalen Ausgaben für Infrastrukturprojekte höher wären als im allgemeinen Bausektor. Darüber hinaus ist dieser Sektor nicht ganz so zyklisch.

Hilfreich ist auch, dass die Produkte der Wirtgen Group das Portfolio von Deere vervollständigen. Deere illustrierte diesen Punkt anhand der folgenden Grafik, in der die aktuellen Produktkategorien nach Segmenten aufgeschlüsselt sind (in gelb). Die Produkte der Wirtgen Group sind in blau dargestellt.

Bildquelle: Deere & Co.

Abgesehen von diesen Vorteilen wird auch der Umsatz steigen. Deere sagte, dass die Umsätze der Wirtgen Group im Jahr 2016 2,6 Milliarden Euro betragen hätten. Obwohl Deere selbst einen massiven Betrieb unterhält, der in den letzten zwölf Monaten 27 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete, wird dieser neue Vermögenswert mehr als nur Kleingeld für das Unternehmen sein.

Ansichten eines Fools

Deere hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 5 %, der Nettogewinn pro Aktie stieg in Q2 um sagenhafte 60 %. Obwohl die Kategorie Bau und Forstwirtschaft um 7 % steigen konnte, handelt es sich dabei um ein Geschäft mit aktuell geringen Margen. Die operative Gewinnmarge lag mit 7 % bedeutend unter den Kernsegmenten im Bereich Landwirtschaft mit einem Wert von 11 %.

Zusätzlich zu den höheren Einnahmen sollte die Wirtgen Group Deere auch helfen, die Margen zu verbessern. Da sich die Produkte der beiden Unternehmen im Bereich Straßenbau gegenseitig ergänzen, ergeben sich natürlich genug Redundanzen, um Kosten zu sparen.

Die Wirtgen Group hat darüber hinaus eine geographisch größere Reichweite als das sehr USA-zentrierte Deere. Daher sollte sich also auch die Kundenliste des Mutterunternehmens erweitern, selbst wenn der amerikanische Dollar im Moment sehr stark ist. Auch sollte es das Wachstum in diesem Segment steigern, obwohl Zweifel daran bestehen, ob die Regierung wirklich eine Billion US-Dollar für die Infrastruktur ausgeben wird.

Kurz gesagt glaube ich, dass das ein opportunistischer Kauf ist, da sich das Unternehmen gerade im Aufschwung befindet. Trotz der Kosten sollten es die Aktionäre von Deere als eine positive Entwicklung sehen und als einen weiteren Grund, die Aktie weiterhin zu halten. (Wir dürfen nicht vergessen, dass der Kaufpreis für die Wirtgen Group die Barmittel des Unternehmens überschreitet.)

Deere glaubt, obwohl das Unternehmen keine genauen Zahlen nannte, dass der Kauf den Gewinn pro Aktie verbessern wird. Die Übernahme wird aus Barmitteln und – notwendigerweise – Schulden finanziert. Der Vorstand von Deere gab grünes Licht und die Übernahme soll im ersten Steuerquartal 2018 abgeschlossen sein.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Eric Volkman auf Englisch verfasst und am 08.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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