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Das Cloud-Geschäft von IBM schließt einen Vertrag über 1,7 Milliarden US-Dollar ab

IBM-Aktie
Foto: IBM.

International Business Machines (WKN:851399) verfehlte seine Umsatzerwartungen, als es die Zahlen aus dem ersten Quartal vorlegte. Die Aktie fiel daraufhin. Der Schuldige hinter den schlechten Zahlen ist eine Verzögerung bei der Unterzeichnung von großen Verträgen. Verschiedene Serviceverträge, die im ersten Quartal abgeschlossen werden sollten, verzögerten sich und beschädigten so die Ergebnisse des Unternehmens.

Zumindest eine dieser Verträge wurde nun abgeschlossen. IBM gab am 8. Juni bekannt, dass es einen Vertrag über zehn Jahre für seinen Cloudservice mit der Lloyds Banking Group (WKN:871784) in Großbritannien abgeschlossen hat. Die Bank verwaltet Anlagen von mehr als 1 Billion US-Dollar. IBM liefert eine eigene Cloud, die in den Rechenzentren von IBM und Lloyds gehostet wird. Zudem übernimmt es den Migrationsprozess in die neue Cloud. Der Gesamtwert des Vertrages liegt bei 1,65 Milliarden US-Dollar.

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Diese Nachricht kommt kurz nachdem bekannt wurde, dass IBM einen Großkunden verliert. Facebook verlegt seinen WhatsApp-Service weg von IBM in eigene Rechenzentren. WhatsApp nutzte 7.000 Hochleistungsserver, die von IBMs SoftLayer Infrastruktur bereitgestellt wurden. Pro Monat bezahlte der Social-Media-Riese dafür 2 Millionen US-Dollar.

Der Vertrag mit Llyods lässt den Verlust von WhatsApp weniger dramatisch erscheinen. In einem vorangegangenen Artikel argumentierte ich, dass Facebook in jedem Fall, egal auf welcher Infrastruktur der Cloudservice lief, seine eigenen Rechenzentren bevorzugt hätte. Die öffentliche Cloud ist Teil der Cloudstrategie von IBM. Aber Verträge wie mit Lloyds machen den Kern des Modells aus.

Wie IBM sein Cloudgeschäft ausbauen will

Der Vertrag mit Lloyds ist genau das, was IBM will. Lloyds ist ein großes Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 64 Milliarden US-Dollar und einem Jahresumsatz von ca. 50 Milliarden US-Dollar. Zudem ist es bereits langjähriger Kunde von IBM, der das Cloud-Computing zu schätzen weiß.

Der Übergang in die Cloud ist nicht trivial. Ganz besonders gilt dies für große Unternehmen. Für Unternehmen, die in einem hochregulierten Markt arbeiten, wie das Bankgewerbe, gilt dies gleich doppelt. Obwohl der Wandel zur Cloud IBM gezwungen hat, mehr Deals abzuschließen, die weniger Hardware, aber mehr Software beinhalten, ist die Notwendigkeit solcher Verträge noch wichtig. Während einer Telefonkonferenz sagte IBMs CFO Martin Schroeter, dass sich IBM von einem Systemintegrator wegbewegt hin zu einem Serviceintegrator. Der Vertrag mit Lloyds zeigt diese Veränderung deutlich.

Manche Leute schauen mit Sorge auf den Wegfall lukrativer Hardwareverträge aufgrund steigender, weniger lukrativer Cloudverträge. Diese sollten wissen, dass die neuen Verträge ein neuer Umsatzkanal für IBM sind. Die Beziehung wird dadurch ausgebaut und IBM spielt eine größere Rolle.

Große Unternehmen machen den Kern von IBMs Kundschaft aus. Da diese Unternehmen über einen Umzug in die Cloud nachdenken, ist es für IBM nur ein logischer Schritt, diesen Übergang zu begleiten. Der Wert der Kundenbeziehungen von IBM sollte nicht unterschätzt werden. Start-ups entscheiden sich wahrscheinlich nicht für das Public Cloud-Angebot von IBM. Sondern bevorzugen AWS oder Azure. Allerdings hat IBM einen Vorteil, wenn es um große Unternehmen mit einer komplexen IT-Infrastruktur geht.

Das Cloudsegment von IBM erwirtschaftete im vergangenen Jahr 14,6 Milliarden US-Dollar Umsatz. Der Cloud as a Service-Bereich ist auf dem Weg, 8,6 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr zu erzielen. Die letzte Zahl wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 59 %. Der Vertrag mit Lloyds und andere ähnliche zukünftige Verträge helfen dabei, das Cloudgeschäft weiter wachsen zu lassen.

Wann das Cloudwachstum und das Wachstum in den anderen strategisch wichtigen Bereichen von IBM zu einem Umsatzwachstum für das gesamte Unternehmen führen, ist noch unklar. Manche Sparten von IBM wachsen schnell, aber andere schrumpfen und der Gesamtumsatz sinkt seit fünf Jahren. IBM erwartet, dass der bereinigte Gewinn je Aktie dieses Jahr steigt, aber eine Rückkehr zum Umsatzwachstum steht noch aus.

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The Motley Fool hält und besitzt Aktien von Facebook.

Dieser Artikel wurde von Timothy Green auf Englisch verfasst und am 12.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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