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Blue Apron IPO: Was man als Investor dazu wissen sollte

Foto: The Motley Fool.

Blue Apron ist das größte amerikanische Unternehmen im Bereich Lebensmittelboxen. Der Antrag zum Börsengang wurde letzte Woche eingereicht.

Dieser Geschäftszweig wird von der Business-Community genau unter die Lupe genommen, da er das Potenzial hat, der 800 Milliarden US-Dollar schweren Lebensmittelindustrie Schaden zuzufügen. Das schnelle Wachstum von Blue Apron zieht Dutzende von Wettbewerbern an, darunter Startups und Initiativen innerhalb etablierter Unternehmen angefangen mit Amazon.com bis hin zu den New York Times.

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Daher ist es keine Überraschung, dass der Börsengang von Blue Apron, der erste eines solchen Unternehmens, das Interesse der Investoren erregt hat. Werfen wir einen Blick auf einige interessante Punkte aus dem Formular S1.

1. Das Umsatzwachstum ist stark, wird aber schon wieder langsamer

Blue Apron konnte im letzten Jahr Umsätze in Höhe von 795,4 Millionen US-Dollar melden. Das ist ein Anstieg um 133 % im Jahresvergleich. Das Unternehmen wird dieses Jahr mit großer Sicherheit die Marke von einer Milliarde US-Dollar überschreiten. Das Umsatzwachstum im ersten Quartal verlangsamte sich aber auf 42 %. Das ist immer noch sehr schnell, das scheint aber anzudeuten, dass dieser Markt schnell reift oder dass die Wettbewerber dem Unternehmen das Wachstum wegnehmen. Im Jahr 2015 hörten die Amerikaner zum ersten Mal, dass man fertig zusammengestellte Lebensmittelsets wie die von Blue Apron zum Kochen zu Hause kaufen konnte. Damals stiegen die Umsätze um 338 % auf 340,8 Millionen US-Dollar.

Bildquelle: Blue Apron.

Das Unternehmen wird zeigen müssen, dass es eine starke Wachstumsrate aufrechterhalten kann, damit die Aktie auch ein Erfolg wird. Die Investoren haben große Erwartungen an diese Industrie und werden Blue Apron als eine Wachstumsaktie ansehen. Wenn sich das Wachstum bedeutend verlangsamen sollte, dann ist das nicht gut für die Aktie.

2. Das Unternehmen ist noch nicht profitabel

Wie viele Unternehmen, die sich in schnell wachsenden Industrien bewegen und einen Börsengang anstreben, arbeitet Blue Apron immer noch mit einem Verlust. Im Jahr 2016 meldete das Unternehmen einen Nettoverlust von 54,9 Millionen US-Dollar. Das waren 6,9 % der Gesamtumsätze. Im ersten Quartal 2017 erhöhte sich der Nettoverlust auf 52,2 Millionen US-Dollar oder 21,3 % der Umsätze. Das Unternehmen gab nämlich viel für Marketing und neue Produkte, Technologie sowie allgemeine und Verwaltungskosten aus. Das Management sagte, das erste Quartal markiere das höchste Engagement von Seiten der Kunden aufgrund der Werbestrategie. Ich würde erwarten, dass die Marketingausgaben prozentual an den Umsätzen sinken werden, wenn das Unternehmen weiter reift. Das Unternehmen gab auch an, dass die Erhöhung der Kosten auch dadurch zustande kam, da man mehr neue Stellen besetzen musste.

Es kann einem Sorgen machen, wenn die Kosten steigen und das Umsatzwachstum sich verlangsamt. Die Investoren möchten sehen, dass sich der Nettoverlust immer weiter verringert und sich nicht weiter erhöht.

3. Der Wettbewerbsvorteil ist unklar

Als größtes Unternehmen in seinem Bereich in den USA gibt die Größe von Blue Apron dem Unternehmen schon einmal einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. Das Unternehmen sagt, 92 % der Kunden wären Stammkunden. Das deutet an, dass die Kunden damit zufrieden sind. Das Unternehmen wird aber kontinuierlich Neukunden gewinnen müssen, um weiter zu wachsen und Gewinn erwirtschaften zu können.

Das Unternehmen sagt, seine größte Stärke würde darin bestehen, eine gute Zusammenarbeit in einem Team aus verschiedenen Fachbereichen zu haben. Das könnte Blue Apron einen Vorteil gegenüber Neuankömmlingen im Markt und Startups geben, die wie im Fall von Uber dafür berüchtigt sind, dass es bei großem Wachstum immer Probleme in der Führungsetage gibt. Talente selbst stellen keinen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil da, aber die Kombination von Agrarwissenschaftlern, Weltklasseköchen und anderen könnte genau das bewerkstelligen.

Unter Stärken listet das Unternehmen auch eine starke und emotionale Marke auf, herausragende Produkte von großem Wert, konstante Produktinnovation, attraktive wirtschaftliche Gegebenheiten und eine Wertschöpfungskette, die nur schwer kopierbar ist. Wenn wir uns aber ansehen, wie viele Unternehmen es in diesem Bereich gibt, dann ist dieser Bereich praktisch für alle offen.

4. Scharfer Wettbewerb

Es gibt schon viele solche Unternehmen auf dem Markt, die bereits das Zeitliche gesegnet haben. Dazu gehören Sprig, das immerhin 56 Millionen US-Dollar aufgenommen hatte. Maple ist ein Startup im Bereich Essenslieferungen aus New York, dass immerhin 22 Millionen US-Dollar an Investorengeldern einsammeln konnte und dann gibt es da noch SpoonRocket.

HelloFresh, der größte Wettbewerber von Blue Apron hatte bei der letzten Finanzierungsrunde wenig Glück, als die Bewertung des Unternehmens von 2,6 Milliarden Euro auf 2 Milliarden gefallen war.

Diese Probleme bei den Wettbewerbern könnten ein gutes Zeichen für Blue Apron sein, dass immer weiter wächst und ein großes Interesse an dem Börsengang generieren konnte. In diesem Bereich gibt es aber auch für Supermarktketten wie Kroger, Whole Foods Market und Publix viel zu holen genau wie für Unternehmen im Bereich verpackte Lebensmittel wie Campbell Soup, Hershey und Conagra Brands.

Bei der letzten Finanzierungsrunden war Blue Apron 2 Milliarden US-Dollar wert. Laut früheren Berichten soll bei dem Börsengang ein Wert von 3 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Basiert auf den zu erwartenden Einnahmen von mehr als einer Milliarde dieses Jahr könnte das ein fairer Preis sein.

Einige Unternehmen werden aus diesem Bereich als die Sieger hervorgehen und Blue Apron ist besser positioniert als jedes andere Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt. Selbst wenn die Zahlen jetzt gerade enttäuschen, könnte der Dienst doch ein interessantes Übernahmeziel für Amazon oder ein anderes Unternehmen sein.

Wie in vielen anderen jungen Märkten ist auch dieser Bereich voller Risiken und Möglichkeiten. Wir werden mehr über die Aussichten von Blue Apron erfahren, wenn das Unternehmen den Aktienkurs vor dem Börsengang melden wird. Basierend auf der Aufmerksamkeit, die das Unternehmen und der Bereich bisher bekommen haben, erwarte ich einen erfolgreichen Börsengang dieses Marktführers. Das Unternehmen wird aber auch die Zahlen liefern müssen, um sich das Vertrauen der Anleger zu verdienen.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Whole Foods Market. The Motley Fool empfiehlt The New York Times.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 08.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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