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Better Buy: BP vs. Royal Dutch Shell

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Foto: Getty Images

Ölaktien sind besonders beliebt bei Einkommensinvestoren. Eine Vielzahl der in diesem Sektor angesiedelten Unternehmen verwöhnen die Aktionäre traditionell mit besonders hohen Ausschüttungen.

Heute wollen wir uns daher zwei Ölunternehmen im Detail ansehen, um herauszufinden, welches von den Unternehmen möglicherweise die bessere Wahl sein könnte. Soviel vorab: Beide Unternehmen glänzen mit wirklich herausragend hohen Dividendenrenditen.

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Allerdings ist dieses Kriterium ja bekanntlich nicht das einzige, das Investoren bei der Wahl ihrer Favoriten berücksichtigen sollten. Betrachten wir daher im Folgenden, was die Unternehmen sonst noch bieten können.

1) Die Bewertung

Um ein anfängliches, fundamental geprägtes Bild zu bekommen, blicken wir kurz in die momentane Bewertung der beiden Unternehmen.

Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) wird derzeit bei einem Kurs von 24,79 Euro je (B-)Aktie (08.06.2017, maßgeblich für alle Kurse) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ca. 16 bewertet. Bei einem 2016er Buchwert je Aktie von 22,83 Euro je Aktie ergibt sich ein Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) von ca. 1,1.

BP (WKN: 850517) hingegen erwartet für das laufende Jahr einen Gewinn in Höhe von 0,28 Euro je Aktie. Bei einem derzeitigen Kurs von 5,29 Euro je Aktie ergibt sich ein KGV von fast 19. Das KBV ist mit ca. 1,15 allerdings nur minimal höher.

Dennoch hat Royal Dutch Shell bei diesen beiden Kennziffern definitiv die Nase vorn und ist ein wenig günstiger bewertet, als sein Konkurrent BP. Dieser Punkt geht also an Royal Dutch Shell! 1:0.

Schauen wir mal, ob sich das vielleicht ändert, wenn wir die Dividende hinzunehmen.

2) Die Dividende

Nach dem nackten Zahlenwerk ergeben sich für die beiden Unternehmen folgende Werte: Royal Dutch Shell zahlt quartalsweise bei derzeitigen Wechselkursen 0,43 Euro je Aktie, was 1,72 Euro im Jahr entspricht und bei den oben genannten Kursen zu einer Rendite von 6,9 % führt. Ob BP da mithalten kann?

Prinzipiell ja, aber nur knapp. Denn BP zahlt für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende in Höhe von 0,36 Euro je Aktie. Das entspricht einer Rendite von ca. 6,8 %, also nur marginal unter der Rendite von Royal Dutch Shell.

Wichtig ist aber auch, nicht nur die absolute, momentane Höhe zu sehen, sondern ebenfalls die Entwicklung der letzten Jahre mit ins Analyseboot zu holen. Und auch hier kann Royal Dutch Shell weitaus mehr bieten, als BP. Denn bekanntlich zahlt das Unternehmen seine Iconic Dividend bereits seit Mitte der 1940er Jahre, BP hingegen musste im Zuge der Deepwater Horizon-Katastrophe im Jahr 2010 seine Dividende senken. Angesichts der niedrigen Ölpreise könnte das künftig ein weiteres Mal passieren, wie BP jüngst in seinem Ausblick verkündete.

Auch hier geht der Punkt damit quantitativ und qualitativ an Royal Dutch Shell. 2:0.

3) Die Ölvorräte

Nachdem Royal Dutch Shell schon uneinholbar innerhalb der ersten zwei Prüfpunkte an BP vorbeigezogen ist, kann BP allerdings bei den Ölvorräten abschließend punkten und etwas Wiedergutmachung leisten.

Nach gängigen Schätzungen von Analysten reichen die erschlossenen Vorräte bei BP bei gleichbleibender, täglicher Fördermenge nämlich noch für stattliche 14,7 Jahre, Royal Dutch Shell hat hingegen „nur“ noch Vorräte für fast 10 Jahre.

Dennoch ist auch an dieser Stelle nicht mit einer baldigen Ebbe im Hause Royal Dutch Shell zu rechnen. Zehn Jahre bieten immerhin noch reichlich Spielraum, um neue Felder und Bereiche zu erschließen.

Trotzdem geht dieser Punkt absolut eindeutig an BP. Der Endstand damit: 2 zu 1 für Royal Dutch Shell!

Sieger mit Vorsicht: Royal Dutch Shell

Mit einem hauchdünnen fundamentalen Vorsprung gewinnt in diesem Ranking Royal Dutch Shell, auch wenn BP nicht weit hinter seinem Konkurrenten entfernt in Lauerstellung liegt. Ausschlaggebend für einen qualitativen Sieg ist mit Sicherheit jedoch ebenfalls die stabilere Dividendenentwicklung Royal Dutch Shells, die gerade für Einkommensinvestoren stets ein großes Augenmerk sein sollte.

Aber obwohl Royal Dutch Shell hier als Sieger deklariert wird, sollte die Aktie, gleichsam mit der von BP, mit Vorsicht genossen werden. Beide Unternehmen sind nämlich weiterhin Spielbälle des momentan wieder hochgradig fragilen Ölpreises, der die Kurse zuletzt wieder vermehrt belastet hat.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell (B-Aktien). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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