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3 Gründe, warum Amazon eine physische Buchkette eröffnet

Foto: Amazon

Amazon (WKN:906866) ist vielleicht die größte Bedrohung für die physischen Buchläden, aber das Unternehmen eröffnet jetzt überraschenderweise seine eigenen Läden, dabei hatte das Unternehmen in den letzten 20 Jahren doch nichts unversucht gelassen, um diese Konkurrenten aus dem Geschäft zu drängen.

Der Einzelhandelsriese verlässt sich auf physische Geschäfte für Amazon Books, Amazon Go und AmazonFresh Pickup, um den Umsatz zu steigern und um die Kunden dort zu treffen, wo sie sind.

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Vor kurzem eröffnete das Unternehmen seinen siebten Amazon Books-Store, dieses Mal im Time Warner Center in Manhattan. Bei einem meiner letzten Besuche fand ich einen Laden voller Kunden, obwohl die meisten eher das Angebot durchzustöbern schienen als zu kaufen. Nur ein paar davon gingen wirklich an die Kasse, um etwas zu bezahlen. Der Laden stellt eine sorgfältig ausgewählte Auswahl von 3000 der beliebtesten Bücher von Amazon und anderer ausgewählter Titel dar. Alle Bücher zeigen nach draußen und befinden sich konzentriert auf einem relativ kleinen Areal. Das ist etwas ganz anderes als bei Barnes and Noble (WKN:887840), dessen Superstores meistens noch einen Kaffee, angenehme Stühle und Platz für Events wie Dichterlesungen bieten.

Bildquelle: Amazon.

Amazon möchte noch mindestens sechs weitere solche Läden eröffnen, um so schnell wie möglich an die Daten dieses Experimentes zu kommen. Für einige ist das vielleicht eine Überraschung, es gibt aber mehrere Gründe, warum Amazon mit seinen Lesern in Kontakt treten möchte. Hier sind die drei größten.

1. Buchläden kommen zurück

Als Amazon den Kindle einführte, dachten viele, dass physische Bücher nicht mehr lange existieren würden. Elektronische Bücher boten nämlich eine Reihe von Vorteilen im Gegensatz zu ihren obsoleten Gegenstücken. Sie haben zum Beispiel eine Internetverbindung und verfügen über eine ganze Bibliothek. Man kann sie überall hin mitnehmen und der Preis ist oft günstiger als die Papiervariante.

Buchläden haben sich aber als widerstandsfähiger erwiesen, als man das eins gedacht hatte. Daher erleben sie jetzt gerade so etwas wie ein Comeback. Von 2010 bis 2015 erhöhte sich die Zahl der unabhängigen Buchläden um 21 %, da die Stammkunden einen Buchladen immer noch zu schätzen wissen. Dort kann man Lesungen und weitere Events ausrichten, Gespräche über Bücher anstoßen und schmökern und stöbern, wie man das im Internet nicht kann. Die Läden profitieren auch von einem Vertrag aus dem Jahr 2015, der es den Verlagen erlaubt, die Preise von E-Books selbst zu bestimmen. Diese sind jetzt oft dieselben wie bei physischen Büchern.

Daher ist es keine Überraschung, dass Amazon bei diesem Trend auch dabei sein möchte. Die neuen Läden sind voller interessanter Titel wie Kochbücher und Kinderbücher, die man vielleicht nicht im Internet sucht, die man aber im Laden vielleicht interessant findet. Das Unternehmen nutzt auch die Kritiken der Nutzer und postet die Sterne unter jedem Buch mit einem Zitat aus einer Kritik. Es gibt auch eine Auswahl von Büchern mit mehr als 10.000 Kritiken und eine mit einer Bewertung von mindestens 4,8 Sternen.

Bildquelle: Amazon.

2. Es geht um Prime

Fast alles, was Amazon tut, scheint auf die eine oder andere Art und Weise mit dem Prime-Programm verbunden zu sein. Der Dienst ist das Herzstück der Aufwärtsspirale von Amazon. Das Programm bietet Vorteile, darunter kostenlose Lieferung in 2 Tagen bei ausgewählten Artikeln, Zugang zu Amazon Prime Video und der Kindle-Bücherei. Zusätzlich gibt es noch Speicherplatz in der Cloud durch Amazon Web Services.

Bei Amazon Books bekommen die Prime-Mitglieder denselben Preis auf Bücher, die auf amazon.com gelistet sind. Nichtmitglieder müssen den vollen Listenpreis bezahlen. Dieser Unterschied ist ein minimaler Vorteil für die Prime-Mitglieder, da sie ja beim Einkauf online im Gegensatz zu offline kein Geld sparen. Es ist aber trotzdem ein Anreiz für Nichtmitglieder, sich für den Dienst anzumelden, und gibt dem Unternehmen eine Möglichkeit, die Kunden persönlich zu treffen und ihnen die Vorteile von Prime näherzubringen.

AmazonFresh Pickup funktioniert auf dieselbe Art und Weise. Der Dienst ist nur für Prime-Mitglieder verfügbar, die noch den zusätzlichen Vorteil bekommen, ihre Bestellungen innerhalb von 15 Minuten abholen zu können.

3. Es geht um die Geräte

Es ist keine Überraschung, dass Amazon die neuen Buchläden benutzt, um seine vielen Geräte, darunter den Kindle, E-Book-Reader, die Fire Tablets, den Fire TV und den Echo mit der Sprachassistentin Alexa zu verkaufen. Das folgt einer ähnlichen Strategie wie der von Barnes and Noble. Das Unternehmen hat immerhin einen großen Teil der Ladenfläche für den Nook E-Reader zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sehe ich hier eine Parallele zu den Einzelhandelsbemühungen von Apple (WKN:865985), der der erfolgreichste Einzelhändler nach Verkauf pro Quadratmeter in den USA geworden ist. Immerhin verkauft Apple hochpreisige Geräte in seinen eleganten Läden.

Die aktuelle Strategie von Amazon dreht sich um Alexa, die Sprachassistentin, die sich in dem Echo und neueren Modellen von Geräten wie dem Fire TV befindet.

Die Amazon-Buchläden werden wahrscheinlich keinen Gewinn für das Unternehmen abwerfen. Sie werden aber die Umsätze neuer Geräte wahrscheinlich erhöhen und bieten daher auch ein gutes Argument für ihre Existenz.

Der Grund für das neue Modell geht aber über die Geräte hinaus. Dabei geht es darum, die Marke Amazon den Kunden näher zu bringen und diese bei den loyalen Kunden fester zu verankern. Wenn ich mir ansehe, wie viele Leute neulich schon bei Amazon waren, dann scheint Amazon Books bisher gut zu funktionieren.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Apple. 

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und wurde am 07.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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