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Warren Buffetts Vertrauensmänner

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

Warren Buffett ist sehr für seinen Scharfsinn bekannt, mit dem er Aktien aussucht. Einige seiner Investitionen sind auf mehr als das zehnfache gestiegen, seit er sie für das Portfolio von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) gekauft hat.

Es wird dich vielleicht überraschen, dass Buffett nicht der einzige ist, der bei Berkshire die Aktien kauft. In den letzten Jahren stellte Buffett zwei Aktienpicker ein, die für einige der größten aktuellen Investitionen verantwortlich waren. Im Folgenden möchte ich dir ein paar Informationen über Ted Weschler und Todd Combs geben, und welche Rolle die beiden einnehmen werden, wenn Buffett Berkshire einmal nicht mehr selbst führen wird.

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Warren Buffett arbeitet gerne als CEO von Berkshire Hathaway, er weiß aber auch, dass er nicht ewig leben wird. Bildquelle: The Motley Fool.

Ted und Todd

Die meiste Zeit stand Buffett am Steuer von Berkshire Hathaway und war damit für das Aktienportfolio allein verantwortlich. Das hat sich in den letzten Jahren aber geändert, als zwei Investmentmanager, Todd Coombs und Ted Weschler, eingestellt wurden, die ihren Dienst jeweils 2010 und 2011 antraten.

Beide sind Hedgefonds-Veteranen und haben beeindruckende Erfolge zu verzeichnen. Der Fonds von Weschler lieferte in elf Jahren, bevor er geschlossen wurde, beeindruckende 1.236%. Das ist etwa das neunfache der Portfoliogewinne von Buffett im selben Zeitraum.

Coombs leitete von 2005 bis 2010 einen Hedgefonds und schaffte in diesem Zeitraum eine Rendite von 34 %. Das mag nicht sehr beeindruckend klingen, wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich in diesen Zeitraum die Finanzkrise zugetragen hat und die Gesamtrendite des S&P 500 nur bei 2,9 % lag. Daher kann man schon sagen, dass Coombs den Markt deutlich geschlagen hat. Eine wichtige Komponente der Investmentstrategie von Warren Buffett ist, den Markt in schlechten Jahren konsequent zu schlagen. Daher könnte das ein Faktor gewesen sein, der Coombs seine jetzige Position gesichert hat.

Weschler traf Buffett in den Jahren 2010 und 2011. Damals war er der Gewinner von zwei Wohltätigkeitsauktionen gewesen, deren Preis ein Essen mit Buffett selbst gewesen war. Weschler hatte zu jener Zeit 2.626.311 US-Dollar und 2.626.411 US-Dollar geboten, insgesamt also mehr als 5,2 Millionen US-Dollar. Sein Erfolg beim Investieren – und vor allem, wie er diesen erreicht hat – soll Buffett sehr beeindruckt haben.

Bisher waren die Ergebnisse gut

Buffett sagte CNBC in einem Interview, dass das Einstellen der beiden Männer „eine der besten Entscheidungen war, die Charlie [Munger] und ich jemals getroffen haben.“ Er ging sogar soweit zu sagen, dass sie mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Kapital mehr Geld verdient hätten, als er selbst es geschafft hätte.

Weschler hat Warren Buffett auf den Tech-Sektor aufmerksam gemacht. Daraus resultierte zum Beispiel Anfang 2016 Buffetts Investition in Apple (WKN:865985) mit einem Anteil von einer Milliarde US-Dollar. Diese Position wurde von Weschler aufgebaut. Buffett selbst erhöhte die Position seither mehrmals.

Coombs konnte Buffett davon überzeugen, die Batteriemarke Duracell zu kaufen und sich von Procter & Gamble (WKN:852062) zu trennen.

Seither haben die beiden auch einige andere, ziemlich erfolgreiche Investitionen für Berkshire getätigt. Die erste davon war DIRECTV, von dem etwa 36,5 Millionen Aktien mit einem Wert von 42-47 US-Dollar pro Aktie gekauft wurden. Der Großteil davon wurde dann in Aktien von AT&T umgewandelt, als der Telekomriese das Unternehmen im Jahr 2015 kaufte. Damals betrug die Bewertung 93 US-Dollar pro Aktie.

Mehr Verantwortung

Seit Weschler und Coombs bei Berkshire angefangen haben, haben sie immer mehr Geld zum Investieren bekommen. Buffett schrieb in seinem Brief an die Aktionäre im Jahr 2016, dass jeder der beiden über zehn Milliarden US-Dollar in seiner Obhut habe – zusammen also 21 Milliarden US-Dollar. Dazu zählen auch 7,6 Milliarden US-Dollar der Pensionsfonds von Berkshires Tochterunternehmen. Es mag zwar nur ein kleiner Bruchteil des gesamten Aktienportfolios, das 150 Milliarden US-Dollar wert ist, sein, aber es ist deutlich mehr als die zwei Milliarden US-Dollar, die laut Angaben von Buffett ihr Startkapital betrug.

Buffett betonte, dass jeder dieses Geld unabhängig voneinander managt. Er meinte auch, er würde erst von ihren Entscheidungen erfahren, nachdem sie getroffen wurden – wenn er sich die monatlichen Handelsblätter ansieht.

Zusätzlich zu dieser Verantwortung unterstehen einige der Tochterunternehmen direkt Weschler und Coombs, was letzterer in einem aktuellen Interview bestätigte.

Ihre künftige Rolle bei Berkshire

Nach dem Buffett jahrelang die Investitionen selbst ausgesucht hat, mag es einem jetzt komisch erscheinen, dass er nun kürzer treten möchte. An dieser Stelle sollte man darauf hinweisen, dass Weschler (56 Jahre) und Coombs (46 Jahre) an Bord geholt wurden und man ihnen sukzessive immer mehr Geld zum Investieren gegeben hatte, weil Buffett sicherstellen möchte, dass die Investmentmethoden von Berkshire bestehen bleiben, wenn er einmal nicht mehr am Steuer des Unternehmens ist.

In seinem Brief an die Aktionäre des Jahres 2014, das gleichzeitig das 50-jährige Jubiläum von Buffett bei Berkshire markierte, präsentierte er seine Vision für die nächsten 50 Jahre.

Buffett sagte, das Unternehmen würde sich in bestechend guter Form für die nächsten Jahrzehnte befinden und nannte Weschler und Coombs erstklassig. Er sagte auch, er würde die Investmententscheidungen von Berkshire weiterhin bestimmen und dem nächsten CEO bei der Bewertung von Übernahmen zur Seite stehen.

Falls du dich gefragt hast, welche Pläne Buffett für die Zukunft des Aktienportfolios von Berkshire hat, sobald er das Unternehmen nicht mehr selbst führt: dann werden diese beiden übernehmen. Wenn uns ihre bisherigen Ergebnisse Aufschluss darüber geben können, was da noch kommen mag, dann scheint es, als wäre das Geld von Berkshire in guten Händen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Berkshire Hathaway (B).

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 04.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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